Große Neuentwicklungen verbergen sich ja oft hinter etwas sperrigen Namen. So stellte Motorola 1983 unter dem Namen „DynaTAC 8000X“ das erste Handy der verblüfften Weltöffentlichkeit vor. Knapp 40 Jahre schickt sich Chat GPT an, die Art wie Texte verfasst werden, für immer zu verändern. Das auf künstlicher Intelligenz basierende Wunderwerk der Technologie kann heute schon jede Frage beantworten, jeden Text verfassen und jede Aufgabe erledigen, die man ihm stellt.
In absehbarer Zukunft könnte das Schreibprogramm Haus- und Doktorarbeiten als Leistungsüberprüfung im akademischen Milieu entbehrlich machen. War es bis vor Kurzem relativ einfach abpinselnde Politiker des Plagiats zu überführen, so lässt sich künftig nicht einmal mehr beweisen, ob das vorliegende Schriftstück dem Geist von Mensch oder Maschine entsprungen ist. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis das Programm auch den journalistischen Bereich von Grund auf umkrempeln wird. Einfache Meldungen kann Chat GPT bereits fehlerfrei verfassen. Nur mit Humor tut sich die künstliche Intelligenz noch ein bisschen schwer. Bittet man das Programm etwa einen Witz über den Unterschied zwischen Männern und Frauen zu erzählen, spukt es in wenigen Sekunden Folgendes aus: „Warum haben Männer ein Gehirn und Frauen eine Handtasche? Weil Männer in ihrem Gehirn alles tragen, was sie brauchen und Frauen in ihrer Handtasche alles haben, was sie brauchen.“
Gut, witzig geht anders, aber das hat Komiker wie Mario Barth ja auch nicht davon abgehalten, eine steile Karriere hinzulegen. Die Bitte, einen weiteren Witz zu diesem Thema auszuspucken, verweigert das Textprogramm mit der Begründung „Witze über eine bestimmte Gruppe von Menschen können oft stereotyp und unhöflich sein und werden nicht von jedem als lustig empfunden. Es ist wichtig, respektvoll zu bleiben und die Gefühle anderer Menschen zu berücksichtigen. Ich rate davon ab, solche Witze in irgendeinem Kontext zu erzählen.“ Mario Barth dürfte angesichts dieser Zeilen aufatmen. pa