2. Mai 2024
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Interview – Im Gespräch mit Andrea Gerhard

Andrea Gerhard ist dem Zuschauer bekannt als die Assistentin des beliebten Landarztes in der Serie „Der Bergdoktor“. Mit uns sprach die gebürtige Marburgerin über Klimaschutz und verriet was an ihr so gar nicht ladylike ist…

Hallo Frau Gerhard! Der Frühling ist endlich da. Bitte nennen Sie uns in kurzen Stichpunkten, was Sie mit dieser Jahreszeit assoziieren.

Neuanfang, Erwachen, Energie, Blütenpracht, Kribbeln in der Nase und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Ich mag den Frühling sehr.

Würden Sie Ihre Rolle als Bergdoktor als TV-Durchbruch bezeichnen?

Auf jeden Fall als meinen TV-Start. Vor dem Bergdoktor hatte ich nicht die Chance öfter vor der Kamera zu stehen, denn ich habe Theater gespielt. Heute hoffe ich, dass im TV noch viele Möglichkeiten und spannende Rollen auf mich warten!

Was gefällt Ihnen an Ihrer Heimat Hamburg besonders?

Die Menschen, die in Hamburg leben. Darunter natürlich besonders meine Lieblingsmenschen und viele Menschen, die nicht nur schnacken, sondern Dinge bewegen und anpacken. Das beflügelt mich. Außerdem mag ich die Nähe zum Meer und das durchwachsene Wetter. Ich liebe den Strand an der Elbe: mein Lieblingsort.

In Ihrem Podcast ZWEIvorZWÖLF geht es um Nachhaltigkeit, Umwelt und soziale Gerechtigkeit. Können Sie uns ein derzeit prägnantes Thema dazu nennen?

Thema Nr. 1 ist sicherlich das Superwahljahr 2021. Im September ist die Bundestagswahl und es ist wichtig, dass die Punkte Artensterben und Klimakrise neben der Corona-Pandemie wieder auf den Tisch kommen. Wir sprechen mit vielen inspirierenden Persönlichkeiten, die sich für das Überleben der Menschheit stark machen, wie beispielsweise Katja Riemann oder Dirk Steffens. Reinhören lohnt sich!

Ihr Partner ist auch Schauspieler. Sie sagten in einem Interview einmal, dass Sie eigentlich keinen Schauspieler als Freund haben möchten. Warum das nicht?

Ich dachte früher immer, dass es zu kompliziert sei. Mein Terminkalender ist schon total chaotisch und wird manchmal fünfmal die Woche komplett umgeschmissen. Das ist eine Herausforderung für mich, aber auch für eine Beziehung. Ich hatte also mich gefragt, wie das gehen sollte, wenn es beim Partner genauso ist wie bei mir und erwartet, dass dann Chaos im Terminkalender herrscht. Aber es hat sich herausgestellt: das Gegenteil ist der Fall. David hat mein Leben entkompliziert und es beflügelt. Ich habe mir also umsonst Sorgen gemacht.

Auch erwähnten Sie, dass die derzeitige Krise Ihre Beziehung gestärkt hätte. Inwiefern?

Wir nutzen die Zeit und genießen einfach, dass wir uns so viel sehen. Viele Dinge im Haushalt, die wir sonst aufgeteilt hatten, machen wir jetzt zusammen. Wir machen auch mal früher am Tag Feierabend und entspannen einfach auf der Couch. Durch die Zeit und Ruhe für tiefe Gespräche haben wir uns auch noch besser kennengelernt. Außerdem haben wir viele Pläne geschmiedet und Ziele für unseren Podcast neu definiert. Wir sind viel spazieren gegangen (ok, wer nicht). Es ist eine sehr herausfordernde Zeit und wir versuchen, die positiven Möglichkeiten der Krise gut zu nutzen.

Sie haben die „Mode-Diät“ gemacht. Diese fällt so gar nicht in die Kategorie „typisch Frau“. Verraten Sie uns warum?

Ich wollte zeigen, dass man mit 30 Teilen in 5 Monaten sehr gut auskommt und genauso stylisch und glücklich sein kann, auch wenn man nichts Neues kauft. Zugleich sollten die Menschen sehen, dass Fair Fashion modern, bezahlbar und gar nicht verstaubt ist. Aber besonders wichtig war mir die Botschaft, dass es absolut unverantwortlich ist, wenn wir unseren Konsum auf dem Rücken von Menschen im Globalen Süden und der Umwelt austragen, obwohl wir die Chance haben, das zu ändern. Mit dieser Aktion wollte ich einfach ein Statement setzten. Schon immer ziehe ich meine Kleider mehrmals auf Events an. Ich möchte damit ein greifbares und modernes Frauenbild vermitteln: Wer trägt sein Outfit im Alltag nur ein Mal oder läuft, wie im Film immer in 8 cm High Heels durch die Stadt. Also ich nicht, weshalb ich finde, dass das gerade „typisch Frau“ ist.

Sie bezeichnen sich selbst als sehr hibbelig. Was tun Sie um sich im Zaum zu halten?

Sport. Da ist meine Energie gut aufgehoben und ich liebe das Gefühl danach. Bewegung ist für mich Leben. Ich kann dabei abschalten und super gut nachdenken. Ich mag auch, mir neue Sportarten beizubringen. Aktuell sind es Beachvolleyball und Tennis. Außerdem will ich 2021 mir auch endlich wieder ein Pflegepferd suchen. Mein größter Traum: Am Strand im Jagdgalopp der Sonne entgegenreiten.

Wie sehr nervt es Sie, auf Ihre Körpergröße angesprochen zu werden?

Nerven ist das falsche Wort. Wenn Menschen neugierig sind und höflich fragen, dann beantworte ich gerne die gleiche Frage immer wieder. Manchmal werde ich aber auch mehrmals täglich darauf angesprochen…da lässt dann die Motivation schon irgendwann nach. Was ich als nicht tragbar ansehe, ist die Sexualisierung meiner Körpergröße. Männer, die einem vermeintlich Komplimente machen, aber nicht verstehen, dass ich sie nicht um ihre Meinung oder ihren Kommentar gebeten habe. Leider gehört sowas noch zum Alltag vieler Frauen: Blicke, Rufe oder Nachpfeifen. Die Männer müssen verstehen, dass sie nicht das Recht haben, sich fremde Körper zu eigen zu machen.

Tragen Sie trotzdem hohe Schuhe?

Natürlich! Zwar nicht jeden Tag, aber wenn ich Lust drauf habe: 100%! STAND TALL! Nur nicht kleinmachen – das funktioniert ja eh nicht. Gerader Rücken und los geht’s. Ich bin so viel mehr als meine Körpergröße und das weiß ich. Und das sollten alle Menschen wissen. Der Köper ist das eine, aber als Menschen macht uns doch so viel mehr aus!

Wir bedanken uns für das nette Gespräch du wünschen Ihnen einen
zauberhaften Frühling.

© Foto: Thomas Leidig

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