27. April 2024
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Aktuelle Beiträge

Kunst kann vieles!

Sie kann uns inspirieren, überraschen und zum Diskurs anregen. Wir haben uns umgesehen und stellen Ihnen zwei aktuelle Sonderausstellungen der Lübecker Museen vor.

Um ein Thema, so alt wie die Menschheit, geht es in der zweiten Sonderausstellung der Lübecker Völkerkundesammlung unter ihrem neuen Leiter Dr. Lars Frühsorge: „Sex und Vorurteil“ lautet der spannungsgeladene Titel, unter dem noch bis voraussichtlich 29. August in den Räumen des St. Annen-Museums Fragen zur Sexualität und zum Thema Gender nachgegangen werden soll. Dabei liegt der Fokus auf den drei Kontinenten Europa, Afrika und Asien. In einem zeitlichen Bogen von der Antike bis zur Gegenwart werden die unterschiedlichsten kulturellen Aspekte des Themas anhand zahlreicher erotischer Kunstwerke und Objekte aufgezeigt, wobei die Ausstellung auch Vorurteile und Klischees hinterfragt, die über das Liebesleben in anderen Ländern oder Kontinenten vorherrschen. Außerdem wird deutlich, dass Trans- und Intersexualität in anderen Weltgegenden bereits seit Jahrhunderten ihren gesellschaftlichen Platz gefunden haben. Geplant ist außerdem ein weitgefächertes Begleitprogramm, das Raum für Fragen und Antworten lässt. Hierbei kooperiert die Völkerkundesammlung u. a. mit dem Christopher Street Day, der Lübecker Aidshilfe und dem Lambda Nord e.V.

Die Ausstellung in den Räumen des St. Annen-Museums ist thematisch in drei Räume gegliedert, die den drei dargestellten Kontinenten entsprechen, und startet mit Europa. Anhand von Objekten wie Keuschheitsgürtel wird ein Abriss der Geschichte der Sexualität seit dem Mittelalter dargestellt und bereits hier mit ersten Klischees aufgeräumt, da diese nach neuesten Forschungsergebnissen vielmehr als Sexspielzeug oder zum Schutz vor sexuellen Übergriffen in Gebrauch waren statt zur Erzwingung der Keuschheit der Trägerin. Auch der Geschichte der Prostitution in Lübeck wird nachgegangen. Dass Transsexualität und Homosexualität in vergangenen Epochen weitaus selbstverständlicher akzeptiert wurden als heute, stellen zum Beispiel Porträtfotos aus Albanien dar, die Frauen zeigen, die per Eidesschwur offiziell als Mann anerkannt wurden.

Ab 5. Juni bis 3. Oktober erwarten Sie im St. Annen-Museum in Lübeck „Spuren der Jahrhunderte – Zur Restaurierung des Gavnø-Retabels“. Das Gavnø-Retabel zählt zu den großen Schätzen des St. Annen-Museums. Der kostbare dreiflügelige Altar wurde um 1515 von Jacob van Utrecht gemalt. Nun wurde er mehr als ein Jahr lang aufwendig restauriert. Tauchen Sie ein in eine spannende Restaurierungsgeschichte und erfahren Sie Details zu den Maßnahmen und Ergebnissen. „Dabei erhält man Einblick in die naturwissenschaftlichen, technischen und handwerklichen Anteile, die in der Restaurierung zusammenfließen“ so Miriam Mayer, die als Volontärin des St. Annen-Museums die Kabinettausstellung kuratiert hat. Bei der Bearbeitung konnten immer wieder Hinweise auf frühere Eingriffe festgestellt werden: Die Tafeln aus dem frühen 16. Jahrhundert blicken demnach auf eine lange und bewegte Restaurierungsgeschichte zurück. Die Rückführung der alten Maßnahmen ermöglicht nun erstmals wieder eine Annäherung an das originale Erscheinungsbild der Malereien. Mithilfe von Mikroskopaufnahmen wurden Details wie Werkzeugspuren, Krakelee und Absplitterungen vergrößert dargestellt. Untersuchungen mit UV-Licht machten Retuschen, ältere Übermalungen und Firnisse sichtbar. “Es ist großartig, ein weiteres Highlight der Sammlung frisch restauriert präsentieren zu können und damit einmal mehr den großen Wert der Sammlung des St. Annen-Museums deutlich machen zu können“, freut sich Museumsleiterin Dr. Dagmar Täube.

Alles Weitere zu beiden Ausstellungen erfahren Sie unter www.die-luebecker-museen.de.

© Foto: die LÜBECKER MUSEEN

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