Ostholstein-Museum Eutin
Manchmal erkennt man auf den ersten Blick nicht die Mehrdeutigkeit, die in einem Kunstwerk steckt. Betrachten Sie den Flyer der Sonderausstellung „Picasso. Keramik“ mit der kleinen weißen Vase mit Henkel, blickt der aufgemalte Vogel einmal in diese und ein anderes Mal in jene Richtung – je nachdem, wie Sie es sehen.
Diese schöne Keramik von Pablo Picasso und viele weitere aus seiner Hand können Sie noch bis zum 13. November im Eutiner Ostholstein-Museum betrachten. Die Schau „Norddeutsch. Landschaftsbilder aus der NDR-Kunstsammlung, die im Oktober eröffnet wurde, widmet sich dem Thema Landschaftsmalerei. Die gezeigten rund 100 Ölbilder, Aquarelle und Grafiken repräsentieren eine Auswahl aus der NDR-Kunstsammlung „Weite und Licht“. Die frühe Malerei der Worpsweder Künstlerkolonie ist mit Werken von Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn, Fritz Overbeck und Hans am Ende vertreten. Norddeutsche Motive der bekannten Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel hängen neben Landschaften namhafter norddeutscher Malerinnen und Maler. Zeit zum Anschauen haben Sie noch bis zum 29. Januar 2023.
Freuen Sie sich noch auf eine weitere Sonderausstellung im Ostholstein-Museum, die am 25. November beginnt: Günter Grass – „Andersens Märchen“. Die Märchen Hans Christian Andersens sind zeitlos modern und faszinieren noch immer Menschen jeden Alters. Seit über eineinhalb Jahrhunderten ziehen sie außerdem Illustratoren magisch an. Auch Günter Grass hat sich mit Andersens Märchen künstlerisch auseinandergesetzt und eine Auswahl von vielen bekannten, aber auch vielen weniger verbreiteten Erzählungen in Lithographien umgesetzt. Die Ausstellung endet am 30. Januar 2023. Alles Weitere finden Sie unter www.museum.kreis-oh.de.
In Lübeck Kunstvolles entdecken
Wer sich für die Hanse interessiert, entdeckt im Europäischen Hansemuseum in Lübeck die neue Sonderausstellung „Guter Stoff. Textile Welten von der Hansezeit bis heute“. Unter dem Titel spannt die Schau den Bogen von einer ersten Konsumrevolution des Mittelalters bis hin zur heutigen Textilindustrie. Im Fokus steht eines der wichtigsten Alltagsprodukte: Stoffe. Wie haben Textilien vergangene und heutige Gesellschaften miteinander vernetzt? Wie fair und nachhaltig waren Produktion, Handel und Umgang mit Kleidung im Mittelalter – und wie ist es heute? Zu sehen ist die Sonderausstellung bis zum 23. April 2023. Infos unter www.hansemuseum.eu.
Um den Siegeszug des Tees in Nordeuropa geht es in der neuen Ausstellung im St. Annen-Museum. Tee ist inzwischen das nach Wasser beliebteste Getränk der Welt und kaum noch aus dem Alltag wegzudenken. Das Lübecker St. Annen-Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erfolgsgeschichte des Heißgetränks in Nordeuropa in einer Sonderausstellung darzustellen. „Luxus, Lotterleben, Lifestyle. Tee verändert Nordeuropa“ zeichnet den Weg von China nach Nordeuropa, vom 17. Jahrhundert bis heute nach, wo bunte Bubble Tea-Läden die Innenstädte erobern, Chai- und Matcha-Tea-Latte dem Latte Macchiato den Rang ablaufen und Tee-Mischungen mit verheißungsvollen Namen wie „Seelenwärmer“ und „Spaßmacher“ vertrieben werden. Geöffnet ist die Tee-Ausstellung bis zum 29. Januar 2023. Weiteres unter www.die-luebecker-museen.de.
In Kooperation mit der Völkerkundesammlung Lübeck widmet sich das Günter-Grass-Haus mit einer Sonderausstellung dem Subkontinent Indien, der Günter Grass nach seinen Reisen dorthin zu einigen Werken inspiriert hat. Seine Texte und Zeichnungen zum Thema Indien haben in Ausstellungen und in der Forschung bisher verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit erhalten. Ein Grund hierfür mag die Kontroverse sein, die sich um seine Werke entspannte. Zweifellos entwirft er ein düsteres Bild Indiens. Vor dem Hintergrund der Geschichte des Kolonialismus fragten sich manche, ob Grass als Europäer das Recht hatte, ein so kritisches Werk zu verfassen. Die Ausstellung ist bis 15. Februar 2023 zu sehen. Alles Weitere unter www.die-luebecker-museen.de.
© Foto: Olaf Malzahn