26. April 2024
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Wuff, Wuff, ich bin doch nur ein Hund!

Er legt den Kopf zur Seite, spitzt die Ohren und schaut dich erwartungsvoll an, als wollte er sagen: „Ich verstehe dich schon im Grunde, wenn ich auch nicht ganz genau weiß, was du von mir willst. Nur, kannst du nicht mal Tacheles reden? Sonst weiß ich doch gar nicht, was ich machen soll und was nicht, wau wau!“

Irgendwie hapert es zunehmend in der Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Früher war das doch irgendwie ganz anders. Da hatte der Hund eine Aufgabe: Er musste den Hof und die Schafe hüten, zum Beispiel. Er half bei der Jagd und musste Milchkarren ziehen. Heute haben nur wenige von ihnen das. Es sei denn, sie sind als Blinden-, Fährten-, Therapie- oder Spürhunde eingesetzt. So kümmern viele vor sich hin, weil der Mensch einerseits einen Gefährten braucht, aber andererseits wenig Zeit für ihn hat oder wenn er viel Zeit hat, ihm aufgrund seines Alterns nicht mehr gerecht wird. So sieht man auf den Spazierwegen zunehmend verunsicherte Halter, die nicht so recht wissen, wie sie sich bei der Begegnung mit anderen Hunden und deren Herrchen und Frauchen verhalten sollen. „Ist das ein Rüde? Können Sie den mal anleinen?“, lautet eine Frage und eine Antwort: „Der ist ganz harmlos, hat noch nie jemanden gebissen!“ Und schon stürzt sich der angeblich friedliche Hund mit lautem Gebell auf den kleinen Pinscher.
Im TV gibt es immer mehr Sendungen mit Hundetrainern und Tierpsychologen, die „gestörte“ Hunde vorführen und auch gleich eine Lösung parat haben. Zum Schmunzeln, wenn Ihr Hundeliebling immer wieder das Essen vom Tisch klaut, harmlose Radfahrer anbellt, den Briefträger anknurrt oder zu Hause die Schuhe zerknabbert. Woran liegt’s? Der Hund ist unterfordert, er weiß nicht, wo sein Platz im Rudel ist. Er wird vermenschlicht und ganz einfach inkonsequent erzogen. Das kann zur Folge haben, dass er sich dominant verhält, frustriert oder aggressiv ist. In einer derartigen Situation fühlen sich weder Hund noch Mensch gut.

Und was dann? Sie können sich Bücher besorgen, TV-Sendungen anschauen oder einen Tiertrainer engagieren. Doch leider kommen Sie nicht darum herum, Ihr Verhalten langfristig zu ändern und ernsthaft mit Ihrem tierischen Freund zu trainieren. Hunde lernen meist schnell und sind schlau: Sehr kluge Tiere können bis zu 1.000 Wörter verstehen, durchschnittliche immerhin 250, was dem Wortschatz eines zweijährigen Kindes entspricht. Und sie sind keineswegs stur. Dieses Verhalten trifft eher auf Menschen zu. Wichtig ist es auch, dass alle Familienmitglieder an einem Strang ziehen, sonst gibt es erneut Unklarheiten beim Hund. Sollten Sie noch gar keinen Hund haben, sich aber einen wünschen, ist es nicht verkehrt, sich mit dem Verhalten der unterschiedlichen Rassen auseinanderzusetzen. Nur weil der kleine Border Collie-Welpe sooo süß und pfiffig aussieht, ist es nicht unbedingt gesagt, dass er zu Ihnen passt. Es sei denn, Sie werden einem superintelligenten Hütehund gerecht. Dafür müssen Sie sich jetzt nicht gleich eine Schafherde anschaffen. Viel Bewegung an der frischen Luft sollten Sie mögen und ihm regelmäßig eine sportliche Herausforderung wie etwa Agility bieten. Wenn Sie dann noch konsequent sind, werden sie beide ein Spitzenteam. „Endlich mal jemand, der weiß, was ich brauch, wauu!“

© Foto: Hanna Nes / depositphotos.com

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