19. Mai 2024
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Blog – Immer positiv bleiben

Als das kleine Plastikding vor ein paar Jahren zwei Striche anzeigte, war die Freude groß. Meine Frau und ich würden bald zu dritt sein. Als ein zum Verwechseln ähnliches Plastikding kürzlich zum gleichen Ergebnis kam, gab es keinen Anlass zur Fröhlichkeit. Im Gegenteil. „Wir müssen Sie auf der Stelle nach Hause schicken. Bitte lassen Sie umgehend einen Labortest bei Ihrem Hausarzt machen. Das Gesundheitsamt ist informiert und wird sich bei Ihnen melden. Alles Gute!“ Was war passiert? Als Angehöriger der schreibenden Zunft kann auch ich mich derzeit nicht über eine zu hohe Arbeitsbelastung beklagen und habe deshalb jüngst einen Nebenjob angefangen. Regelmäßige Corona-Selbsttests sind dort eine Selbstverständlichkeit. Auch wenn das positive Ergebnis von einem zweiten Test nicht bestätigt wurde, stand ich nun mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend auf dem Parkplatz meines Arbeitgebers und versuchte, den Hausarzt zu erreichen. „Wir sind derzeit im Urlaub. In dringenden Fällen…“ Auch bei vier weiteren Medizinern war mir das Glück nicht hold und so machte ich mich zu Fuß auf den Weg ins nächstgelegene Testzentrum. Dabei begann das Kopfkino. Hatte ich nicht gestern Abend ziemlich heftig husten müssen? Und dieser hartnäckige Schnupfen der letzten Tage war doch auch nicht normal. Wie läuft eigentlich so eine häusliche Isolierung ab? Ich könnte das kleine Gästezimmer auf dem Boden beziehen. Dort gibt es eine Playstation und einen Fernseher mit Netflix-Zugang. Meine Frau würde mir dreimal am Tag Grundnahrungsmittel wie Pizza, Chips und Zigaretten vor die Tür stellen. Vielleicht würde ich mich auch hin und wieder im Ganzkörperanzug in die Küche schleichen, um mir ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank zu stibitzen. Könnte ich das alles genießen oder würde ich darniederliegen? Als Asthmatiker ist so eine Erkrankung wahrscheinlich doch kein Zuckerschlecken. Und wie sieht es überhaupt mit dem Finanziellen aus, wenn ich einen ganzen Monat nicht arbeiten könnte? Während ich so meinen Gedanken nachhing, erreichte ich das Testzentrum. Nach gut 24 Stunden in Dachbodenquarantäne dann der Anruf. Ich ließ die Chips fallen und schaltete den Fernseher stumm. Negativ.

© Illustration: mast3r / depositphotos.com

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