4. Mai 2024
Anzeige

Aktuelle Beiträge

Wuff, ich komm jetzt in die Huta

Ihr wisst nicht, was das ist? Ist doch ganz einfach: die Huta ist die Kita für den Hund, also ich meine nicht die Kita, sondern so was Ähnliches wie die Kita, nur für den Hund eben. Da bringen uns dann unsere Zweibeiner hin, damit sie in Ruhe arbeiten können und wir dürfen uns amüsieren, also nicht so richtig, aber ein wenig, glaub ich jedenfalls.

„Sitz, Platz, Aus!“ Seit Tagen üben sie die langweiligen Kommandos von früher mit mir. „Bring das Stöckchen, Bobby.“ „Lass es los. Lässt du endlich den Stock los. Aus jetzt“, schreit Herrchen mich an und ist ganz rot geworden. Na, gut, denke ich und lege es vor mir ab. „Hiiier heeer, habe ich gesagt“, schnauzt er mich an. Puh, ist das anstrengend. Ob die in der Huta auch so nervig sind. Endlich Probetag. Ich kann es kaum erwarten. Seit Stunden liege ich in meinem Körbchen bereit und warte darauf, dass es endlich losgeht. Herrchen und Frauchen sind aber noch viel aufgeregter als ich und haben wahrscheinlich Angst, dass ich mich daneben benehme.

Vor der Huta: Aus großen Autos springen mehr oder weniger kleine Hunde auf den Gehsteig. Einige laufen schon auf die Eingangstür zu und andere warten artig auf ihren Menschen. Ein junger Mann kommt uns entgegen und begrüßt meine Menschen freundlich. Dann schaut er mich an: Du bist bestimmt Bobby. „Na, komm mal mit“, sagt er. Das lass ich mir nicht zweimal sagen. „Sie können mitkommen, müssen das aber nicht“, erklärt der Mann von der Hundetagesstätte. „Sie wissen ja, wie es bei uns zugeht und Bobby ist kein ängstlicher Hund“, sagt er noch. Wie peinlich, hoffentlich kommen sie nicht mit, denke ich und vermeide es, sie anzusehen. Tatsächlich: das hat gewirkt. Herrchen sieht mich ernst an und hebt den Zeigefinger und mahnt: „Du bist gaaaanz lieb, hörst du!“ Und schon bin ich dann mal weg.

„Bobby, du kommst zu mir“, ruft Jens. Im Garten sitzen ein Pudel mit einem Schäferhund, einer rassigen Mischlingshundedame und einem Dackel in einer Gruppe zusammen. Ich geselle mich zu ihnen und wir beschnuppern uns erstmal. Der Dackel knurrt mich an. „Psst“, pfeift ihn Jens an. In einer anderen Hundegruppe gibt es Streit um einen Ball, den sich ein Border Collie einfach aus dem Korb geschnappt hat. „Nein“, sagt Luise und legt den Ball zurück. „Auf zur Gassirunde“, höre ich Jens sagen. Erstmal geht es an der Leine in einen Wald. Dort erwartet uns eine Überraschung. Ein Stück Wald im Wald, eingezäunt, nur für Hunde und ihre Menschen.

Fast so groß, dass man sich verirren könnte, aber das kann uns Hunden nicht passieren. Toben, rasen, buddeln, Stöckchen suchen und werfen lassen, Freunde finden. Spring- und Laufwettbewerbe organisieren unsere Huta-Menschen auch noch für uns. Sowas lass ich mir gefallen. Hoffentlich kann ich jetzt jeden Tag in die Huta. Dann geht’s zurück. Herrchen und Frauchen warten schon auf mich und tun so, als ob sie mich Wochen nicht gesehen haben. „Wo ist denn unser Bobby?“, rufen sie. Und ich sehe ihnen an, dass sie ganz enttäuscht sind, weil ich so langsam bin. Dabei bin ich viel zu müde, um ganz aufgeregt auf sie zuzustürmen.

© Foto: depositphotos.com / eriklam

Latest Posts

Anzeige

Newsletter Abonnieren

Direkt – kompakt – informativ! Unser Magazin-Newsletter.

Ja, ich möchte den regelmäßigen Newsletter des Magazins Lübecker Bucht erhalten und mich über aktuelle Produkte und Aktionen informieren. Eine Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit kostenlos möglich. Weitere Informationen findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Interessant