27. April 2024
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„Sex und Vorurteil“ Museen laden wieder ein!

Endlich haben sie wieder geöffnet – die Museen in der Hansestadt und der Region. Geplante oder bereits bestehende Sonderausstellungen sind nun bzw. demnächst zu erkunden.

Vom 26. März bis 29. August präsentiert die Völkerkundesammlung in drei Räumen des St. Annen-Museums erotische Kunstwerke sowie Fotografien aus Europa, Afrika und Asien. Dabei spannt die Ausstellung einen Bogen vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert. Neben den Exponaten ermöglichen Medienstationen u. a. Einblicke in erotische Literatur Asiens. Außerdem berichten Lübecker:innen in Statements über ihre Erfahrungen mit Vielfalt und Vorurteilen. „Wir möchten unsere Gäste so zu kulturvergleichenden Betrachtungen einladen. Die Tatsache etwa, dass es seit Jahrhunderten in allen Erdteilen Vorstellungen von Transidentitäten gibt, lässt unsere eigenen Gender-Debatten weniger neu und singulär erscheinen“, erklärt Diana Wenninger, die für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Wie der Titel „Sex und Vorurteil“ erahnen lässt, soll die Ausstellung auch Vorurteile, die wir über das Liebesleben in anderen Weltgegenden haben, kritisch hinterfragen. Auf der Suche nach den Wurzeln dieser Klischees stoßen wir auf historische Reiseberichte und die Kunst des Orientalismus. Wie wirkungsmächtig stereotype Bilder von sinnlichen Haremsdamen oder „gut bestückten“ Afrikanern bis heute sind, zeigen mit exotischer Aufmachung vermarktetes Sexspielzeug oder das Phänomen des Sextourismus. Exotismus und Vorurteile prägten aber auch die frühe Völkerkunde. So hatten einige als erotisch begriffene Objekte der Völkerkundesammlung in den Ursprungskulturen noch ganz andere Bedeutungen.

Die meisten Exponate dieser Ausstellung wurden noch niemals öffentlich gezeigt. Besonders hervorzuheben sind die afrikanischen Skulpturen aus dem Nachlass von Bernd Muhlack, die erst kürzlich in den Besitz der
Völkerkundesammlung gelangten sowie die erstaunlich expliziten und intellektuellen historischen Druckgrafiken aus Japan, die wir mit der aktuellen Begeisterung für Mangas und Animes – auch hier in Deutschland – verknüpfen.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit einer Reihe von internationalen Expert:innen sowie Lübecker Institutionen wie dem Christopher Street Day, der Lübecker Aidshilfe und Lambda Nord e.V. entstanden, die sich auch am geplanten Begleitprogramm beteiligen. Freuen Sie sich auf eine „unzensierte“ Kuratorenführung, Spaziergänge durch das historische Lübecker Rotlichtmillieu, eine Kunstperformance und Lesung zu Sexualität und Identität, eine Cosplay Modenschau sowie Veranstaltungen zur Verfolgung von Homosexuellen, eine interdizplinäre Talkrunde zu Sex und Gender und viele digitale Angebote. Die Termine der Veranstaltungen werden abhängig von der Pandemielage kurzfristig auf unserer Website bekannt gegeben.
Weiteres finden Sie unter www.die-luebecker-museen.de.

© Foto: Lübecker Museen

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