3. Mai 2024
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Spannende Ausstellungen – Kunstvoll

Es gibt auch immer wieder gute Nachrichten. Die Museen haben geöffnet und zeigen spannende Sonderausstellungen, die teilweise extra verlängert worden sind.
So haben Sie die Gelegenheit, sich in Ruhe und ausführlich über verschiedenste
Themen zu informieren.

In der Hansestadt stehen in den LÜBECKER MUSEEN gleich mehrere Schauen auf dem Programm von Grass‘ Leidenschaft zum Fußball über die nordische Antwort aufs Bauhaus bis zu einer sehenswerten Ausstellung mit Skulpturen und Bildern von Ernst Barlach.
Im Günter Grass-Haus in Lübeck ist die Schau mit dem Titel „Günter Grass: Mein Fußballjahrhundert“ zu erkunden, die bis zum 30. September verlängert wurde. Grass war ein leidenschaftlicher Fußballfan, der samstags regelmäßig die Sportschau sah und auch ins Stadion ging. Auch in seinen Werken taucht der Fußballsport häufiger auf. Die Ausstellungsgäste können Manuskripte, Aquarelle sowie zahlreiche weitere Originalexponate des Literaturnobelpreisträgers entdecken. Die Schau des Günter Grass-Hauses und des Deutschen Fußballmuseums geht jedoch über Grass weit hinaus. Sie beleuchtet die historische und kulturelle Dimension des Fußballsports in Deutschland. Wertvolle Leihgaben wie der WM-Ball des »Wunders von Bern« 1954 oder das Originaltor des legendären Spiels zwischen Brasilien und Deutschland (1:7) bei der WM 2014 verleihen der Ausstellung einen besonderen Reiz.
„Nordic Design. Die Antwort aufs Bauhaus“: Diese Sonderschau ist im St. Annen-Museum zu sehen. Sie ist eine der wesentlichen Säulen des diesjährigen Mottos der LÜBECKER MUSEEN „Nachbarn im Norden“, mit dem sich mehrere Häuser des Museumsverbundes aus verschiedenen Blickwinkeln dem Thema Norden in all seinen Facetten annähern. Die Ausstellung zeigt – anknüpfend an die hauseigene Möbelsammlung des St. Annen-Museums – den skandinavischen Weg in die Moderne. Besonders die große Präsenz der wasser- und waldreichen Natur, das besondere Licht und die ganz eigenen Lebensbedingungen haben die Formensprache des Möbeldesigns im Norden geprägt. Anders als in Deutschland steht nicht die künstlerische Form im Vordergrund, sondern die maßgeschneiderte Lösung für eine Aufgabe. Diese Reaktion der nordischen Länder auf das Bauhaus und auf andere deutsche Kunstschulen und Vereinigungen wird in der Ausstellung mit Werken aus Schweden, Finnland, Dänemark und Norwegen veranschaulicht. „Sie zeigen, wie sensibel Handwerk und Industrie erstmals miteinander verbunden wurden und zu qualitätsvollen Lösungen führten. Besonders spannend ist, wie diese Erkenntnisse aus Kunst, Architektur und Design auch von der Politik verstanden und gefördert wurden“, so Museumsleiterin Dagmar Täube. Neben den landesspezifischen Entwicklungen werden auch übergreifende Themen wie Kindheit, demokratisches Design und Hygge anhand von Wohnaccessoires, Sitz- und Kleinmöbeln präsentiert. Der schwedische Funktionalismus mit Sven Markelius, Alvar Aalto und die international gefeierten dänischen Designer Hans J. Wegner und Arne Jacobsen sind genauso vertreten wie der Spielzeugdesigner Kay Bojesen oder Peter Opsvik, dessen Kinderstuhl „Tripp Trapp“ sich millionenfach verkauft hat und bis heute vertrieben wird. In Schweden löst 1930 die große Stockholmer Ausstellung des Schwedischen Kunstgewerbeverbands eine heftige Debatte zwischen Funktionalisten (Funkis) und Traditionalisten (Tradis) aus und trägt auf diese Weise wie kein anderes Ereignis zum