14. Mai 2024
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Weltweit älteste Radspuren gefunden

Norddeutschland. Wurde das Rad im Norden Deutschlands erfunden? 3400 vor unserer Zeitrechnung: Neue Publikation dokumentiert steinzeitliche Spuren von Rad und Wagen auf einem Gräberfeld bei Flintbek. Einer der größten Megalith-Friedhöfe Europas liegt in Flintbek bei Kiel. Und dort findet sich auch der weltweit früheste Nachweis für die Nutzung von Rädern und Wagen. Die wissenschaftliche Dokumentation dieses Befundes ist in der kürzlich erschienenen Publikation „Das Neolithikum in Flintbek.

Eine feinchronologische Studie zur Besiedlungsgeschichte anhand von Gräbern“ von Professorin Doris Mischka nachzulesen. Das Buch ist Teil einer vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) koordinierten Publikationsreihe. Neben der Vielzahl der Gräber sorgten bei den archäologischen Feldarbeiten insbesondere zwei zunächst unscheinbare, braune Linien im Boden für Aufsehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten fest, dass die Breite dieser Verfärbungen genau mit der Breite von jungsteinzeitlichen Holzrädern übereinstimmt. Weiterhin entsprechen die Abstände der beiden Rillen zueinander genau der Breite jungsteinzeitlicher Wagenachsen.

Die Forschenden sehen darin einen eindeutigen Beweis dafür, dass für den Bau der Strukturen in der Flintbeker Sichel die damals neue Technologie der Nutzung von Rädern und Wagen zum Einsatz kam – und das bereits um 3400 v. u. Z. Damit findet sich in Flintbek der früheste Nachweis dieser Innovation, die in vielen anderen Regionen Europas und Südwestasiens erst im späten vierten Jahrtausend v. u. Z. anzutreffen ist. Die Technologie wurde somit vermutlich nicht im Nahen Osten erfunden, wie bislang angenommen. „Es ist eindeutig, dass die Menschen in Mitteleuropa ebenso früh wie jene des Nahen Osten hoch technologisiert waren“, erklärt der Kieler Archäologe Professor Johannes Müller.

Foto: Verlag

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