29. April 2024
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Interview – Im Gespräch mit Jan Bülow

Gerade die Schauspielschule abgeschlossen erobert das junge Nachwuchstalent mittlerweile Bühne und TV. Der 23-jährige Jan Bülow ist nach Beendigung der berühmten Schauspielschule „Ernst Busch“ vorerst dem Theater treu geblieben. Doch der Wechsel zum Film ließ nicht lange auf sich warten und mit gleich zwei Filmpreisen für „Lindenberg! Mach dein Ding!“ gelang ihm der Durchbruch. Wir sprachen mit dem gebürtigen Berliner über sein Kinofilmdebüt und darüber, was ihn neben der Schauspielerei begeistert…

Hallo Jan, gleich nach Deiner Schauspielschule bekamst Du die Rolle des Hamlet am Wiener Burgtheater. Eine sehr tiefsinnige Rolle für einen Mann in Deinem Alter…

Ja das kann man wohl sagen! Wobei die Tiefsinnigkeit dieser Rolle eigentlich nichts mit dem Alter des Schauspielers zutun hat, der sie spielt. An Hamlet beißt man sich ja quasi seit hunderten Jahren die Zähne aus. Und einen richtigen Weg das zu machen gibt es nicht wirklich. Wobei ich auch nie gedacht hätte, dass dies mal meine erste Rolle am Theater sein würde. Ich habe auf jeden Fall eine Menge Respekt und auch ein wenig Angst gehabt.

„Wir wissen wohl, was wir sind, aber nicht, was wir werden können.“ Ist dieses Hamlet-Zitat mit Blick auf Deine Karriere auch für Dich zutreffend?

Ja vielleicht. Es ist ja aber eigentlich ein Zitat, dass man auf so ziemlich jede Situation ummünzen kann. Es heißt ja so viel wie „wir sind immer nur so schlau wie der Moment in dem wir Leben“ oder so ähnlich.
Das Schöne an Shakespeare ist, dass es jeden ansprechen kann, weil seine Werke alle Ängste und Probleme der Menschheit behandeln.

Es dauerte nicht lange und man konnte Dich auch in TV-Produktionen wie “Abgeschnitten”, “Radio Heimat” oder in der Netflix-Serie “Dogs of Berlin” sehen. Dein Debut gelang Dir aber als junger Udo Lindenberg in „Lindenberg! Mach dein Ding!“ Wie kamst Du zu der Rolle?

Das ist eigentlich recht unspektakulär. Ich bin zum Casting eingeladen worden und bin dann eine Runde weitergekommen und dann nochmal und dann nochmal und irgendwann hatte ich die Rolle.

Du sagtest in einem Interview, dass es Dir wichtig war keine Kopie von Udo zu sein. Wie hast Du dich vorbereitet?

Ich habe natürlich viel gelesen und Material zusammengesammelt. Ich habe auch Udo getroffen und außerdem habe ich natürlich viel Rücksprache mit unserer Regisseurin gehalten. Ich habe für manche Sachen auch mit professionellen Coaches zusammengearbeitet.
Am Ende ist ein riesiges Konglomerat aus allen diesen verschiedenen Stationen geworden. Aber irgendwann muss man das alles beiseite tun. Wenn der Dreh losgeht muss man einfach da durch. Dann muss man alle Vorbereitung wieder vergessen.

Jetzt mal ehrlich: Wie viele Zigaretten hast Du während des Drehs geraucht?

Schon sehr viele! Aber erstens raucht man ja die Zigaretten nie ganz auf und zweitens raucht man immer Kräuterzigaretten, die sind quasi harmlos. Würde man echte Zigaretten rauchen, würde man vermutlich beizeiten umfallen.

Muss ein Schauspieler aus Deiner Sicht auch singen können?

Nein. Es ist natürlich nie von Nachteil, wenn man auch noch gut singen kann. Jedoch würde ich nicht sagen, dass ein Schauspieler nur gut sein kann, wenn er auch singen kann. Außerdem ist ja auch „gut singen“ eine Frage des Geschmacks und der jeweiligen Interpretation.

„Lindenberg! Mach dein Ding!“ war im Januar im Kino zu sehen und ab
diesen Monat gibt es den Film auch auf DVD. Wie siehst Du lieber Filme? Gemütlich auf der Couch oder im typischen Kinoflair mit Klappsitzen und Popcorn?

Ich bin tatsächlich eher ein Kinogänger. Ich gehe meistens alleine ins Kino. Ich mag die Anonymität in einem dunklen Kinosaal. Und wenn man alleine geht, dann muss man danach mit niemandem über den Film reden. Man kann seine eigene Meinung ganz für sich behalten. Außerdem kann man nicht, wie bei Netflix, einfach wegschalten, wenn der Film einen nicht sofort packt. Wenn man 12 Euro für eine Karte bezahlt hat, dann bleibt man bis zum Ende sitzen, egal wie der Film ist.

Bitte beschreibe Udo Lindenberg mit drei Worten…

Eine ehrliche Haut.

Was machst Du, wenn Du mal nicht schauspielerst?

Dann führe ich ein ganz gewöhnliches Leben.

Vielen Dank für das tolle Gespräch. Wir wünschen Dir alles Gute und:
Mach auch Du Dein Ding!

© Foto: Tine Acke

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