Die Eigenheit des Kleinwalsertals beginnt mit der Anreise: nur eine Straßenverbindung führt vom bayerischen Allgäu in die österreichische Enklave.Von der entgegengesetzten, österreichischen Seite aus mühten sich vor 700 Jahren die ersten Walser Siedler über Bergrücken und Pässe, um das Land urbar zu machen. Auf ihrem langen, beschwerlichen Weg haben sie tiefe Spuren hinterlassen und den Grundstein für das Natur- und Kulturerbe der Walser gelegt.
Diesen Spuren folgt die sechstägige Bergtour vom Kleinen Walsertal über das Große Walsertal. Die Tour steht unter dem Motto:„Kultur und Genuss auf dem Walserweg“. Die Etappen liegen zwischen fünf und sieben Stunden, das Gepäck wird befördert und passend zu diesem Luxus ist kein Bettenlager gebucht, sondern ein komfortables Hotel.
Die Tour führt über Pässe auf alten Salzwegen und Säumerstraßen. Säumer waren die ersten Transporteure über die Alpen, die Salz, Käse oder auch Schmuggelgut beförderten. Am Pass, der Zollgrenze zwischen Deutschland und Österreich, wurde mancher Schweißtropfen vergossen, denn der Weg war nicht nur körperlich anstrengend, auch die Gefahr mit der Schmuggelware entdeckt zu werden, ließ manchen Säumer ins Schwitzen kommen. Zum Schutze der Säumer und Pilger vertraute man auf Schutzpatronen wie den Heiligen Jakobus, dem die Kapelle am Simmel bei Hochkrumbach gewidmet ist.
Jeder Tag der Tour präsentiert besondere Programmpunkte – sowohl kulturell, historisch als auch landschaftlich. Auf der Route von Warth nach Lech gelangt man zur höchsten Dauersiedlung Vorarlbergs nach Bürstegg auf 1719 Metern. Die umliegende Hochmoorlandschaft wird von einer besonderen Pflanze flankiert: die „Alpen-Mutterwurz“, auch als Meisterwurz bekannt. Die Heilpflanze wurde von den Bauern zur Milchförderung der Kühe eingesetzt. Die Viehwirtschaft galt jahrhundertelang als die wichtigste Lebensgrundlage der Walser Bauern, entsprechend sorgfältig wurde das Vieh gepflegt. In jede Stallapotheke gehörten damals Kaffee und Wein. Ihnen wurde nachgesagt, die Lebensgeister der Kühe bei Krankheit zu wecken.
Auf dem Weg von Mittelberg nach Lech über den Formarinsee, die Lange Furka, vorbei an der Roten Wand ins Große Walsertal,über den Schadonapass zurück nach Baad im Kleinwalsertal warten überwältigende Naturlandschaften und Menschen, die in liebevoll gestalteten Heimatmuseen ihre Kultur und Geschichte erklären. Nach sechs Tagen ist der Rucksack reich gefüllt mit Erinnerungen und neuen Kenntnissen an eine „sagenhafte“ Wandertour, bei der auch die Magie des Wanderns ihre Spuren hinterlassen hat.
Angebot: Die sechstägige geführte Tour „Kultur und Genuss auf dem Walserweg“ vom Kleinen Walsertal über das Große Walsertal ist eine Mischung aus sportlichem Wandern, Kultur, Geschichte und Genuss. Übernachtung meist in Vier-Sterne-Hotels, inkl. Gepäcktransport. Drei Termine am 21.8., 18.9. und 25.9.16. werden angeboten. Mindestteilnehmerzahl 6 Personen. Kosten 995,00 € inkl. HP. www.bergschule.at, www.kleinwalsertal.com