Das Phänomen an der Weihnachtszeit ist ja, dass sie ganz plötzlich da ist. Damit auch die Organisatoren des alljährlichen Weihnachtsevents just-in-time sind, trifft sich die eigens für die Konzeption der Weihnachtszeit ins Leben gerufene „Task-Force-X-Mas“ frühestens Anfang März. Im Rahmen einer Auftaktpressekonferenz am heutigen 1. Advent gewährten die Projektmanager einen kleinen Einblick in ihre intensive Arbeit.
Den Startschuss der vollumfänglichen Planungsphase bildete auch in diesem Jahr wieder ein internes Come-Together aller Akteure, unter Vorsitz des CEO (Christmas Evolution Officer) Santa Claus. In mehreren Workshops wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet, der zu den einzelnen Themen detaillierte Handlungsstrategien aufweist. Angefangen von der Taktung diverser X-Mas-Mailing Aktionen über die gezielte Werbestrategie für die Kick-Off-Veranstaltung (früher 1. Advent) bis hin zur Konzeption des aktuellen Baumschmucks – in diesem Jahr etablieren sich glitzernde Gurken und Hamburger am Christbaum – wurde alles genau durchgeplant. Übrigens: Der durchdringende Erfolg der „Task-Force-X-Mas“ machte sich bereits nach der ersten Zusammenkunft im Jahr 2010 bemerkbar. Durch eine ausgeklügelte Marketingstrategie ist es gelungen, den Namen “X-Mas” als Brandname global zu etablieren. An dieses Ergebnis wollen die Macher anknüpfen und deshalb sollen auch im kommenden Jahr weitere neue Begrifflichkeiten eingeführt werden. So wird derzeit geplant, den Weihnachtsmann künftig in „X-Man“ umzubenennen. Im Rahmen der Workshops kam in diesem Jahr erstmalig neueste Technik zum Einsatz. Via Telko (Telefonkonferenz) können die Service-Provider wie Rentiere, Elfen und Engel live zugeschaltet und zielgruppengerecht eingeteilt werden.
Der Weihnachtsmann (X-Man) und seine Gehilfen wurden mit mobilen Endgeräten ausgestattet, sodass die Kommunikation mit den X-Mas-Present-Centern, etwa bei eventuellen Lieferschwierigkeiten auf dem kurzen Dienstweg per Tablet oder Smartphone erfolgen kann. Weitere Indikatoren, die das Service Level erhöhen, führte der Vorstandsvorsitzende der Task-Force X-Mas, Knecht Ruprecht, höchstpersönlich ein. Ein Pilotprojekt in einem ausgewählten Bezirk beprobt eine Hotline (0,55 Ct/Minute), an der die Konsumenten kurzfristige Weihnachtswünsche noch rechtzeitig loswerden können. Bei einer durchschlägigen Erfolgsquote wird das Projekt ausgeweitet und die Wunschliste kann via Whats App direkt an den Weihnachtsmann gerichtet werden. Der Vorschlag, jedem Engel einen Coach zur Seite zu stellen, wurde aus Budgetgründen zunächst nicht genehmigt. Auch in Sachen Musik gibt es eine Neuerung: Der Zuschlag für die Komposition des diesjährigen Weihnachtssongs ging an das bekannte Techno-House-Ensemble „Deep Santa vs. Melchior van Balthasar“. Der weihnachtliche Ohrwurm „Keep the candles burning“ ersetzt das bisherige „Stille Nacht, heilige Nacht“ und wird künftig fester Bestandteil auf jeder Weihnachtsfeier. Die gesamte Task Force blickt zufrieden auf ihre Ergebnisse. Sogar Santa Claus himself lobte im Rahmen der Pressekonferenz das Know-how seiner Investor-Relations-Manager und dem gesamten Organisationskomitee. Bei dieser Art von X-Mas-Preparing fällt uns allerdings nur noch eins ein: Früher war mehr Lametta! Dass das traditionelle Weihnachten aber trotz dieser verrückten Betrachtung nicht ausgestorben ist, zeigt uns die Entdeckung eines kleinen Weihnachtswichtels in unserer Weihnachtsgeschichte.
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