27. April 2024
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Im Talk mit Tina Benz

Die Ostholsteiner Sängerin Tina Benz nutzt ihre wohlklingende Stimme nicht nur um des Hörers Ohren zu schmeicheln. Sie spendet mit ihrem Gesang auch Trost oder sendet Botschaften, wie etwa mit der im Januar veröffentlichten Single „Der Bauer (macht uns all´n den Teller voll)“. Wir plauderten mit der vielseitigen Mezzosopranistin und Naturliebhaberin unter anderem über schicksalhafte Begegnungen …

  • Hallo! Wir gratulieren zu Deiner im Januar neu veröffentlichten Single „Der Bauer (macht uns all´n den Teller voll), welche Du bereits 2016 mit Gunter Gabriel einstudiert hast. Sie ist als Hommage an eine Berufsgruppe zu verstehen, die aktuell im Schatten steht. Du warst selbst einmal Landwirtin?

Moin! Vielen Dank für das Interesse. Ja, ich war als Bäuerin in der Landwirtschaft tätig. Mein Ex-Mann hat im Bayerischen Wald einen Milchviehbetrieb, den er zusammen mit unserem Sohn bewirtschaftet. Somit weiß ich, wovon ich singe und bin weiterhin familiär mit der Landwirtschaft und der damit verbundenen Problematik verbunden und vertraut.

  • Welche Erinnerungen hast Du an Deinen damaligen Duettpartner Gunter Gabriel?

Gunter war ein liebenswertes Raubein. Manchmal etwas ruppig aber            von Grund auf ehrlich. Es hat viel Spaß gebracht mit ihm zu arbeiten. Sein Zuhause auf einem alten Boot in Hamburg-Harburg war so speziell wie er selbst.

  • Du wohnst in malerischer Umgebung unweit der Grebiner Mühle. Beschreibe unsere wunderschöne Landschaft mit drei Worten…

verzaubert, ursprünglich, ehrlich

  • Mit sechs Jahren warst Du ein Fan von Zarah Leander. Bist Du heute auch noch Deinem Idol treu?

Ja, insofern, dass ich überhaupt gerne die alten Ufa-Filmhits interpretiere. Schöne Melodien, freche Texte und Zarahs Zungen-Rrrrrrrrrrr, z. B. bei „Wuuunderrrrrrr geschehen…“, lasse ich gerne die überraschten Zuhörer nach rrrrrrrollen …das gibt lustige Momente….

  • Mit wem würdest Du gerne ein weiteres musikalisches Projekt angehen?

Udo Lindenberg wäre ein Kandidat. Ich habe ihn bei der Generalprobe zu Atlantic Affairs erlebt…und seinen Mega-Hit Komet drehe ich, sobald er irgendwo gespielt wird auf, bis es scheppert.

  • Deine Stimme erklingt bei Taufen ebenso wie bei Beerdigungen. Was sind Deine Erfahrungen mit musikalischer Trauerbegleitung?

Das Abschiedsritual, also die Trauerfeier, ist in meinen Augen ein sehr wichtiger Moment und sollte nicht nur für den Verstorbenen ein würdiger Abschluss sein, sondern auch für die Hinterbliebenen der Start in ein neues Leben ohne den geliebten Menschen. Mit der Gewissheit „geordneter Energien“, völlig gleichgültig ob in einer Kirche, Kapelle oder in einem Begräbniswald. Das ist meine Sicht der Dinge zum Thema Sterben und Abschied. Live-Gesang gibt Trost – es gibt so wunderbare tröstende Stücke, die ich mit Musikerkollegen im Rahmen der Konzert-Reise „Dunkelheit und Hoffnungsschimmer“ präsentiere.

  • Mit Deinem grünen Daumen hast du den „Zauberfeengarten“ im Eutiner Schlosspark gestaltet. Nun freut sich die Pflanzenwelt auf dem Gestüt Schierensee über Dein botanisches Können. Hand auf´s Herz: Fehlt Dir der Zauberfeengarten?

Nachdem ich wusste, dass mein Zauberfeengarten und meine Bleibe, das alte Gärtnerhaus in Eutin, aufgelöst werden, dachte ich, dass ich alles verliere. Das Schicksal hat mich jedoch im Gegenteil reich beschenkt, da ich auf dem Gestüt, das mittlerweile das ErlebnisReich Gestüt Schierensee genannt wird, einen viel schöneren Zauberfeengarten anlegen und gestalten durfte.

  • Rückblickend kann man sagen, dass schicksalhafte Begegnungen Dein Leben prägten. Gab es damals einen Plan B ohne Musik?

Es kommt darauf an, von welcher Zeitrechnung man in meinem Leben ausgeht. Als kleines Mädchen wollte ich eher Zirkusreiterin oder die Schwester von Winnetou sein. Dann mit 16 Balletttänzerin… war aber deutlich zu spät dran. Zum Glück im Nachhinein gesehen – mit 30 ist für viele schon Schluss. Da ist Gesang, Gärtnerei und Gestaltung-  wie ich es in meinem Zauberfeengarten kombiniere- doch eine langlebige Berufung.

  • Was gibt Dir Kraft?

Singen, in meinem Garten arbeiten. Außerdem ist es „kräftigend“ das zu tun was man liebt und zu allem „Überfluss“ anderen auch noch Freude zu bereiten – mehr geht nicht!

  • Beim UNICEF Talk am 21. März performst du Deinen und Gunther Gabriels Song “Der Bauer (macht uns all’n den Teller voll)”. Wie ist das für Dich, den Song hier in der Region live zu performen?

Ich freue mich riesig über die Einladung und darüber mein Lied “Der Bauer” live zu performen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: So gerne hätte ich diesen Song mit Gunter gemeinsam live gesungen… Wichtig ist für mich, dass dieses Lied “friedlich”, aber auch direkt auf die Missstände aufmerksam macht und in dem Sinne ein positiver Protestsong ist – das wäre aber auch im Sinne von Gunter gewesen.

Wir bedanken uns für das inspirierende Gespräch und wünschen ein traumhaftes Jahr 2024.

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