26. April 2024
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Corona, was soll das sein? Wuff!

Fragt sich der Hund, der immer nur Corona hier, Corona da hört. Er denkt sich, das muss etwas Gutes sein, denn plötzlich sind alle zu Hause und haben Zeit. Kein Streit mehr, wer mit mir spazieren geht, weil doch jeder gerade etwas anderes zu tun hat. Im Gegenteil: Sie scheinen sich geradezu darum zu reißen, mit mir Gassi zu gehen.

Und weiten die Runden auch noch aus, sodass ich voll auf meine Kosten komme und auch noch die Gelegenheit habe, den Hundezuwachs im Viertel zu inspizieren. Vielleicht ist dieses Mal eine Hundedame dabei, die meinen Ansprüchen genügt. Überhaupt bin ich für bass erstaunt, wie viele meiner Artgenossen in diesen Tagen an mir vorbeiziehen. Collies, Dackel, Retriever, Möpse, Pudel, Jack Russels, Huskys und Promenadenmischungen, zu denen ich auch gehöre. Viel hübscher als diese reinrassigen. Entweder halten diese Hundebesitzer ihre Haustiere den ganzen Tag eingesperrt oder in diesen Tagen haben sich ganz viele Menschen – aus welchen Gründen auch immer – dazu entschieden, Hundebesitzer zu werden. Es wimmelt nur so von Hunden – morgens, mittags, abends und selbst des Nachts stromern sie mit ihren Wuffis noch durch die Gegend. Das weiß ich deshalb so genau, weil mein Herrchen es sich angewöhnt hat, zu nächtlicher Stunde ganz leise durch die Wohnung zu schleichen. Mir kann er natürlich nichts vormachen, ich höre das immer. Er kommt dann an mein Körbchen und ich tue ganz verschlafen. Er guckt mich an wedelt mit der Leine. Aha, jetzt geht’s raus. Eigentlich bin ich doch schon etwas müde, weil die Kiddies schon zweimal mit mir im Park waren und Frauchen morgens in aller Frühe eine Joggingtour mit mir gemacht hat. Aber ich bin kein Spielverderber und raffe mich auf. Herrchen sagt mir, dass er unbedingt Bewegung braucht, weil sein Sport im Moment nicht ist und er den ganzen Tag am Computer zu Hause rumsitzt.

Der Hund versteht die Welt nicht mehr und fragt sich, was da vor sich gehen mag, wenn selbst die Kinder morgens nicht mit ihren Schulsachen in aller Hektik mit Mama zur Schule fahren. Und wenn sie wiederkommen, werden Frauchen und Herrchen plötzlich zu Lehrern und müssen mit den Kleinen pauken. Ich setze mich dann manchmal in eine Ecke und beobachte das Spektakel.

Irgendwie gelingt es nicht so ganz, denn Luise und Anton verstehen einfach nicht, was die Erwachsenen ihnen erklären. Und komisch auch, dass die beiden gar nicht mehr hier und dorthin gefahren werden, um irgendwelchen Sport zu machen, auf Instrumenten zu spielen und Yoga zu lernen. Sie sind einfach zu Hause und spielen viel mehr mit mir. Das wird mir schon fast zu viel. Ständig heißt es, Jack, komm mal her. Jack, wir wollen dir Kunststücke beibringen. Jack, bring mal den Ball. Und Jack, ich muss dich jetzt bürsten. Zum dritten Mal am Tag. Abends bereiten alle zusammen das Essen vor und sitzen dann gemütlich am Tisch. Danach gibt es vor dem Fernseher eine Kuschelrunde. Sowas kenn ich wirklich nur von Weihnachten oder Ostern, nur dass es dann nicht sooo entspannt ist. Ob das jetzt immer so bleibt? Kann mir das jemand verraten? Das würde ich nur zu gern wissen.

© Foto: depositphotos.com / damedeeso

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