26. April 2024
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Schöner Herbstwald

Ein Spaziergang unter buntem Blätterdach.

Der Herbstwald raschelt um mich her. Ein unabsehbar Blättermeer. Entperlt dem Netz der Zweige. Du aber, dessen schweres Herz. Mitklagen will den großen Schmerz: Sei stark, sei stark und schweige!
Du lerne lächeln, wenn das Laub. Dem leichteren Wind ein leichter Raub. Hinabschwankt und verschwindet. Du weißt, dass just Vergänglichkeit. Das Schwert, womit der Geist der Zeit Sich selber überwindet.
Christian Morgenstern (1871 – 1914)

Die Farben des Herbstes
In leuchtenden Farben wirbeln sie jetzt wieder durch die Luft, lassen sich tragen von starken Winden von Ort zu Ort und sammeln sich in Ecken und Nischen. Rote und gelbe Blätter bilden bunte Haufen, in die sich Kinder und manchmal auch Erwachsene gern schmeißen. Hineingreifen mit den Armen und die Pracht über sich regnen lassen. Leuchtend orange Ahornblätter streiten sich mit gelborangenen, knallroten und schwarzvioletten Blättern des Amberbaumes darum, wer die schönsten Farben zu bieten hat. Der Oktober ist die schönste Zeit im Jahr für Spaziergänge an der Küste, in unseren Wäldern und entlang der Knicks und Felder. Frische Winde vertreiben meist den Regen und die trüben Gedanken dazu. Und auf den Wegen finden Sie reichlich Ideen und Material für herbstliche Dekorationen und zum Basteln mit den Kleinen. Bunte Sträuße mit Hagebutten, Weißdorn, Korallenbeeren und Zierapfel lassen sich bestens kombinieren mit blonden Ziergräsern, späten Chrysanthemen und Astern. Heute ist das Stecken von Figuren aus Kastanien und Eicheln bei den Mädchen und Jungen wieder sehr beliebt.
Besonders schön ist es jetzt auch, ganz früh morgens unterwegs zu sein, wenn der Frühnebel in den Senken liegt und die Sonne gerade aufgeht. Dicke Wassertropfen glitzern an den Gräsern und Spinnennetzen, langsam verfliegt der Nebel und die Umrisse der Sträucher und Bäume werden deutlicher. Eine Joggingtour am Morgen oder eine mit dem Fahrrad am Abend weckt müde Geister und lässt Sie auf neue Gedanken kommen. An den Wochenenden laden die noch warmen Sonnenstrahlen an den Nachmittagen zu einem Picknick mit der Familie und Freunden. Mit Blick aufs Meer finden Sie beispielsweise an den Steilküsten zwischen Niendorf und Travemünde oder Neustadt und Grömitz immer wieder wunderschöne Plätzchen mit Tischen und Bänken zum Niederlassen. Im Binnenland bietet die hügelige Landschaft viele Aussichtspunkte, von denen aus Sie weit auf Felder und feuriges Herbstlaub blicken können. Kennen Sie etwa den Gömnitzer Berg in der Gemeinde Süsel? Die zweithöchste Erhebung in Ostholstein ist fast 100 Meter hoch und wenn Sie die 41 Stufen der Wendeltreppe des Gömnitzer Turmes erklommen haben, erwartet Sie ein fantastischer Ausblick in alle Himmelsrichtungen.

Pilze für das Picknick
Jetzt ist sie wieder da, die Zeit zum Pilze sammeln. Besonders Kinder lieben diese Waldspaziergänge, was früher so war und heute wieder ganz in Mode gekommen ist. Die Großeltern spielen dabei meist eine wesentliche Rolle, da sie sich in der Regel gut mit den unterschiedlichen Sorten auskennen. Und dann kann es auch schon losgehen. Mit dem Körbchen unterm Arm und den Kleinen an der Seite geht’s in den Wald. Es duftet nach Moos, Erde und Blättern, Mücken spielen im Sonnenlicht und schon fällt das Auge auf das erste Exemplar. Es sieht wunderschön aus mit der roten Kappe und den weißen Punkten. Doch der Fliegenpilz ist giftig, das weiß inzwischen jedes Kind. An einem Baumstumpf steht gleich eine kleine Gruppe von honiggelben Hallimaschen, die allerdings nicht jeder verträgt. Ein wenig Zeit und Geduld muss man schon mitbringen, meist wird man dann aber auch mit der einen oder anderen Delikatesse belohnt. Der Pilzexperte Erhard Sacher hofft auf weiteren Regen, denn in diesem Jahr habe es noch nicht die gewohnte Fülle gegeben. Pfifferlinge habe er schon gesichtet und auch die Sommersteinpilze. Die letzteren sind Röhrenpilze, die in Symbiose mit bestimmten Bäumen leben. Die Lebensgemeinschaft bilden sie mit Buchen, Eichen, Kiefern oder auch Fichten. Also schauen Sie besonders rund um diese Bäume, wenn Sie die Spezialität finden möchten. Auch Goldröhrlinge, Boviste und Hallimasche hat der Experte schon entdeckt. „Man muss Ruhe haben und wissen, wie sie leben. Dann wird man auch fündig. Pilze sind allgegenwärtig, wir sehen sie im Garten, auf Wiesen und im Wald, man muss nur die Augen aufhalten, “ erklärt Sacher. Etwa ein Dutzend seien gute, wie auch der Butter- und Birkenpilz. Auf jeden Fall sollte man seine Kenntnisse nicht überschätzen, denn immer wieder komme es zu Vergiftungen. Besonders warnt der Fachmann vor dem Grünen Knollenblätterpilz, von dem es auch noch drei verschiedene Arten gebe. Er ähnelt dem Champignon zum Verwechseln.
Wenn Sie mehr über die Lebensweise der unterschiedlichen Arten erfahren möchten, empfehlen wir die Pilzberatung im Museum für Natur und Umwelt in Lübeck. Sie findet im Oktober jeden Samstag um 14:30 Uhr statt. Erhard Sacher hält Anschauungsexemplare bereit, aber Sie können auch gern unbekannte Pilze mitbringen, die der Experte bestimmen wird. Das Angebot ist kostenlos. Anmelden können Sie sich telefonisch unter 0451-1224122. Eine weitere Möglichkeit, seine Kenntnisse zu erweitern, ist an einer Exkursion teilzunehmen. In Kooperation mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten bietet das Naturparkhaus Plön eine solche am 12. Oktober um 11 Uhr an. Joachim Steuer wird sie leiten, anmelden können Sie sich unter 04522-749380. Die Teilnahme kostet für Erwachsene 5, Kinder 2,50 und Familien 12 Euro. Mitzubringen sind ein Korb für die Pilzfunde und ein kleines Messer. Der Treffpunkt wird bei der Anmeldung bekannt gegeben. Infos im Web unter www.pilzfinder.de.

Foto: © Jag cz – Fotolia

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