30. April 2024
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Frühlingsluft tanken

Endlich grün statt grau und blau statt noch grauer. Es riecht nach Frühling und erste Blumen unterm noch lichten Blätterdach in den Wäldern wie Bärlauch und Buschwindröschen erfreuen das Herz. Nichts wie raus zu einem Spaziergang an der Ostsee und in die Holsteinische Schweiz. Das steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern regt auch die Sinne an. Nach einer entspannenden Auszeit in der Natur sammeln Sie neue Eindrücke und starten schwungvoll mit Optimismus in den Alltag.
Wir geben Ihnen in diesem Text Inspirationen zum Thema achtsam Wandern. Darüber hinaus geht es um die Gesundheit unseres Waldes in Ostholstein.

Gesundheitswanderung
um den Großen Eutiner See

Gehen Sie auf eine Entdeckungseise zu sich selbst. Bei der Gesundheitswanderung um den malerischen Großen Eutiner See können Sie Naturerlebnis und Bewegung perfekt kombinieren. Der 8,6 km lange Wanderweg wird um insgesamt zehn Stationen ergänzt, bei denen auf Tafeln Atemübungen und andere natur- und bewusstseinsstärkende Aufgaben abgebildet sind, die teilweise durch QR-Codes ergänzt werden. Hierdurch werden Bewegung und Wohlbefinden aktiv gefördert, wobei das fachliche Know-how dafür vom zertifizierten Achtsamkeitscoach Joachim Müller erfolgte. Der Fokus wird hierbei auf die individuelle Gesundheit und Entspannung gelegt. Während die Zeit offline in der Natur bewusst wahrgenommen wird, stellt sich auf der Wanderung ein ausgeglichenes Gefühl ein. Der Achtsamkeitscoach ist psychologischer Berater organisiert Seminare, durch die er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen erleichterten Übergang aus der hektischen Alltagswelt zu einer stillen Innenwelt und wieder zurück ermöglicht.

Starten können Sie im Seescharwald. Eine erste Schautafel mit den Übungen und Impulsen finden Sie an der Weggabelung am Kleingolfplatz. „Lassen Sie Ihre rastlosen Gedanken, Ihre Sorgen und Nöte, aber auch Ihre Pläne und Zukunftsvisionen mit jedem Schritt auf diesem Waldboden in den Hintergrund Ihres Bewusstseins treten.“ Auch ein kleiner Fragenkatalog soll Sie anregen, worüber Sie auf Ihrem Weg nachdenken könnten. In der nächsten Etappe gibt Coach Joachim Müller Tipps, wie Sie durch bewusste Beeinflussung von Körperhaltung und Schrittfolge entspannt laufen können. Dann folgen Stationen, die auf die Außenreize aufmerksam machen, zum Beispiel wie vom Höhenweg aus die Seeoberfläche mit ihren Spiegelungen der Bäume wirkt.
Sie schauen auf Boote mit Anglern und die Silhouette der Stadtbucht mit Schloss, Kirche und Wasserturm. Nach einer Gehmeditation bieten die Schautafeln einige QR-Codes mit zusätzlichen Unterstützungen. Die Audiodateien regen zu Ruhe, Atemübungen und einem bestimmten Laufrhythmus an.

Natürlich funktioniert das Ganze auch ohne Smartphone, inspiriert durch die Anleitungen der Schautafeln. Gerade jetzt im Frühling ergeben sich wunderschöne Ausblicke mit zartem Grün über den See. Das geht prima offline – für manche Menschen sogar viel besser. Finanziert wurde das 11.600 Euro teure Projekt vor allem von der Aktivregion Schwentine-Holsteinische Schweiz. Wir raten, etwas Zeit mitzubringen. Machen Sie einige oder alle Übungen mit, benötigen Sie drei bis vier erholsame Stunden für Ihre Auszeit. Im Anschluss sind Sie nach ein paar Minuten mitten in Eutin und können sich in einem Restaurant verwöhnen lassen.

Wie geht es unserem Wald in Ostholstein?

