3. Mai 2024
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Kunstvolles aus der Region

Die neue Ausstellung im Günter Grass-Haus „Into the Trees“ schlägt den Bogen von heute zurück in die 1980er Jahre. Sie zeigt, welche Bedeutung der Wald im Schaffen des Schriftstellers, Malers und Bildhauers Günter Grass hatte, für den der Verlust des Waldes vor allem einen Verlust von Kultur bedeutete. Und sie fragt, welche Beziehung wir selbst heute zum Wald haben, der gerade in der zurückliegenden Zeit der Pandemie für viele zu einem neuen Zufluchtsort, zur Erholungsoase oder zum Versteck für verbotene Treffen geworden ist. Die 1980er Jahre sind ein Jahrzehnt der Widersprüche: Punker und Popper, Lederjacken und Schulterpolster. 1980 wird die Partei „Die Grünen“ gegründet, zwei Jahre später wird Helmut Kohl Bundeskanzler und ruft zur „geistig-moralischen Wende“. Serien wie „Dallas“ und die „Schwarzwaldklinik“ flimmern über die Bildschirme, in Kinderzimmern tummeln sich die Schlümpfe. Zugleich herrscht Angst vor dem Atomkrieg, vor saurem Regen und Waldsterben, vor der globalen Katastrophe. Die apokalyptische Grundstimmung des beginnenden Jahrzehnts verarbeitet Günter Grass in seinem Roman „Die Rättin“. Schon zuvor hat ihn vor allem der drohende Verlust des Waldes beschäftigt: Er entwickelt mit dem Regisseur Volker Schlöndorff ein Drehbuch für einen Stummfilm über das Waldsterben. Zwar wird der Film nie realisiert, doch das Thema findet neben anderen menschengemachten Umweltkatastrophen Eingang in die Erzählung, die schließlich in der atomaren Selbstzerstörung des Menschen mündet. Die Ausstellung läuft vom 8. Juli bis zum 31. Dezember.

Auf den Spuren von Günter Grass

Auf eine abwechslungsreiche „Tour de Grass“ können sich Kultur- und Naturbegeisterte nun mit dem Fahrrad oder zu Fuß begeben: Ab sofort ist eine Augmented-Reality-App verfügbar, die die Nutzer auf den Spuren von Günter Grass von der Hansestadt Lübeck bis nach Mölln durch das Stecknitztal entlang des Elbe-Lübeck-Kanals führt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Förderprogramms LandKULTUR mit knapp 100.000 EUR unterstützt. Die Nutzung der App ist kostenlos. Sie kann in den offiziellen App-Stores abgerufen werden.

Die Smartphone-App leitet zu 24 Stationen, die im Leben und Werk von Günter Grass eine Rolle gespielt haben. Sie bereichert den Ausflug mit Geschichten und Gedichten des Literaturnobelpreisträgers sowie verschiedenen Augmented Reality-Anwendungen. Doch sie geht über Grass weit hinaus und ermöglicht es, in die Geschichte des Stecknitztals einzutauchen. Damit macht sie ein Kultur- und Naturerlebnis unter freiem Himmel möglich – ideal gerade im Sommer. Viele Texte von Günter Grass und weitere Audiobeiträge wurden exklusiv von Katharina Thalbach eingesprochen.
„Günter Grass fühlte sich in der Region wohl, mochte Lübeck gerne und war die letzten 30 Jahre seines Lebens in Behlendorf ansässig. Mit der neuen App kann man sich nicht nur an der frischen Luft sportlich betätigen, man kann auch den Menschen Günter Grass erleben. Dafür braucht man kein Germanistikstudium; sie macht den Literaturnobelpreisträger für alle greifbar“, sagt Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der LÜBECKER MUSEEN.

Weitere Informationen zur Ausstellung und Tour unter www.grass-haus.de.

© Foto: Tour de Grass / Ute und Günter Grass / Tandem Anneli-Høier

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