Warum haben in 282 deutschen Sternerestaurants nur eine gute handvoll Frauen das Sagen in der Küche? Warum gibt es fast ausschließlich männliche TV-Köche? Und warum denkt Oma, der Begriff „al dente“ hätte etwas mit Zahnarzt zu tun?
Fragen über Fragen, die nur einen logischen Schluss zulassen: Wir Männer schwingen den Kochlöffel einfach eine Spur virtuoser als unsere weiblichen Artgenossen. Leider hält diese so einleuchtende These der Probe aufs Exempel in meinem Falle nicht immer stand. Die Wahrheit liegt halt auf dem Teller. „Hast du das überhaupt abgeschmeckt?“, fragte mich meine Freundin, als ich uns mit viel Liebe und ebenso viel Maggi fix jüngst Spaghetti Bolognese kredenzte. Legen die verdammten Jamie Olivers und Tim Mälzers die Messlatte mit ihrer ach so kreativen Kochkunst vielleicht ein wenig zu hoch oder hatte sie vielleicht Recht? „Wahrscheinlich liegen meine Talente doch eher in der genussvollen Nahrungsaufnahme als in der Zubereitung“, dachte ich mir, während meine bessere Hälfte mit Zucker und Sahne versuchte, das salzige Etwas auf ihrem Teller doch noch zu retten. Mit einem Lächeln und einem als Aufmunterung gedachten „so schlimm ist es ja gar nicht“ würgte sie meinen kulinarischen Erguss immerhin herunter. Wohl uns Kochdilettanten, die wir in festen Händen sind – so könnte man eine neue Umfrage der Internet-Partnerbörse ElitePartner auf den Punkt bringen. Gefragt nach den sexiesten Hobbys, wählten 78 Prozent der Singles das Kochen auf Platz eins, noch vor kultureller oder sportlicher Affinität. Psychologin Lisa Fischbach sagt auf dem Internetportal dazu: „In Zeiten von Fast Food und Take Away-Mentalität ist echtes Kochtalent selten geworden. Wer gern und gut kochen kann, zeigt damit Lebensqualität, Gesundheitsbewusstsein und Häuslichkeit.“ Zugegeben, mit den ersten beiden Eigenschaften können nicht alle Männer punkten, mit Häuslichkeit aber kennen wir uns aus. Oder ist damit etwa nicht auch der genussvolle Müßiggang in Jogginghose auf unserer
geliebten Couch gemeint? pa