Das Magazin Lübecker Bucht hat sich mit dem Waldexperten der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, Jens-Birger Bosse, über den Zustand des Waldes in Ostholstein unterhalten. 2018 und 2019 hatten wir extreme Trockensommer. Wie sieht es jetzt mit unserem Wald aus, fragten wir den Fachmann. „Das Wasserspeichervermögen der Böden in Ostholstein ist günstiger einzustufen als das zum Beispiel der Geest. Den Wäldern der Landesforsten geht es besser als anderen, was sicherlich auch mit der geografischen Lage und der Tatsache zu tun hat, dass wir bereits zu 89 % Prozent Mischwald haben. Dennoch befindet sich der Wald auch hier im Klimastress. Die gute Nachricht aber ist: Forstleute gehen schon seit Langem diese Herausforderungen an, verfolgen und setzen den kontinuierlichen Umbau zu klimastabilen Mischwäldern um“, erklärt Jens-Birger Bosse. „So zeigen sich auf passendem Standort Eichen-, Buchen-, Ahorn- und Nadelmischwälder als klimastabiler im Vergleich zu Monokulturen. Eingemischte seltenere Baumarten wie zum Beispiel Ulme, Elsbeere, Linde und Wildapfel leisten eine zusätzliche Stabilisation und führen zu einem Mehrwert auch im ökologischen Sinne“, fügt der Waldexperte noch hinzu.
Uns interessiert auch, ob wir bei unserem Waldspaziergang bald aufgrund des Klimawandels ganz andere Bäume entdecken werden. „Die Baumartenanteile in unseren Wäldern werden sich verschieben“, sagt der Fachmann. Es werde weniger Fichte und Lärche geben, dafür mehr Buche, Ahorn und Tanne. Die Eiche sei gleichbleibend. Bosse ergänzt: „Im Waldumbau zu stabileren naturnahen Wäldern verwenden wir je nach Standort zusätzlich weitere standortheimische Mischbaumarten wie etwa Spitz- und Feldahorn, Schwarzerle, Hainbuche, Eibe, Wildobst, Winter- und Sommerlinde sowie Flatterulme. Diese Baumarten stehen dann wiederum mit weiteren Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in vielfältigen Beziehungen zueinander und wirken sich positiv auf Wachstum und Diversität aus.“ Es gebe auch einige nicht heimische, aber lange bewährte Baumarten, wie die Roteiche, Japanlärche, Küstentanne und Douglasie. „Sie kommen gut mit den Klimaveränderungen zurecht und ergänzen die heimischen Baumarten auch weiterhin in Anteilen lediglich unter 20 %“, erläutert der Waldexperte.

Der Weg ist das Ziel

Nach diesem fachlichen Beitrag zum Thema Waldgesundheit in Ostholstein wird es Zeit, wieder die Natur aufzusuchen. Wir verraten Ihnen einige erlebnisreiche Rundwege. Wer die berühmte Bräutigamseiche live erleben möchte, wandert auf etwa 5 Kilometern durch den Dodauer Forst und am Waldrand entlang. Auf Forstwegen und teils sehr naturnahen Pfaden laden Rastplätze und eine Vogelbeobachtungshütte zum Verweilen ein. Möchten Sie außerdem eine Kontaktanzeige aufgeben, geht das ganz romantisch. Legen Sie Ihren Brief ins Astloch der alten Eiche. Er wird garantiert von der Post abgeholt. Sie dürfen auch Briefe herausnehmen und beantworten. Wer weiß, vielleicht finden Sie so die Liebe Ihres Lebens. Ein langer, abwechslungsreicher Felder- und Seen-Rundweg über fast 19 Kilometer führt Sie zu den vier größeren Seen Eutins und zur Altstadt. Es geht durch die Feldmark, an Ufern entlang und durch naturnahe Wälder. Tipp: Besuchen Sie das Jagdschlösschen am idyllischen Ukleisee und machen Sie Rast am Niederungsgebiet der Schwentine. Übrigens, auch wer mit der Bahn anreist, kann problemlos dank ÖVP kreuz und quer von A nach B gelangen. Weitere Infos finden Sie unter www.holsteinischeschweiz.de.

© Foto: gourgeous / depositphotos.com

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