26. April 2024
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Der Rittersporn weckt Sinnbild für Romantik

Der wissenschaftliche Name ‚Delphinium‘ für den Rittersporn leitet sich vom altgriechischen Wort Delphínion ab. Im antiken Griechenland findet man den Begriff im ersten Jahrhundert in dem Heilpflanzenbuch des Arztes und Botanikers Pedanios. Vermutlich, weil die Knospe der Blüte dem Kopf eines Delfins ähnelte. Auch wurde in vielen Kulturen der Begriff mit Rittern verbunden, erinnerte doch der Sporn der Blüte die Menschen früher an die von den Rittern beim Reiten verwendeten Sporen. So stammen viele Sortennamen des Rittersporns von den Sagen König Artus und den Rittern der Tafelrunde.

Der Rittersporn gehört seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Stauden im Bauerngarten. Daran hat sich bis heute nichts geändert, denn als klassische Bauerngartenpflanze weckt er als Sinnbild für Romantik und Harmonie die Emotionen der Menschen. Harmonisch fügt er sich in die unterschiedlichsten Gärten ein und ist für viele Gartenliebhaber die Sommerblume schlechthin. Mit seinen leuchtend blauen, violetten, weißen oder auch rosa Blüten wirkt er in jeder Rabatte oder jedem Staudengarten höchst eindrucksvoll und lenkt mit seinen imposanten, bis zu 2 Meter hohen Blütenkerzen die Blicke auf sich. Dieses Blütenschauspiel kann man im Juni/Juli und bei entsprechender und richtiger Pflege noch einmal im September/Oktober bei einer Nachblüte bewundern. Weltweit gibt es ca. 300-350 Arten des Delphiniums, die alle auf der nördlichen Halbkugel beheimatet sind. Diese schönen und äußerst eleganten Pflanzen gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Hahnenfußgewächse sind jedoch giftig und können bei unsachgemäßem Kontakt nicht nur Haut- und Magenreizungen, sondern auch Herz-, Bewegungs- und Nervenstörungen hervorrufen. Von daher ist beim Umgang mit den Pflanzen dieser Gattung Vorsicht geboten. Die am häufigsten kultivierten Ritterspornarten sind der Hohe Rittersporn (Delphinium Elatum) und der Pazifische Rittersporn (Delphinium Pacific). Rittersporne der Elatum-Gruppe sind ausdauernd und zeichnen sich durch gute Standfestigkeit aus. Ihr Wuchs ist straff aufrecht und die Blütenkerzen sind bei den meisten Sorten aus dicht an dicht stehenden Einzelblüten zusammengesetzt. Der Potsdamer Gärtner und Staudenzüchter Karl Foerster (1874-1970), hat sich intensiv mit ihnen beschäftigt und immer wieder neue Sorten gezüchtet. Der ideale Pflanztermin für Delphinium liegt zwischen April und Mai. Optimal wäre ein sonniges Beet mit einem nährstoffreichen, kalkhaltigen, humosen und lehmig-sandigen Boden, der einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,4 aufweist.

Zudem sollte der Standort windgeschützt sein und der Wurzelbereich im Schatten liegen. Freistehende Pflanzen ohne Windschutz deshalb immer gut anbinden. Wichtig ist, bei leichten, sandigen Böden oder auch bei sehr schweren Lehmböden die Wasserhaltefähigkeit zu verbessern. Dies kann man bei sandigen Böden mit gut abgelagertem Kompost, sowie lehmigem Mutterboden erreichen, bei schweren verdichteten durch die Zugabe von Sand. Der Rittersporn hat einen hohen Wasserbedarf. In den ersten Wochen nach der Pflanzung, sowie bei anhaltenden Trockenperioden im Hochsommer, sollten die Stauden zweimal täglich, am besten früh morgens und spät nachmittags gegossen werden. Gedüngt wird der Delphinium zum ersten Mal im Frühjahr. Hornspäne, Steinmehl und Kompost sollten behutsam in die Erde eingearbeitet werden. Eine zweite Düngung der Rittersporne erfolgt nach dem ersten Rückschnitt. Der Rückschnitt nach der Blüte auf ca. 15 Zentimeter über dem Boden sorgt dafür, dass sich im Spätsommer und Frühherbst ein zweiter Blütenflor entwickelt. Sollte die Blühfreudigkeit im Lauf der Jahre nachlassen, kann man den Wurzelballen teilen und so die Pflanze zu verjüngen. An Standorten, an den schon einmal ein Rittersporn gestanden hat, darf kein neuer gepflanzt werden. Der Grund dafür ist, dass die Wurzeln der Rittersporne Ausscheidungen im Boden hinterlassen an denen sich Schadorganismen wie Bakterien, Pilze und Nematoden entwickeln und somit diesen schwächen können. Hier hilft nur ein tiefgründiger Austausch mit neuer, frischer Erde. Für eine prächtige und gesunde Entwicklung des Rittersporns sollten verwelkte und ausgeblühte Pflanzenteile regelmäßig entfernt werden, außerdem im Frühling nach der Pflanzung, sowie nach dem ersten Rückschnitt im Sommer auf Nacktschnecken achten und diese ggf. absammeln. Die zarten jungen Austriebe sind bei ihnen als Leckerbissen besonders begehrt und können die mühevolle Arbeit zunichte machen. Die Giftstoffe scheinen ihnen nicht zu schaden. Rittersporn im Freiland ist frosthart und benötigt keinerlei Winterschutz. Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass Insekten wie Hummeln und Schmetterlinge für den Rittersporn die wichtige Bestäubung der Blüte übernehmen, da der Nektar nur mit ihren langen Rüsseln erreicht werden kann.

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