Seelenfutter, Nervennahrung, Stimmungsaufheller und eben der Nektar im Leben – das ist Kultur für viele. Und so äußerten sich Gäste, die Veranstaltungen des Kulturfunken in Lübeck besuchten. Nachhaltig unterstützt wird die Kulturszene der Hansestadt von der Possehl-Stiftung. „Hier ist richtig was los“, sagt Max Schön, Vorsitzender der Possehl-Stiftung über neue Kulturprojekte in Lübeck. Allein im letzten Jahr hat die Stiftung mehr als 600.000 Euro für den „Kulturfunken“ bereitgestellt. Die gleiche Summe gab‘s zur Jahreswende und jetzt geht es in die dritte Runde, damit in den nächsten Monaten neue kulturelle Highlights umgesetzt werden können. Doch wie kam es überhaupt zum Kulturfunken.
Im Frühjahr 2020, als der Lockdown die Kulturschaffenden und ihr Publikum mit voller Wucht getroffen hatte, wurde schnell deutlich: Die freie Kulturszene benötigt dringend Hilfe, und zwar zeitnah, unbürokratisch und flexibel. Gemeinsam mit dem Lübecker „Kulturtreibhaus“, einer freien Initiative der unterschiedlichsten Kulturschaffenden und -institutionen, entwickelte die Possehl-Stiftung im Mai die Aktion „Kulturfunke“: Sie ermutigt freie Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende, die durch das Raster der gängigen Förderangebote in der Corona-Krise fallen, nach vorne zu denken und weiterhin künstlerisch tätig zu sein. Entscheidungskriterien für eine Förderung eines Kulturfunken sind folgende: Die Bedeutung für die kulturelle Stadtentwicklung muss gegeben und das Kulturformat muss innovativ sein. Eine hohe künstlerische Qualität versteht sich von selbst. Wichtig ist auch, dass Menschen teilhaben können, deren Zugang zur Kultur sonst erschwert ist. „Legt los und lasst die Funken wieder und weiter fliegen! Auch die dritte Runde Kulturfunke lädt dazu ein, auszuprobieren, auszukosten und zu reflektieren, was im Hier und Jetzt möglich ist: Der Kulturfunke bewegt und ist beweglich. Und er sorgt verlässlich für Überraschungen“, sagt Stefanie Reis vom Kulturtreibhaus. Es können Anträge für Vorhaben gestellt werden, deren Umsetzung bis zum Jahresende 2021 erfolgen soll. Abgabefrist für die „Kulturfunken“ ist vom 1. April bis 15. Mai 2021. Ein unabhängiges Auswahlgremium, das aus einem Team Lübecker Kulturschaffender besteht, trifft dann eine Auswahl und legt diese dem Stiftungsvorstand der Possehl-Stiftung zur Entscheidung vor. Die Entscheidung fällt innerhalb eines Monats.
Neben der dritten Ausschreibungsrunde gibt es eine weitere schöne Nachricht. Der „Kulturfunke“ hat nun auch eigene Räume: Das „Kulturfunke“-Team ist in ein Ladengeschäft auf der Altstadtinsel (Krähenstraße 32-34) eingezogen. Die Räume dienen zum einen dem Team als Arbeitsplatz, und zum anderen sind sie als Ort der Beratung und Begegnung für die Lübecker Kulturszene gedacht. „Wir hoffen natürlich sehr, dass demnächst auch wieder mehr persönliche Begegnung möglich sein wird“, erklärt Stefanie Reis.
Alles Weiteres unter www.kulturtreibhaus.de und www.kulturfunke.de.
© Foto: Possehl-Stiftung / O.Malzahn / SPK Portrait Max Schön