27. April 2024
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Zecken nehmen rasant zu

Wie wird man sie los, die Plagegeister?

Das Magazin Lübecker Bucht führt ein Gespräch mit einer Tierärztin

Früh am Morgen, noch bevor die ersten tierischen Patienten mit ihren Frauchen und Herrchen das Wartezimmer füllen, besucht das Magazin Lübecker Bucht Tierärztin Dr. Sandra Kröger in Schönwalde. Neugierig schnüffelnd kommt uns Bente, die dreijährige Labradorhündin der Chefin, entgegen. Wir wollen uns über Möglichkeiten informieren, wie man Hunde am effektivsten gegen Plagegeister wie Zecken, Flöhe und Würmer schützen kann. Eines vorweg: „Es ist immer sinnvoll, seinen Vierbeiner nach dem Spaziergang abzusuchen“, erklärt uns Dr. Kröger. Vor allem das Gesicht, der Hals, Bauch- und Leistenbereich seien beliebte Orte zum Blutsaugen, da die Haut dort dünner ist.

„Dieses Jahr haben wir eine Zeckenflut“, sagt die Tierärztin und fügt hinzu, dass es zeitweise schwierig sei, ausreichend Zeckenmittel zu ordern. Einmal spiele der milde Winter eine Rolle, zum anderen der Klimawandel. Gefährlich für Hunde und Menschen ist die Borreliose, die durch die Parasiten übertragen wird. Aber nicht jede Zecke ist auch Borrelioseträger und selbst wenn sie es ist, muss die Krankheit nicht unbedingt bei ihr ausbrechen. Auch unsere tierischen Freunde können Träger sein, ohne dass die Krankheit ausbricht. Und so eine Übertragung gehe auch nicht so schnell, wie wir uns das vorstellen. Wenigstens 24 Stunden müsse die Zecke Blut gesaugt haben, um die Bakterien übertragen zu können.

„Es gibt unterschiedliche Medikamente, die sich in der Praxis gut bewährt haben“, so Kröger. Bei den Spot-on-Präparaten sei Advantix zu empfehlen. Den Menschen, die mit ihrem Hund gen Süden in Mittelmeerländer verreisen, rät sie zum Zeckenhalsband mit dem Medikament Scalibor, da es auch Schutz vor der Sandmücke und der Auwaldzecke biete. “Der Blutsauger schwappt so langsam zu uns rüber und ist schon in Schleswig-Holstein gesichtet worden“, sagt die Tierärztin. „Die Zecke überträgt die gefährliche Babesiose oder Hundemalaria“, so Kröger. Zunächst bekomme der Hund Fieber, sei schlapp und wolle nicht fressen. Das Problem sei, dass nicht immer rechtzeitig erkannt werde, um welche Erkrankung es sich handele. Neu und sehr gut in der Handhabung und Wirkung sei die Kautablette Bravecto, die drei Monate Schutz vor Zecken und Flöhen biete. Gerade wenn Kinder im Haushalt sind, ist die Tablette zu empfehlen, da der Wirkstoff nicht über die Haut wie bei den Spot-on-Mitteln verarbeitet werde. „Wer dennoch gern letzteres Medikament bevorzugt, sollte darauf achten, dass es auf mehreren Stellen direkt auf der Haut verteilt wird“, erklärt sie.

Eine Impfung könne gut sein, sei aber nicht in jedem Fall hilfreich. „Heute ist sie leider Standard. Wenn aber ein Hund eine Borreliose durchgemacht hat, schützt ihn die Impfung nicht vor Rückfällen. Und es kann zu einer gefährlichen  Nierenentzündung kommen“, sagt die Tierärztin und fügt hinzu, dass es sinnvoll sei ab dem Welpenalter zu impfen, weil man dann mit Sicherheit sagen kann, dass der Hund die Krankheit nicht durchgemacht habe.

Unser Fazit nach diesem Gespräch: Eine gute Beratung bei Ihrem Vertrauensarzt ist wichtig und schafft Klarheit bei den teilweise komplizierten Zusammenhängen.

 

Foto: Regine Tams

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