7. Mai 2024
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Im Talk mit Nick Wilder

Der ursprünglich aus Fehmarn stammende Bauersjung´ lebt seit nunmehr 25 Jahren in Montana. Bekannt ist er uns eher aus TV-Formaten wie „Das Traumschiff“, wo er knapp zehn Jahre den Schiffsarzt Dr. Wolf Sander spielte. In unserem Interview verriet uns Nick Wilder warum er im Mai in Timmendorfer Strand ist und warum er nicht nur see- sondern auch sattelfest ist.

  • Hallo! Ihr Lebensmittelpunkt liegt seit geraumer Zeit in den USA. Vermissen sie vielleicht ein bisschen unser schönes Norddeutschland?

Nach 45 Jahren endlich mal wieder ein Sommer in Schleswig-Holstein. Herrlich!  Ich freue mich auf die Natur, wenn dann jetzt im Mai hier wieder alles blüht und man mit dem Fahrrad durch die Rapsfelder fahren kann, auf die Spargelzeit, die Erdbeerzeit, auf geräucherten Aal, einfach auf alles.

  • Bei den diesjährigen Segeberger Karl-May-Spielen „Ribanna und Old Firehand“ übernehmen Sie die Rolle des Schurken Emery Forster. Was ist prägend für diesen Charakter?

Emery Forster ist ein charmanter Schurke, der mit eiserner Hand über das Städtchen New Venango herrscht. Bei seinen bösen Absichten stellen sich aber Old Firehand und Winnetou in den Weg. Wir werden sehen, ob es Ihnen gelingt, mich zu stoppen.

  • Was ist für Sie die größte Herausforderung in der Kalkbergarena?

Das Timing! Denn wir agieren auf einer riesigen Bühne mit vielen Schauspielern, Komparsen, Pferden und anderen Tieren, Explosionen und Spezialeffekten. Da muss alles zusammenpassen und es kommt im Zusammenspiel manchmal auf Sekunden an. Da ist höchste Konzentration gefordert.

  • Welche Rolle hat Karl-May und der Wilde Westen bisher in Ihrem Leben gespielt?

Wie jeder kleiner Junge habe auch ich in meiner Jugend Cowboy& Indianer gespielt und die Bücher von Karl May regelrecht verschlungen. Er hat letztendlich mit seinen abenteuerlichen Geschichten dazu beigetragen, dass ich meinen Jugendtraum, im wilden Westen der USA verwirklicht habe.

  • Am 17. Mai 2024 liest „Doc Sander vom Traumschiff“ in der Timmendorfer Trinkkurhalle aus dem Buch „Hallo, Herr Kaiser! Das Leben ist wilder als man denkt“. Auf was können sich die Zuhörer gefasst machen?

Es geht an dem Abend um die wilden Sechziger, Jugendsünden, Freiheit, Rock ‚n‘ Roll, wie man seine Träume verwirklichen kann und die ewige Frage: Wird das Leben durch Zufälle bestimmt oder kreieren wir diese für uns selber? Die schwierige Beziehung zu meinem Vater war wie für so viele andere auch für mich ein großes Thema in meiner Jugend. Seiner Generation war es nicht möglich, Gefühle zu zeigen, zu loben oder Anerkennungen auszusprechen. Das hinterlässt Spuren. Darüber werde ich reden. Zwischendurch mache ich immer wieder Musik auf meiner Gitarre und Mundharmonika.

  • Was hat Sie gerade nach Montana verschlagen?

Ich war schon immer sehr naturverbunden. Montana ist nicht nur einer der schönsten Staaten Amerikas, sondern auch einer der größten und faszinierendsten. Zwischen den unendlich weiten Landschaften und der Faszination der Rocky Mountains spürt man das Gefühl von Freiheit. Und der Begriff Freiheit war für mich schon immer ausschlaggebend.

  • Sie sind und waren vielseitig aktiv – vom Sportgeschäftsinhaber zum Diplom-Holzwirt über Schauspieler bis hin zum Autor hatten Sie einen Einblick in die unterschiedlichen Berufsbilder. Gibt es einen weiteren Bereich, in dem Sie sich verwirklichen wollen?

Nach unserer Gesundheit ist „Zeit“ das wertvollste Gut, dass wir besitzen. Diese sollte man weise aufbrauchen, sie mit wertvollen Menschen teilen oder für sich selbst nutzen. Meine Neugier im Leben hat mir viele tolle Einblicke in die verschiedensten Bereiche verschafft. Meinen neuen Roman Vaterliebe, der bald erscheint, möchte ich demnächst gerne als Hörbuch beziehungsweise Hörspiel in Eigenregie produzieren. Und dann gibt es in der Zukunft noch eine ganz Menge andere Projekte, die ich noch verwirklichen möchte.

  • Stichwort „Flanga Kaiphos“ – erzählen Sie uns etwas darüber?

Das war die Schülerband, die ich mit 15 Jahren gegründet habe. In einem Bildzeitungs-Wettbewerb wurden wir damals 2.beste deutsche Schülerband. Das war eine verrückte, aber sehr prägende Zeit für mich.

  • Fast zehn Jahre spielten Sie den Traumschiff-Doktor Wolf Sander. Können Sie sich ein Comeback vorstellen?

Nein, auf keinen Fall. Wenn ich mit etwas abgeschlossen habe, dann bin ich damit durch. In den zehn Jahren haben Christine und ich die Welt mit dem Schiff ein paarmal umrundet und viele Abenteuer erlebt. Es war Zeit für etwas Neues.

  • In US-Produktionen wie „Miami Vice“ oder „Stargate“ waren sie ebenfalls zu sehen. Welche Begegnung am Set ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Viele. Die 1.500 Komparsen, die damals bei STARGATE mitwirkten, mit Don Johnson gearbeitet zu haben oder auch mit Barbara Streisands Mann Jim Brolin 1977 in der CBS-Serie PENSACOLA. Oder in der Jerry Bruckheimer Serie SOLDIERS OF FORTUNE die Hauptrolle des Bösen gespielt zu haben. Alles sehr aufregend damals.

  • Wie verbringen Sie Ihren Sommer?

Teils auf dem Pferd in Bad Segeberg, teils auf dem Fahrrad an den schönsten Plätzen Schleswig-Holsteins und an den spielfreien Tagen werde ich, wie jetzt auch in der Trinkkurhalle in Timmendorfer Strand am 17. Mai, meine Lesungen hier oben im Norden halten.

Wir sagen „Danke“ für den netten Talk und wünschen Ihnen alles Gute!

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