26. April 2024
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Landkunststück Kunst im ländlichen Raum

Ein „Stein wie eine Landschaft“ – der begegnet Ihnen an einem Radweg am Kattenberger Schulweg. Der Weg führt vorbei an einer Heidschnuckenweide südwestlich von Cismar. Halten Sie einmal an auf Ihrem Weg und betrachten den welligen Granit.

Der Künstler Ulrich Lindow aus Schobüll hat ihn geschaffen und beschreibt seine Inspiration so: „Ein Granitfindling aus Skandinavien, mit der Eiszeit gewandert bis Schleswig-Holstein. Nicht weit von hier gestrandet, eingebettet in der von Eis geformten Hügellandschaft, von Menschen zu Kulturland gemacht. Ackerland, bepflügt – besät – beerntet. Furchen in den Stein geschlagen, als Zeichen. Gewelltes Land.“ Das passt.

Kaum zu übersehen – irgendwie spacig – ist die „Knolle“, ein meterhohes Kunstwerk aus Holz und Industriegummi. Ihm begegnen Sie an der Milchtankstelle auf Steensen’s Bauernhof in Grömitz-Cismarfelde. Das Werk der Bildhauer Ulf Reisener und Ingo Warnke erinnert an eine außerirdische Kuh-Kartoffel. Auf „Stammgäste“ treffen Sie zwischen Oldenburg und der Gemeinde Grube. Dort lag früher der drittgrößte Flachsee Schleswig-Holsteins. Durch den Sandeintrag der nahen Ostsee verlandete er immer mehr und wurde trockengelegt, um Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Der Flensburger Bildhauer Johannes Caspersen erinnert mit seinen „Stammgästen“ am Paasch-Eyler-Platz an die Geschichte des Sees. Das Relikt der letzten Eiszeit war reich an Fischen und ernährte etliche Familien. Dafür steht der „Fischer“ auf dem Feld beim Siel – zuzeiten des Gruber Sees war dort sein Arbeitsgebiet. Der „Reisende“ schaut von der Aussichtsplattform auf dem Gelände der Alten Gruber Bürgergilde in die Landschaft – und auch auf den „Fischer“. Die Figuren werden so zum Sinnbild für die ursprünglich natürliche Umgebung und die späteren Eingriffe durch den Menschen.

Der Verein LANDKUNSTSTÜCK e.V. ist gemeinnützig und wünscht sich, dass wir den ländlichen Raum neu erleben. Die Kunstwerke entstehen im Auftrag des Vereins, um den Dialog zwischen Verbrauchern und Landwirten anzuregen. Die Kunstwerke sollen Aufmerksamkeit erzielen und den Betrachter aufmuntern, sich mit den Orten auseinanderzusetzen. Woher kommen die Lebensmittel, die täglich auf unseren Tischen landen und uns ernähren? Im besten Fall aus der nahen Region. Die Wertschätzung für Landwirte und deren Produkte, die vor unserer Haustür erzeugt werden, soll gesteigert werden. Da passt die neue Landlust mit ihrem Wunsch nach bodenständiger Sinnlichkeit genau ins Konzept des Vereins.

Tipp: Der Verein bietet übrigens auch diverse Veranstaltungen an wie Rad- und Verkostungstouren im August und September.
Wer Genaueres erfahren möchte, schaut unter www.landkunststueck.de.

©Ekkehard Briese

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