Ein ganz gewöhnlicher Dialog zwischen meinem zweieinhalb jährigen Sohn und mir: „Papa, ich habe gepupst. Aber der ist schon weggegangen.“ Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Hat der Pups denn Beine?“, fragte ich mit einem Hauch von Schelmerei in meiner Stimme. Der Lütte dachte einen Moment lang angestrengt nach, seine Stirn runzelte sich leicht. „Ja, aber ganz kleine Beine“, antwortete er schließlich ernst und zeigte dabei mit Daumen und Zeigefinger, wie groß die Beine des Pupses wohl sein müssten. „Wohin ist der Pups denn gegangen?“, wollte ich wissen. „Vielleicht in den Garten“, erwiderte mein Sohn. Also gingen wir nach draußen und ich könnte heute noch schwören, ich hätte den Pups wegrennen und hinter der Hecke verschwinden sehen. Der Filius pflichtete mir bei und so erzählte ich ihm vom Abenteuerdrang der kleinen Pupse. „Jedes Mal wenn du einen Pups lässt, flitzt er mit seinen kleinen Beinen los, um die Welt zu erkunden.“ Mein Sohn machte große Augen und ich fuhr mit meiner Geschichte fort. „Manchmal hüpfen Pupse sogar so hoch, dass sie die Wolken berühren können. Dann gleiten sie sanft wieder nach unten.“ Die Vorstellung vom reiselustigen Pups lässt uns seitdem nicht mehr los. Jedes Mal wenn Vater oder Sohn ihre Darmwinde krachend in die Freiheit entlassen, stellen wir uns vor, was die Pupse so alles erleben – wie sie durch Wiesen hüpfen, über Flüsse schweben und vielleicht sogar verborgene Schätze entdecken. Und wer weiß, vielleicht, wenn wir ganz leise sind und aufmerksam lauschen, können wir sogar das Flüstern der kleinen Pupse hören, wenn sie von ihren aufregenden Abenteuern zurückkehren. pa