8. Mai 2024
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Im Gespräch mit Heinz Strunk

Am 30. Juni liest der Schriftsteller und Musiker aus seinem Buch „Ein Sommer in Niendorf“ in der Timmendorfer Trinkkurhalle. Wir plauderten mit dem Hamburger, der sich mit seinem Humor deutlich von der Masse abhebt, unter anderem über den Roman und über das Älter werden …

Hallo! Was muss heute passieren, damit dieser Tag zum Besten Ihres Lebens wird?
Das weiß man ja im Vorwege nie. Allerdings befürchte ich, die allerbesten schon hinter mir zu haben, die liegen ja bekanntlich in Kindheit und Jugend. Immerhin waren da ein paar schöne dabei.

Wie ernst dürfen wir die politischen Ambitionen nehmen, die laut Ihren Worten gerade in Ihnen aufkeimen?
Gar nicht. Meine schillernde Politikkarriere liegt ja bereits hinter mir. Ich betrachte es als einen abgeschlossenen Abschnitt meines Lebens.

Was würde sich zuerst ändern, wenn Sie einflussreicher Politiker wären?
Dass man als einflussreicher Politiker irgendetwas Entscheidendes ändern kann, gehört ja leider zum Wunschdenken. Außer, ich wäre mit diktatorischen Vollmachten ausgestattet, was ja auch keiner will.

In Ihrem aktuellen Roman „Ein Sommer in Niendorf“ erzählen Sie von einem Juristen, der sich zurückzieht, um ein Buch zu schreiben, in dem er mit seiner Familie abrechnet. Genervt wird er dabei unter anderem von einem penetranten Strandkorbvermieter. Wieviel Wahrheitsgehalt steckt in der Geschichte?
Ich könnte jetzt sagen: Berufsgeheimnis, aber tatsächlich ist sehr viel Wahres dran.

Fühlen Sie sich denn trotzdem noch in Strandkörben wohl?
Ja.

„Alkohol“ und „Schreibblockaden“ sind zwei Stichworte in Bezug auf „Ein Sommer in Niendorf“. Ein auch Ihnen bekanntes Problem?
Ersteres ja. Allerdings darf ich behaupten, es einigermaßen im Griff zu haben. Schreibblockaden existieren für mich nicht. Amateure warten auf Inspiration, Profis setzen sich hin und arbeiten. Ein schöner Satz von Philipp Roth, an dem nur Wahres dran ist. Um meinen Status als Künstler zu behaupten, kommt es ja nicht nur auf Qualität, sondern auch auf Quantität an. Also: machen, machen und lachen.

In Ihrem Buch „Der goldene Handschuh“ schreiben Sie über den Frauenmörder Fritz Honka, der sein Gnadenbrot in einem Scharbeutzer Altersheim fand. Im aktuellen Roman ist Niendorf der Schauplatz, in dem wahrlich nicht immer Jubel, Trubel und Heiterkeit herrscht. Ein ganz schön dunkles Pflaster hier, oder?
Ein Buch ist ja nicht immer Abbild der Wirklichkeit. Ich habe Niendorf als grundsätzlich freundlichen, angenehmen Ort erlebt, sonst wäre ich ja nicht so oft hingefahren.

Comedians gehen aus Ihrer Sicht gar nicht. Gibt es nicht vielleicht doch den einen oder anderen Humoristen, der Ihnen ein kleines Lachen abgewinnen kann?
Stand-Up-Comedians sind tatsächlich alle schlecht bis sehr schlecht. Als gute Humoristen darf man Helge Schneider, Anke Engelke, Bastian Pastewka, Olli Dittrich betrachten, um ein paar zu nennen.

Sie sind nun im Club der Ü60. Woran merken Sie das Älterwerden?
Oh, rätselhafte Antwort: Sie haben vielleicht die Uhr, aber ich habe die Zeit

Wie reagieren Sie auf Kritik hinsichtlich Ihres Humors?
Sehr humorlos. Ich betrachte mich als so etwas wie den Gralshüter der Hochkomik, und davon lass ich mich auch nicht abbringen.

Danke für das tolle Gespräch. Wir wünschen eine erfolgreiche Lesung in Timmendorfer Strand und alles Gute!

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