In lockerer Reihe wollen wir junge Preisträgerinnen und Preisträger der Musikhochschule Lübeck (MHL) vorstellen. Auch engagierte Studierende oder spannende Professorinnen und Professoren sollen zu Wort kommen. Beginnen wollen wir mit der Flötistin Juliana Diaz Chico. Dabei führte das Interview Alina Gand, die FSJlerin in der Pressestelle der MHL.
„Musik ist für alle da. Ich finde es sehr motivierend, dass sie so viel Gutes und Positives bei den Menschen erreichen kann“, sagt die Flötistin Juliana Diaz Chico über ihre Liebe zur Musik. Die 24-Jährige ist eines der vielversprechenden Talente der MHL. Sie kommt aus Kolumbien und studiert in der Flötenklasse von Prof. Angela Firkins. Die Masterstudentin freut sich, ihren Traum vom klassischen Musikstudium an der MHL verwirklichen zu können: „Seit ich in Lübeck studiere, bin ich nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich gewachsen: Angefangen beim Kennenlernen all der Musikerinnen und Musiker, der verschiedenen Persönlichkeiten, über Orte, Geschichten, Realitäten und Kulturen bis hin zu neuen Sprachen – mit diesen Erlebnissen konnte ich reifen.“ Mit zwölf Jahren hat Juliana angefangen, Querflöte zu spielen. Die experimentierfreudige Musikerin liebt an ihrem Instrument, dass sie damit so viel ausdrücken kann: „Flöte spielen ist wie Sprechen ohne Worte, dafür aber mit Tönen.“ So kann sie Emotionen ausdrücken und ganze Geschichten erzählen.
Juliana ist die Preisträgerin des aktuellen DAAD-Preises. Er wird einmal im Jahr an ausländische Studierende unter anderem für gesellschaftlich-soziales Engagement verliehen. Juliana macht es glücklich, andere Menschen zu unterstützen. Schon mit 15 Jahren hat sie in ihrem Heimatland Kolumbien an einem freiwilligen sozialen Projekt teilgenommen, bei dem sie Kindern und Jugendlichen lesen und schreiben beigebracht und mit ihnen einen Garten angelegt hat. Auch hier in Deutschland engagiert sich die junge Musikerin: Mit der Harfenistin Cecilia Pacheco hat sie als „Lüminas Duo“ unter anderem Konzerte in Altenheimen gegeben. Juliana unterstützt Senioren auch in ihrem Alltag: „In den letzten Jahren habe ich viele ältere Menschen begleitet und kennengelernt, die mich inspiriert haben. Zum Beispiel habe ich so meine ‚Abuelita‘, meine Oma, kennengelernt. Sie hat mich quasi als ihre Enkelin ‚adoptiert`. Ich bin unglaublich dankbar für ihre Unterstützung!“
Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie – viele ihrer Auftritte wurden abgesagt und sie konnte ihre eigenen Schülerinnen und Schüler nicht mehr unterrichten – blickt sie mit Elan und Zuversicht in die Zukunft: „Ich sehe die Coronazeit auch als Chance, Musik auf anderen Wegen zu entdecken oder in den digitalen Medien hörbar zu machen. Es ist unglaublich, wie viele tolle Projekte sich in den letzten Wochen und Monaten entwickelt haben!“
Zum Abschluss sagt Juliana etwas, dass uns zeigt, wie sehr ihr Herz für ihre große Leidenschaft schlägt: „Die Musik ist überall eine universelle Sprache. Man muss nur aufmerksam sein, um sie zu hören!“ Wer das junge Talent live erleben möchte, hat dazu vom 25. bis zum 27. Juni die Gelegenheit. Dann ist die junge Flötistin wieder auf der Bühne zu erleben und spielt in der Villa Brahms bei der „Air Danois et Russe“.
Weitere Infos unter www-mh-luebeck.de.
© Foto: Maximilian Busch