7. Mai 2024
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Wenn Herrchen für mich backt!

Ihr werdet es nicht glauben, aber manchmal, nur wirklich manchmal, stellt sich mein Herrchen in die Küche und backt für mich. Nur für mich. Das heißt Herrchen darf auch mal probieren, ein kleines Stückchen. Ja, okay, eines dieser Küchlein bekommt er auch.
An das erste Mal kann ich mich noch genau dran erinnern. Da ging es mir nämlich sehr schlecht und ich musste zum Arzt. Damals, es war im Frühling, genau wie jetzt, haben wir einen Ausflug ins Grüne gemacht. Es war schon warm, die Wiesen knallgrün und gelb voller Blumen. Herrchen sagt immer „total knallgrün und sumpfdottergelb“. „Schau doch, dieses sagenhafte Sumpfdottergelb!“. Dann stehen wir alle: Herrchen, Frauchen, die Kinder und ich um die Blumen herum und schauen sie mit großen Augen an. „Ja, du hast recht, nichts ist gelber als diese Sumpfdotterblumen“, sagt Frauchen dann und strahlt übers ganze Gesicht. „Eben wie Eidotter“, meint die Kleine daraufhin. Es ist immer das Gleiche in jedem Frühling.

Es ging über Wiesen und Felder, ich immer vorneweg, bis es passierte. Mit einem Sprung wollte ich über einen Zaun springen und blieb irgendwo hängen. Ich fiel zurück. Es blutete und schmerzte. Sie kamen alle schnell angelaufen und Herrchen trug mich vorsichtig zum Auto. Dann kann ich mich nicht erinnern. Aufgewacht war ich in der Tierklinik. Ich hatte mir den Bauch aufgeschlitzt und die Pfote verletzt. Es dauerte, bis es mir wieder gut ging. Die Wunde am Bauch heilte aber ganz schnell, nur mit der Pfote hatte ich Probleme und humpelte eine ganze Weile durch die Gegend. An einem Abend, meine Pfote tat mir immer noch weh, das weiß ich noch genau, roch es im ganzen Haus ganz verführerisch nach Käse. Ich liebe Käse. Also humpelte ich zur Küche und legte mich vor den Backofen, denn aus ihm strömte dieser verführerische Duft. Es dauerte, ich musste viel Geduld haben. Und als Herrchen diese kleinen Küchlein, genannt Muffins, aus dem Ofen nahm, dachte ich: „Jetzt ist es endlich soweit und ich darf hineinbeißen.“ Doch ich musste wieder warten, denn sie waren zu heiß. Ich legte mich in mein Körbchen und schlief ein. Irgendwann träumte ich von Käse und wachte auf. Da stand ein Teller mit zwei Käsemuffins vor meiner Schnauze und Herrchen lächelte mich an. „Für dich, weil du so krank warst“, meinte er. Die waren ratzfatz aufgefressen und ich bekam noch einen dritten.

Dann verging die Zeit. Es ging mir besser und Herrchen backte keine Käsemuffins mehr für mich. Also musste ich mir etwas einfallen lassen. Eines Sonntags saßen Herrchen und Frauchen im Wohnzimmer zusammen. Das war die Gelegenheit. Ich machte das traurigste Gesicht aller Zeiten, schaute sie mit großen Augen an und humpelte von einer zur anderen Seite. Die beiden sahen sich fragend an. „Was ist mit deiner Pfote“, fragte Herrchen und kam auf mich zu. Er nahm meine Pfote in die Hand und betrachtete sie ausführlich. „Nichts zu sehen“, sagte er und grübelte. Er setzte sich zurück aufs Sofa und sah mich an. Plötzlich sagte er nur „Käsemuffins“. Das war das Stichwort, bei dem ich auf ihn zu rannte und freudig mit dem Schwanz wedelte. Dann ging’s in die Küche zum Käsemuffins-Backen. Was habe ich doch für ein schlaues Herrchen. Nur zu oft darf ich diese Schau nicht veranstalten

© Foto: Rojoimages / depositphotos.com

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