20. Mai 2024
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Junge Künstler im Porträt

In einer lockeren Reihe stellen wir Ihnen junge Nachwuchskünstlerinnen und -künstler der Musikhochschule Lübeck (MHL) vor. Dieses Mal geht es um den Tenor Marius Pallesen. Alina Gand, die gerade ihr FSJ in der Pressestelle der MHL macht, hat sich mit dem jungen Künstler über seine Ausbildung an der MHL und über seine Rolle als Tamino aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ unterhalten.

Tamino liebt Pamina – und für diese Liebe ist er bereit, viele gefährliche Prüfungen und Hindernisse zu meistern. In dieser Rolle eines lyrischen Tenors ist der ehemalige MHL-Student Marius Pallesen zu erleben. Auf der Bühne steht er in einer Inszenierung von Mozarts märchenhafter Liebesgeschichte in der MHL und in mehreren Vorstellungen am Mecklenburgischen Staatstheater auf der Bühne.

Vom 7. bis zum 10. Oktober führen Studierende der MHL unter musikalischer Leitung von Mark Rohde die berühmte Oper auf. Gastregisseur Søren Schuhmacher (Darmstadt) siedelt die Handlung in der heutigen Zeit an. Inszeniert als „Coming-of-Age“-Geschichte geht es um das Heranreifen zweier junger Menschen, die das ihnen oktroyierte Wertesystem zunächst überwinden müssen, um einander zu finden. Die Märchenwelt der Oper spiegelt dabei eine Parallelwelt der Videospiele und Fantasy-Geschichten wider, in die sich die Liebenden wie die Jugendlichen unserer Zeit flüchten. Der junge Tenor Marius Pallesen taucht dabei ganz in seine Rolle ein – trotz einiger Herausforderungen, die sich ihm bieten: „Charakterlich finde ich den Tamino mehr als schwierig“, erklärt Marius. „Er ist jugendlich ungestüm und hat fast keinen eigenen Willen. Als Fremder in einer neuen Welt wird er von A nach B geschickt und tut, ohne Reflektion oder Eigeninitiative, was ihm aufgetragen wird.“ Auch musikalisch gibt es für den jungen Sänger Hürden zu überwinden: „Tamino ist eine der wenigen Mozart-Partien, die ich mit meiner doch eher schwereren Stimme singen kann. Sowohl in den Ensembles, als auch in den Solos schraubt die Partie sich immer wieder ins Passagio hoch und verweilt dort auch gerne. Dann muss man mit Köpfchen und Überblick singen und jeden einzelnen Ton vorbereiten.“ Als stark, ehrlich und warm wird seine Stimme von Freunden beschrieben. Der 26-jährige Ratzeburger hat in der Klasse von MHL-Professor Franz-Josef Einhaus studiert. „Die Zeit an der MHL war wirklich schön für mich“, blickt er zurück. „Der familiäre Zusammenhalt unter den Studierenden, aber auch das direkte und persönliche Verhältnis zu den Dozierenden hat ein Umfeld geschaffen, in dem ich mich wie zu Hause gefühlt habe.“

Eine musikalische Ausbildung bedeutet nicht nur, die eigene Technik zu verbessern und sich auf eine erfolgreiche Karriere vorzubereiten – genauso wichtig ist es, seinen eigenen künstlerischen Ansatz zu finden. Wenn Marius heute gefragt wird, was seine wichtigste Lernerfahrung war, antwortet er: „Musikalische Selbstdisziplin und eine Art der Resilienz, zwar ab und an nach rechts und links zu schauen, aber trotzdem künstlerisch und technisch stets den eigenen Weg zu gehen.“

Nach den letzten Monaten ist Marius Pallesen froh, wieder auf der Bühne zu stehen: „Die mit Corona verbundenen Restriktionen trafen mich unvermittelt. Besonders schlimm fand ich die Beschäftigungslosigkeit. Die Disziplin meine sozialen Kontakte zu minimieren, hat mich viel Kraft gekostet. Und ich fand es traurig zu sehen, wie leer das Hauptgebäude der MHL war, dieser einst brummende und in jeder Ecke summende Bienenstock.“ Weitere Infos und Karten erhalten Sie unter www.mh-luebeck.de.

© Foto: Annika Pick

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