Als Kind von Schaustellern wechselte die in Bad Oldesloe geborene Aminata bis zur 8. Klasse fast wöchentlich die Schule. Ihr Abitur absolvierte sie in Lübeck, um
anschließend in Hamburg Modejournalismus zu studieren. Heute moderiert sie die NDR-Talkshow “deep und deutlich” und hat auf Instagram rund 287.000 Follower. Trotz ihrer Tätigkeit als Reporterin wechselte sie heute die Seiten, um sich von uns
interviewen lassen…
Hallo Frau Belli/Aminata! Als Moderatorin hast Du/Sie eine große Reichweite. Gibt es eine prägnante Kernbotschaft, die Du gerne transportieren möchtest?
Ich möchte unterhalten und aufklären. Mal für gute Laune sorgen, mal zum Nachdenken anregen. Ich denke, all das schaffe ich durch die verschiedenen Projekte und Formate die ich mache.
Du hast auch Größen wie Rita Ora oder Ed Sheeran interviewt. Welcher Talk ist Dir besonders im Gedächtnis geblieben?
Besonders ein Talk mit Linkin Park 2017. Der Leadsänger Chester Bennington hat sich nur wenige Woche danach das Leben genommen. Er litt an Depression. Zum Zeitpunkt des Interviews hätte ich niemals damit gerechnet. Da habe ich zum ersten Mal gesehen, dass man Menschen ihre mentale Gesundheit nicht ansehen kann. Ich denke oft daran.
Du bist in einer Schaustellerfamilie groß geworden. Wie hast Du Deine Kindheit erlebt?
Ich hatte eine sehr schöne und ereignisreiche Kindheit. Ich bin mit meiner Familie die Ostseeküste hoch und runter gereist, habe viele Schulen und Orte besucht. Das hat mich sehr geprägt.
Inwieweit hat Dein früherer Werdegang Dein heutiges Leben beeinflusst?
Insofern, dass ich immer noch recht rastlos bin. Ich kann mich schnell neuen Situationen anpassen und offen auf Menschen zugehen. Außerdem bin ich ein Arbeitstier. Das kommt auch davon, wenn man in einem Familienbetrieb aufwächst 😉
TV oder Buch – welches Medium bevorzugst Du?
Das ist total abhängig von der Stimmung, daher gibt es für mich kein entweder oder. Aber wenn die Frage wäre, was ich mehr konsumiere, dann definitiv TV!
Du kennst Dich in unserer Region hervorragend aus. Was ist jetzt zur Weihnachtszeit Dein Geheimtipp?
Der Lübecker Weihnachtsmarkt ist natürlich ein absolutes Muss! Und wer dort hingeht, muss die Maronen meiner Mutter probieren. Köstlich! Die Bellis sind zwar viele, doch ich gehöre nur zu den mit den Maronen 🙂
Wie sieht Weihnachten im Hause Belli aus?
Da wird gefaulenzt und richtig gut gegessen. Der Weihnachtsmarkt ist ja in vollem Gange und Heiligabend und der 1. Weihnachtstag sind die einzigen freien Tage in sechs Wochen. Da ist dann nicht viel Heckmeck gewünscht…
Du hast eine ganz besondere Bindung zu Haffkrug. Verrätst Du uns welche?
Ich bin seit meiner Kindheit bei der Aalwoche dabei, war jahrelang eine der Nixen und habe die Umzüge mitgemacht. Dieses Jahr wurde ich zur absoluten Krönung sogar zum Aalritter geschlagen! Ein Teil meines Herzens ist in Haffkrug und am Meer.
Neben Deinem Engagement für Toleranz und gegen Rassismus liegt Dir ein weiteres Thema am Herzen: der Tod. Das zeigt auch Deine besondere Bindung zum Palliativnetz Travebogen. Glaubst Du, dass mehr Wissen zu diesem Thema der Tabuisierung entgegenwirkt?
Wir sollten mehr über den Tod reden, noch bevor er bevorsteht. Wir werden schließlich alle sterben. Und ordentlich miteinander sprechen führt eigentlich immer zu mehr Verständnis.
Hast Du Angst vor dem Tod?
Nein, Angst nicht. Angst habe ich eher vor Krankheit und Schmerz. Sobald man tot ist, ist man tot. Wovor dann Angst haben?
Was steht noch auf Deiner persönlichen Lebensagenda?
Eines Tages möchte ich ein Buch schreiben. Dann bin ich fertig.
Wir bedanken uns für den netten Talk und wünschen
besinnliche Weihnachten!