29. April 2024
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100 Hafengesichter

Happy Birthday Niendorfer Hafen! Jetzt bist du 100 Jahre alt, zumindest in der jetzigen Form. Fischer zogen schon vor über 600 Jahren ihren Fang in kleinen Booten an Land – einen Hafen gab es damals noch nicht. So waren die Boote vor Stürmen nicht geschützt. Außerdem wuchs der Konkurrenzdruck zu den lübschen Fischern, die sich größere Schiffe teils später mit Maschinen leisten konnten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen auch immer mehr Sommerfrischler, die die Lübecker Bucht für sich entdeckten. Sie wollten die Strände nicht unbedingt mit den Fischern teilen, die vor Ort ihren Fang ausnahmen. Ein Schutzhafen musste her. Der wurde 1920 bis 1922 künstlich angelegt und fügt sich noch heute ganz natürlich in die Landschaft.
Anlässlich des 100.-jährigen Geburtstages des Niendorfer Hafens wurde in Kooperation mit der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH vor Kurzem eine XXL-Freiluftausstellung eröffnet. So feiert der Niendorfer Hafen in seiner jetzigen Form in diesem Jahr sein besonderes Jubiläum. Gewürdigt wurde es offiziell bereits im Rahmen der Niendorfer Hafentage Ende Juli. Highlight zum großen Ereignis ist die Freiluftausstellung mit Fotos des Hamburger Fotografen Wolfgang Köhler, der eigens dazu „dem schönsten Hafen der Lübecker Bucht“ eine besondere Fotoproduktion gewidmet hat. Mit seiner Idee der „100 Hafengesichter“, die ursprünglich in der Davidstraße auf St. Pauli entstand, ging er auf die Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH zu. Schnell war man sich einig, dass daraus eine Fotoausstellung mit großformatigen Exponaten in Niendorf werden würde.

Joachim Nitz, Geschäftsführer der TSNT GmbH, und Silke Szymoniak, Prokuristin und Marketing-Leiterin, waren sofort begeistert von der Idee. Als Team unterstützten sie mit Steffi Scheel, Grafik-Designerin der TSNT GmbH und Hartmut Schwarz, Gemeindeforscher, Wolfgang Köhler bei der Ansprache von prägenden Persönlichkeiten sowie der Auswahl entsprechender historischer Bildmotive. Somit prangen nunmehr an die 100 großformatige Bilder in Schwarz-Weiß an und im Niendorfer Hafengelände. Das Magazin Lübecker Bucht hat sich mit dem Fotografen über die Produktion unterhalten und wollte wissen, wie es zur Idee gekommen ist. Dazu sagt Wolfgang Köhler: „Das Thema passte perfekt zum runden Geburtstag. Ich wollte dem Niendorfer Hafen ein Gesicht geben. Mich interessierten die Menschen und deren Geschichten. Dabei war mir wichtig, so viele Hafengesichter wie möglich, vor die Kamera zu bekommen. Jeder, der mit dieser Hafenschönheit zu tun hat oder hatte, sollte abgelichtet werden. Überall im und am Hafen wollte ich diese Bilder ausstellen. Das ist gut gelungen, denke ich. Rückblickend muss ich gestehen, dass ich in diesen Produktionsmonaten so viele interessante und tolle Menschen kennengelernt habe, wie lange nicht mehr.“ Uns interessierte auch, wie es zur Auswahl der bestimmten Menschen gekommen ist. „Es lief alles sehr geplant ab. Dank der Unterstützung der TSNT, insbesondere von Silke Szymoniak und der ersten Werkleiterin Gesine Muus aus dem Rathaus, konnten wir gemeinsam eine Namensliste erstellen und die Shooting-Termine vereinbaren. Knapp drei Monate haben wir hier produziert. Das war manchmal stressig, hat mir aber immer großen Spaß gemacht,“ erklärt Köhler. Doch warum in Schwarz-Weiß? Dazu sagt Fotograf Köhler: „Schwarz-weiß ist pur und minimalistisch. Keine Farben, die von den Gesichtern und deren Ausdrücken ablenken. Auf manchen Bildern habe ich das Gefühl, den Menschen direkt in die Seele geschaut zu haben.

Damit fügt sich meine Produktion auch perfekt in die Auswahl der historischen Fotos ein.“ Dass Wolfgang Köhler ein Küstenkind ist und besonders den Niendorfer Hafen ins Herz geschlossen hat, zeigt auch die Tatsache, dass er, wie er uns verraten hat, seinen Lebensmittelpunkt von Hamburg in die Gemeinde Timmendorfer Strand verlegen möchte. Seit einigen Jahren habe es ihm die Lübecker Bucht wirklich angetan und im Laufe der Zeit sei eine heimliche Liebe daraus geworden. „Ehrlich gesagt entstand die Idee zu den ‚Hafengesichtern‘ auf St. Pauli, in einer kleinen Taverne mitten im Rotlicht-Viertel. Ich wollte immer wissen, welche Menschen den Hamburger Hafen Tag und Nacht zum Leben erwecken. Plötzlich war Niendorf dann wichtiger als Hamburg und ich beschloss, dem schönsten Hafen der Lübecker Bucht ein Gesicht zu geben“, verrät uns der Fotograf und Journalist. Geplant ist, dass die „100 Hafengesichter“ bis zu einem Jahr in Niendorf zu sehen sein werden. In der Fischerei- und Hafeninformation ist außerdem eine detaillierte Ausarbeitung zum historischen Hintergrund des Ausbaus vom Niendorfer Hafen, erstellt durch Hartmut Schwarz, zu finden. Besuchen Sie demnächst den Hafen, entdecken Sie neben den Hafengesichtern spannende Details zur Geschichte. Ob die großartigen Porträts den manchmal stürmischen Winden und Regengüssen standhalten können? „Alle Bilder sind auf Alu-Verbundplatten gedruckt und fest verschraubt worden. Angeblich sollen die Exponate wind- und wetterfest sein“, sagt der Fotograf.

Auf unsere Frage, was ihm besonders am Niendorfer Hafen gefalle, sprudelt es aus Wolfgang Köhler spontan heraus: „Ganz einfach alles. Dieser Ort ist ein Sehnsuchtsort. Vom Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang. Manchmal sitze ich schon sehr früh morgens an der Wasserkante und lasse den Tag ganz langsam beginnen. Spätestens wenn ich dann ein Fischbrötchen in der Hand halte – das sind echte Suchtmittel – und danach den besten Cappuccino zwischen hier und Palermo trinke, ist meine Welt in Ordnung.“ Wie geht es Ihnen, wenn Sie gemütlich an der Kaimauer entlangschlendern und den Fischern zusehen, wie sie mit ihren Netzen in den Kuttern hantieren, während einige Möwen mit Gekreisch die Szene musikalisch untermalen? Sicher ganz ähnlich. Entdecken Sie den idyllischen Hafen einmal neu und lassen Sie sich von der XXL-Freiluftausstellung inspirieren.

Weitere Infos finden Sie im Web unter www.timmendorfer-strand.de.

© Foto: TSNT GmbH

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