29. April 2024
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Interview – Im Gespräch mit Elisabeth Lanz

Die gebürtige Österreicherin verzaubert ein breites Publikum als Serienfigur „Tierärztin Dr. Mertens“. Doch nicht nur als TV-Tierärztin liegen ihr Natur und Tiere am Herzen. Wir sprachen mit der charmanten Schauspielerin darüber, was für sie Entschleunigung bedeutet und warum sie über ihr Alter gerne schweigt.

Hallo Frau Lanz! Erzählen Sie uns doch, wie Sie heute in den Tag gestartet sind…

Wie so häufig war ich auch heute bereits um 5.30 Uhr auf den Beinen, mein erster Weg ist, wie immer um diese Jahreszeit, zum Kamin. Dann mache ich ein paar kräftige Atemzüge an der frischen Luft, mache den Kaffee und setze mich mit meiner Kaffeetasse und meinem Ipad vor den Kamin und lese die neuesten Nachrichten.

Ganz im Gegenteil zu ihrem Berufsleben, benötigen Sie im realen Leben keine Bühne. Woraus schöpfen Sie Kraft?

Ich bin ein quirliger, unternehmungslustiger Geist: lachen, plaudern, lesen, Sport, Theater, Film…. Eines Tages merkte ich, dass ich vor lauter Quirligkeit letztlich zu nichts komme, was mich auch nachhaltig erfüllt und so „verbannte“ ich mich aufs Land und sperrte all die Verlockungen der Großstadt von mir gewissermaßen weg. Das machte mich nicht immer glücklich, aber es verschaffte mir die Ruhe und die „Langeweile“ die ich wiederum brauchte um mich mit Substanz aufzufüllen. Ein schlichtes Beispiel dafür ist: Einen ganzen Tag ein Buch lesen und im besten Fall ein Buch nach einer Woche fertiggelesen zu haben. Das erfüllt mich und fühlt sich in mir an wie ein fester Baustein, eine kleine Treppe, auf die ich auch treten kann. Diesen Effekt haben Nachrichten niemals. Nachrichten sind Schall und Rauch, geben oft einen kurzen Kick, im Sinne dessen, dass man sich klüger fühlt, aber das ist ein Trugschluss.

In einem Interview sagten Sie einmal, dass Sie aus Ihrer Arbeit mit Tieren gelernt haben, was das Erleben des unmittelbaren Moments bedeutet. Haben Sie schon rausgefunden, wie man diese Eigenschaft für sich zunutze machen kann?

Die Fähigkeit, den Moment zu leben, ist gleichzeitig der Ausstieg aus dem Hamsterrad des täglichen Lebens. Dieses Gefühl kennt sicher jeder, wenn Zukunft und Vergangenheit einem eine Pause gewähren, fühlt man sich meist glücklich und zufrieden. Ich denke, es geht nicht nur mir dabei so.

Ist die Serienfigur der Tierärztin der Elisabeth Lanz ähnlich?

Je länger ich die Figur spiele desto weiter rückt sie von mir weg, das zu
erklären würde jetzt zu weit führen.

Ihr Schauspieltalent erlernten Sie unter anderem in Paris und Hollywood. Haben Sie manches Mal Fernweh?

Nein, Fernweh habe ich nicht. Ich habe Freunde über die Welt verstreut
und nach diesen Menschen habe ich schon auch Sehnsucht, aber mit den heutigen Mitteln ist dem relativ leicht beizukommen.

Mit drei Geschwistern sind Sie in einem SOS-Kinderdorf aufgewachsen. Ihr Vater leitete dies als katholischer Priester. Was ist das Wertvollste, das ihr Vater Ihnen mit auf den Weg gegeben hat?

Der Mensch ist nicht die höchste Instanz in diesem Leben und man selbst schon gar nicht. Das finde ich, ist ein sehr beruhigender Gedanke.

Was ist aus Ihrer Sicht der Sinn des Lebens?

Entwicklung. Lernen. Das beinhaltet zum Beispiel, die Kraft in sich zu
entwickeln, um Veränderungen zulassen zu können und einen Umgang zu finden, sich nicht aus Angst zu verschließen. In Zeiten wie diesen ist das leichter gesagt als getan.

Es gibt ja den Spruch „Man ist immer so alt, wie man sich fühlt“. Ist das der Grund weswegen Sie Ihr Alter nicht gerne verraten?

Ach was, ich habe nie einen Hehl daraus gemacht. Zahlen können jedoch sehr trügerisch sein, was in meiner Branche nicht immer ein Vorteil ist. Ich behaupte mal, ich kann mit mir mehr als zufrieden sein.

Auf welche beruflichen Projekte dürfen wir uns in Zukunft mit Ihnen freuen?

Vorerst dürfen sich die Fans der Tierärztin auf die Ausstrahlung im Februar 2021 freuen. (9.2.2021) Im Jahr 2021 werden ich auch noch in diversen
anderen Rollen zu sehen sein, von der Mörderin bis zur Dealerin. Für mich persönlich habe ich gerade das Glück, in einem Team sein zu dürfen, das sich mit dem Aufbau eines Museums beschäftigt und das ist für mich zur Zeit sehr erfüllend.

Nicht mehr lange und es ist wieder Weihnachten. Wie erleben Sie diese Zeit?

Für mich ist das noch sehr weit weg, da ich noch ziemlich gefüllte Tage habe, darüber kann ich noch gar nicht nachdenken.

© Foto: ARD / Saxonia Media / Steffen Junghans

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