22. Mai 2024
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Musikhochschule Hansestadt Lübeck

In einer lockeren Reihe stellen wir Ihnen junge Nachwuchskünstlerinnen und -künstler der Musikhochschule Lübeck (MHL) vor. Dieses Mal geht es um Karina Tschirner, die den Kontrabass spielt. Alina Gand, die gerade ihr FSJ in der Pressestelle der MHL macht, hat sich mit der jungen Musikerin über ihre Ausbildung, den Kontrabass und Lampenfieber unterhalten.

Rund 180 Zentimeter hoch und bis zu zehn Kilo schwer – der Kontrabass ist das größte der Streichinstrumente. Sogar ein Theaterstück ist ihm gewidmet: Patrick Süskind beschreibt in seinem Einakter „Der Kontrabass“ humorvoll die schwierige Beziehung eines Musikers zu seinem Instrument. Karina Tschirner dagegen liebt ihr Instrument, vor allem seinen dunklen und weichen Klang. Die MHL-Studentin hielt mit elf Jahren zum ersten Mal einen Kontrabass in ihren Händen. Inzwischen hat die 21-Jährige ihren Bachelor-Abschluss in der Tasche und trat im November letzten Jahres als Solistin zusammen mit dem Lübecker Kammerorchester (LKO) auf. Seit 2018 studiert Karina im Studiengang „Musikpraxis“ in der Klasse von Professor Jörg Linowitzki. Die MHL kennt sie aber schon weitaus länger: Mit 15 Jahren betrat sie zum ersten Mal die alten Kaufmannshäuser in der Großen Petersgrube – damals noch als Jungstudentin. „Das Jungstudium war eine gute Vorbereitung auf mein späteres Studium“, erzählt Karina. „Die Studierenden bekommen Theorie- und Gehörbildungsunterricht und arbeiten sehr eng mit dem Hauptfachlehrer zusammen. Ich konnte also damals schon feststellen, dass mir der Unterricht bei meinem Lehrer sehr gefällt.“

Ihr Studium an der MHL fortzusetzen, war für Karina naheliegend. „Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich wirklich hauptberuflich als Musikerin arbeiten möchte, aber jetzt wünsche ich mir nach meinem Studium eine Anstellung in einem Berufsorchester, hoffentlich mit einer guten Arbeitsatmosphäre und einem netten Kollegium.“
Das Konzert mit dem LKO unter Leitung von Bruno Merse war für Karina der erste Auftritt, bei dem sie von einem großen Orchester begleitet wurde. Einmal im Jahr gibt die Zusammenarbeit mit dem LKO-Studierenden die Möglichkeit zu einem Soloauftritt. Für Karina war dies eine Gelegenheit, den Kontrabass als Soloinstrument zu präsentieren, der überwiegend nur als Orchesterinstrument wahrgenommen wird. Über ihren Umgang mit Lampenfieber erzählt die junge Musikerin: „Bei Konzerten geht immer etwas schief, damit muss man rechnen und umgehen lernen. Ich versuche mich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren, denn vieles klappt im Endeffekt mit Lampenfieber sogar besser als im Überaum.“
Musik ist für Karina eine Form der Kommunikation: „Sie findet mit dem Instrument statt, mit einem Lehrer oder den anderen Musikern und mit dem Publikum. Meine engsten Freunde habe ich durch gemeinsame Projekte kennengelernt.“

Kontrabassisten, die gerade mit dem Instrument anfangen, rät Karina, möglichst locker an das Üben heranzugehen: „Das Wichtigste ist die Freude am Spielen. Alles ist ein Prozess und jeder lernt unterschiedlich schnell. Man sollte sich nicht unter Druck setzen, sondern so viel Spaß haben, wie es nur geht“, sagt sie.
Karina möchte nun ihr Masterstudium anschließen. Wir wünschen ihr weiterhin viel Erfolg und Freude an der Musik!

© Foto: Jens-Martin Träder

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