Durchbruch der Moderne, auch in den anderen nordischen Ländern, bei. Die ab 1932 regierenden Sozialdemokraten benutzen den Funktionalismus als Strategie für den Aufbau des angestrebten Wohlfahrtsstaates und „Schönheit für alle“ wird nach den Schriften der Sozialreformerin Ellen Key zur Grundlage des schwedischen Designs. Dieses Erbe beansprucht ab den 1960er Jahren Ikea für seine Zwecke und macht die funktionellen Konzepte zum Exportschlager. Die Ausstellung wurde konzipiert durch das Bröhan-Museum, Berlin. Einen ausführlichen Katalog erhalten Sie im Shop des St. Annen-Museums. Bis zum 23. August ist die Sonderausstellung zu sehen sein.
Um Schiffsmodelle und die Schatzkammer des Nordens geht es in den beiden folgenden Ausstellungen. Spüren Sie dem Mythos Flenderwerft in dem Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk noch bis zum 27. September nach. Es geht um das Thema, was von der Flenderwerft tatsächlich nach deren Insolvenz im Jahr 2003 übrig geblieben ist. Dabei werden auf Text- und Bildtafeln nicht nur aktuelle Schiffe aus dem Hause Flender dargestellt, die heute noch auf den Weltmeeren fahren, sondern auch der Schiffbau bei Flender im Wandel der Zeit. Umfangreiches Filmmaterial zur Werft, zu deren Schiffen, Kränen und der Insolvenz ergänzen die Ausstellung. Diverse Schiffsmodelle sind zu bestaunen und Zeitzeugen kommen zu Wort.
Blicken Sie ins gefräßige Maul des Pflanzenfressers Spinophorosaurus im Museum für Natur und Umwelt in Lübeck. Im Rahmen der Ausstellung „Land Küste Meer – Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“ ist die Leihgabe aus dem Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig noch bis zum 29. November zu entdecken. Es handelt sich um eine Sonderausstellung von NORe, dem Museumsverbund von Naturkundemuseen und Forschungssammlungen der Nord- und Ostseeregion. Gezeigt werden über 170 besondere zum größten Teil originale Sammlungsobjekte, die von Evolution, Biodiversität und Veränderungen im Verlauf der Erdgeschichte berichten und spannende Geschichten erzählen.
Zum 150. Geburtstag von Ernst Barlach (1870-1938) zeigt das Ostholstein-Museum Eutin unter dem Titel „Der ganze Barlach“ auf beiden Ausstellungsetagen eine große Überblicksausstellung, in der sämtliche Aspekte seines Werkes zur Sprache kommen. So wird Ernst Barlach dem Publikum als Bildhauer, Zeichner und Grafiker präsentiert, aber auch der Dramatiker und Erzähler wird vorgestellt, dessen schriftstellerische Leistungen mit dem Bildkünstler in der Ausstellung in Korrespondenz treten.
Ernst Barlach ist einer der berühmtesten deutschen Künstler der klassischen Moderne; seine Werke sind weltweit in den großen Sammlungen zur Kunst des 20. Jahrhunderts vertreten. Den radikalen Veränderungen des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts begegnete er mit dem schlichten “Bild vom Menschen” und artikulierte unermüdlich die Frage nach den Grundwerten unserer Existenz. Sein Werk ist von den historischen, politischen und gesellschaftlichen Einflüssen seiner Zeit nicht zu trennen, dennoch gelang es Barlach, Werke zu schaffen, die auch heute noch höchst aktuelle Bedeutung haben. Die Ausstellung gibt mit einer repräsentativen Auswahl an Skulpturen, Zeichnungen, Grafiken und schriftlichen Arbeiten Einblick in das Gesamtwerk eines Künstlers, der zu den herausragenden Vertretern des deutschen Expressionismus zählt. Barlachfreunde haben jetzt bis 5. Juli Zeit, sich die Ausstellung anzusehen.

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