3. Mai 2024
Anzeige

Aktuelle Beiträge

Farben des Herbstes

Lasst euch verzaubern

Der erhöhte Fußweg am Seeufer ist übersät mit braunen Buchenblättern. Sonnenstrahlen dringen durch Äste und bringen die gelben Blätter zum Leuchten. Es duftet nach Herbst: frisch-würzig und herb nach Eichenblättern. Moosbewachsene Wurzeln säumen die steile Böschung. Jetzt ist die richtige Zeit für Spaziergänge im Wald, in Parks, durch Felder und Wiesen.

Indian-Summer-Feeling im Norden!

Bevor es kalt wird, verzaubert uns der Oktober mit einem Farbenrausch der Blätter. Aus Grün wird Gelb, Orange, Rostbraun und Rot. Pappeln werden goldgelb, Ahornblätter leuchten in Gelb und Orange, Roteichen fallen durch ihr Feuerrot auf. Im Frühnebel entdecken wir kunstvolle mit feinen Tautropfen besetzte Spinnennetze.
Wir empfehlen: Raus in die Natur, ehe die Blätterpracht sich vom Wind verweht in Nischen sammelt. Die Blätterhaufen sind besonders für Kinder ein Magnet. Man kann sich so schön hineinwerfen und die Blätter über sich fallen lassen wie Frau Holle die Federn aus dem Kissen. Nehmen Sie sich die Zeit für ausgedehnte Spaziergänge mit der Familie und Freunden durch die Holsteinische Schweiz. Dort zwischen Seen, Hügeln und Wäldern gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Viele idyllische Flecken rund um Eutin, Malente und Plön warten auf Sie. Zum Beispiel der sagenumwobene in Buchenwäldern eingebettete Ukleisee mit seinen steilen Hängen.
Wussten Sie, warum Laubbäume im Winter kahle Äste haben. Die sommergrünen Gehölze werfen in unseren Breiten im Herbst die Blätter ab und stellen sich so auf den winterlichen Wassermangel ein. Das Wasser, das sie durch die Wurzel aufsaugen, verdunsten sie ständig über ihre Blätter. Bei einer hundertjährigen Rotbuche etwa sind es um die 400 Liter pro Tag. Gefriert der Boden im Winter können die Pflanzen nicht mehr genug Wasser aufnehmen und sie würden austrocknen. So sind sie auf die Idee gekommen, ihre Blätter abzuwerfen und die Wasserabgabe zu stoppen. Wie klug sie doch sind. Und sie sind noch klüger als man denkt, denn sie holen sich aus dem Grün der Blätter, dem Chlorophyll, jede Menge Energie. Sie zerlegen die Bestandteile und pumpen sie für das nächste Frühjahr aus den Blättern. Die werden dann rot oder gelb.

Wer Pilze sammeln möchte, findet im Herbst meist eine Fülle an genieß- und ebenso ungenießbaren Exemplaren. Sie gibt’s das ganze Jahr. Doch viele sind häufig im Herbst zu finden, denn durch die Feuchtigkeit entwickeln sie sich dann besonders gut. Für die leckere Mahlzeit sollten wir die giftigen von den genießbaren allerdings unterscheiden können. Nicht jeder Pilz ist so hübsch und auffällig wie der Fliegenpilz mit seinem weiß gepunkteten roten Gewand. Ohne Vorkenntnisse ist es nicht zu empfehlen, Pilze zu sammeln. Denn es gibt auch sehr ähnliche: die einen sind essbar und die anderen giftig. Auch eine App kann nicht hilfreich sein, wenn man einfach keine Ahnung von Pilzen hat. Dann sollte man auf seine Herbstpilz-Wanderung jemanden mitnehmen, der sich auskennt. Tipp: Am Ende des Textes finden Sie Hinweise auf Pilzexpeditionen in der Region.
Man nehme ein luftiges Körbchen mit und ein Messer. Pilze verderben schnell und sollten dann auch zügig zu Hause in der Pfanne landen. Eine sehr bekannte und leckere Sorte ist der Steinpilz, der auch schon im Sommer zu finden ist. Er ist leicht zu erkennen: Sein brauner Hut und dicker heller Stiel fallen auf. Zwar hat auch er einen Doppelgänger, doch zum Glück ist der nicht giftig, sondern nur bitter. Es handelt sich um den Gallenröhrling. Sehr auffällig ist die Krause Glucke, die auch an einen Badeschwamm erinnert. Bis zu einem halben Meter kann der Pilz, der in der Nähe von Kiefern wächst, groß werden. Riecht die Glucke schön würzig, können Sie sie sammeln. Doch schnuppert sie unangenehm, lieber stehen lassen. Den Pfifferling kennt fast jeder. Er wird im Herbst auch auf den Märkten angeboten. Doch selbst frisch gefunden, schmeckt er doppelt so gut. Er kommt in Nadel- und Laubwäldern vor und mag moosigen Untergrund. Sehr gut schmeckt auch der Maronen-Röhrling, den Sie hauptsächlich im Nadelwald finden. Er hat einen braunen Hut und bei älteren Exemplaren ist der Stiel grünlich.

