26. April 2024
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Interview – Im Gespräch mit Wolfgang Bosbach

Der CDU-Politiker blickt auf eine langjährige Arbeit im Bundestag zurück. Doch obwohl er sich im vergangenen Jahr aus der Politik zurückgezogen hat, bedeutet das für ihn noch lange nicht, dass er sich nicht auch in Zukunft für sein Land engagieren wird. Wie trafen den 65jährigen Kölner und erfuhren einiges über ihn und seine weiteren Pläne….

Herr Bosbach, Sie waren erst im Einzelhandel tätig, bevor Sie sich dazu entschieden haben, eine politische Laufbahn anzustreben. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Den Handel habe ich 1974 nicht verlassen, um Berufspolitiker zu werden, sondern um Rechtswissenschaften zu studieren und danach als Anwalt zu arbeiten. Das politische Interesse habe ich wohl von meinem Papa geerbt. Geschichte, Religion, Politik waren zu Hause immer wichtige Themen.

Im Rahmen Ihrer Tätigkeit sind Sie durch Höhen und Tiefen gegangen. Wenn Sie sich noch einmal entscheiden könnten, sich politisch zu engagieren, würden Sie es wieder tun?

Ich bin froh und glücklich sagen zu können: Ich würde jede berufliche Entscheidung jederzeit genauso wieder treffen.

Was war in Ihrer politischen Tätigkeit das Wichtigste, das Sie erreicht haben?

Für mich war es stets wichtig, dass am Ende einer Wahlperiode niemand zu Recht sagen konnte: Er hat getäuscht oder enttäuscht. Und die vielen wirklich guten Wahlergebnisse zeigen wohl, dass mir das ganz gut gelungen ist.

Oftmals wurden Sie auch in Ihrer eigenen Partei ausgegrenzt. Würden Sie sich als Einzelkämpfer beschreiben?

Wie bitte? Ich hatte noch nie das Gefühl ausgegrenzt zu sein. Ganz im Gegenteil. Ich erhalte Tag für Tag Einladungen von CDU-Verbänden aus dem ganzen Bundesgebiet und die Veranstaltungen sind alle super gut besucht. Und zu Hause steht die Partei zu 110 Prozent hinter mir. Alles bestens.

Fühlten Sie sich von den Medien fair behandelt?

Im Großen und Ganzen war die Behandlung fair und ausgewogen, von einzelnen Tiefschlägen einmal abgesehen. Aber damit muss jeder Politiker leben. Politik ist nichts für zarte Gemüter.

Obwohl Sie nicht mehr im Bundestag tätig sind, leisten Sie dennoch engagierte Aufklärungsarbeit zu Themen, die Ihnen am Herzen liegen. Wie sieht dies in der Praxis aus?

Armin Laschet hat mir das ehrenvolle Angebot gemacht die Leitung der Sicherheitskommission des Landes NRW zu übernehmen und auf diese neue und spannende Aufgabe freue ich mich. Ein neues
politisches Mandat strebe ich nicht an.

Darüber hinaus sind Sie am 1. März 2018 zu Gast beim großen UNICEF-Talk im Timmendorfer Grand Hotel Seeschlösschen. Gibt es dort ein spezielles Thema auf das Sie aufmerksam machen wollen?

Ich bin nur Gast, nicht Gastgeber. Ich lasse alles auf mich zukommen und mache das so wie zu Hause auch: Ich tue das, was man mir sagt.

Wollen Sie im Rahmen Ihres hiesigen Aufenthaltes noch ein wenig Zeit in Timmendorfer Strand verbringen?

Schön wär’s. Ich komme mit hängender Zunge an und muss am nächsten Morgen gleich weiter. Sie wissen doch: Kinder und Rentner haben nie Zeit.

Was halten Sie von Demokratie in der eigenen Familie?

Wir praktizieren zu Hause das System der sogenannten gelenkten
Demokratie. Jeder darf mitreden und am Ende sagt meine Frau, was gemacht wird.

Welchen Rat geben Sie, nach Ihren persönlichen Erfahrungen im Umgang mit der Macht, (jungen) Neulingen in der Politik?

Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Lernen, lernen, lernen. Und immer schön bescheiden und demütig bleiben.

Wir bedanken uns für das freundliche Gespräch und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute!

© Foto: Wolfgang-Bosbach / www.manfredessen.de

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