Theaterfans – ganz gleich, ob große oder kleine kommen im April voll auf ihre Kosten. Im Theater Lübeck feiert „HEDDA oder der ewige Tanz um den Maulbeerbaum“ nach Henrik Ibsen aus dem Norwegischen von Heiner Gimmler und in einer Bearbeitung von Mirja Biel am 1. April um 20:00 Uhr in den Kammerspielen Premiere. Mit der Uraufführung 1891 sprengte Hedda Gabler das ihr vorbestimmte Korsett. Wie emanzipiert ist sie wirklich? War Henrik Ibsen seiner Zeit und noch dazu als Autor voraus? Und heute – wie leben und lieben wir angesichts von Gender-Pay-Gap und Selbstoptimierung? Aber schauen Sie selbst.
„Macht kaputt, was euch kaputtmacht“ – mit „Sickster“ hat Thomas Melle einen höchst aktuellen Text über unsere industriell designte Highspeed-Gesellschaft, über entfremdete Arbeitswelten und deren psychische Tiefenwirkung geschrieben. Mit furiosem Sprachgestus taucht er ein in die Innenwelten von Magnus, Thorsten und Laura, die sich mit dem Optimierungswahn unserer Gesellschaft herumschlagen, sich mit Alkohol und Partys betäuben und mehr und mehr in ihre eigene Parallelwelt abdriften. Doch was ist Wirklichkeit und was ist Projektion? Und sieht der/die „Ver-rückte“ manchmal nicht schärfer als die „Normalen“? Jeder kämpft auf sich allein gestellt mit Krankheit, Sucht und einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung – bis sich die Ausgeschlossenen zusammenschließen … Zu sehen ist die Premiere am 8. April um 20:00 Uhr im Jungen Studio. Karten für beide Aufführungen erhalten Sie telefonisch unter 0451 399600 oder online unter www.theaterluebeck.de.
Im Lübecker Theater Combinale steht „Was man von hier aus sehen kann“ nach dem Roman von Mariana Leky in einer Bearbeitung von Sigrid Dettlof auf dem Programm. Zum Inhalt: Immer, wenn Selma im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Wen es trifft, ist unklar. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie wagen, gestehen oder verschwinden lassen, handelt Lekys Roman. (Klappentext „Was man von hier aus sehen kann“ Dumont Verlag). Sigrid Dettlof hat den Roman-Bestseller für die Combinale-Bühne eingerichtet und erzählt die Geschichte auf eine warmherzige und tröstliche Weise – still-verrückt und sanft-skurril.
Tipp für Kinder: Vom 27. März bis 3. April steht das 7. Kindertheaterfestival im Theater Combinale auf der Bühne. Das tribüHne Theater zeigt spannendes professionelles Kindertheater und veranstaltet zugleich ein Fest der Kultur von und mit Kindern. Es werden mobile, professionelle Kindertheater aus Schleswig-Holstein nach Lübeck eingeladen, die wenige Gelegenheiten haben, ihre Arbeit außerhalb ihrer alltäglichen Auftritte in Schulen und Kitas zu zeigen. Außerdem gibt es ein vielfältiges Begleitprogramm, das ebenso wie andere Informationen unter www.tribuehne-theater.de abrufbar ist. Alles Weitere auch unter www.combinale.de.
Die Filme von „Who’s Talking?“ haben im Koki Lübeck Kinopremiere. Museumsdepot als heiliger Hain? Den Auftakt der Filmreihe zu “Who‘s Talking?” macht die Dokumentation von Momo Ekissis “Treffen der Ahnen” am 3. April um 11:00 Uhr. Am 23. April um 18:00 Uhr heißt es im Koki Lübeck “Leinwand frei!” für Malis Tierwelt. Mit seiner Compagnie NAMA entwickelte der Regisseur und Figurenspieler Yacouba Magassouba im Sommer 2021 das Theaterstück “La Fête au Village” (Das Dorffest), in dem Figuren aus Mali aus der Sammlung KOLK 17 aufgegriffen und neu interpretiert werden. Die Figuren, das ausdrucksstarke Tanzensemble sowie Musik und Gesang ergeben eine beeindruckende Performance unter freiem Himmel in Bamako. Das Figurenspektakel vermittelt zudem einen Einblick in die experimentelle Arbeitsweise der Compagnie NAMA, die verschiedene Spiel- und Tanztechniken miteinander kombiniert und zeitgenössische Elemente und Themen in die Figuren- und Kostümgestaltung integriert. Infos unter www.kolk17.de und www.kinokoki.de.
© Foto: Wunderland Theater