Vorsicht giftig: Den auffälligen Fliegenpilz haben wir schon erwähnt. Sein Verzehr kann zu Magendarmstörungen, Kreislaufversagen und Atemlähmung führen. Ebenfalls durch eine kräftige Farbe zeigt sich der giftige Grüne Knollenblätterpilz an. Schon kleine Mengen verursachen starke Leberschädigungen. Wer unsicher ist, findet auf der Seite der deutschen Gesellschaft für Mykologie Sachverständige. Bei einer Vergiftung unbedingt den Notdienst anrufen und zusätzlich die Giftnotzentrale. Alle wichtigen Internetadressen finden Sie am Ende des Textes.
Wer gern mehr über unsere Natur erfahren und geführte Touren mitmachen möchte, findet im Oktober einige Veranstaltungen, die lohnen. Eine Herbstexkursion wird am 23. Oktober ab 16 Uhr angeboten. Uralte Buchen und Eichen säumen den Wanderpfad entlang des Steilhangs mit kreuzenden Bachläufen zwischen HL-Niendorf und HL-Reecke. Ende Oktober tragen die Bäume ihr Herbstkleid und an den toten und absterbenden Stämmen und Ästen wachsen viele Baumpilze. Zwischendurch ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke in die Traveniederung. Zurück geht die geführte Exkursion mit Reinhard Degener (BUND Lübeck) durch den neuen Wald im Hinterland des Travetals. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um Anmeldung per Mail unter info@bund-luebeck.de gebeten. Die Veranstaltung ist kostenfrei, aber über eine Spende freut sich die BUND-Kreisgruppe Lübeck natürlich sehr. Den genauen Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung.

„Herbstzeit ist Pilzzeit“: Unter dem Motto finden in der Region Pilzwanderungen statt, zum Beispiel am 4. Oktober ab 10:30 Uhr bei Plön. Wo und wie wachsen eigentlich Pilze? Welche der Pilze in unseren Wäldern sind essbar, welche sollte man lieber stehen lassen? Sie wandern in einem Waldgebiet bei Plön und gehen gemeinsam auf Pilzsuche. Lernen Sie unsere vielfältige Pilzwelt fachkundig kennen. Falls Speisepilze gefunden werden, dürfen diese nach einer Endkontrolle in kleinen Mengen mitgenommen werden. Geleitet wird die Führung von Inken Lebold. Feste Schuhe und wetterfeste Kleidung verstehen sich von selbst. Ein luftiges Behältnis und ein Messer sind ebenfalls nötig. Eine weitere Pilzwanderung führt Sie am 10. Oktober ab 10:30 Uhr in die Nähe von Bad Segeberg. Sie wird geleitet von Dagmar Detloff-Scheff. Bitte melden Sie sich für beide Pilzexkursionen telefonisch unter 04522 749380 an. Dort erfahren Sie auch die genauen Treffpunkte. Wir wünschen Ihnen genussvolle Tage mit Indian-Summer-Feeling im Norden!

Weiteres unter:
www.holsteinischeschweiz.de
www.pilze-schleswig-holstein.de
www.giz-nord
www.naturpark-holsteinische-schweiz.de
www.museum-fuer-natur-und-umwelt.de

© Foto: mihtiander / depositphotos.com

Latest Posts

Anzeige

Newsletter Abonnieren

Direkt – kompakt – informativ! Unser Magazin-Newsletter.

Ja, ich möchte den regelmäßigen Newsletter des Magazins Lübecker Bucht erhalten und mich über aktuelle Produkte und Aktionen informieren. Eine Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit kostenlos möglich. Weitere Informationen findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Interessant