Obwohl mein fahrbarer Untersatz mittlerweile gute 30 Lenze zählt und ich bis heute kein Smartphone nutze, habe ich mich eigentlich nie als besonders altmodisch oder gar rückwärtsgewandt gesehen.
Das sollte sich ändern, als ich kürzlich meinen Sohnemann in seinem Kinderwagen bei einem Spaziergang durch den Wald kutschierte. An einer Wegkreuzung rasten uns plötzlich drei Jungs im Alter von etwa zehn Jahren auf ihren Mountainbikes entgegen. Ihren aufgeregten Mienen war zu entnehmen, dass irgendetwas nicht stimmte. Als sie uns sahen, hielten sie an und einer der jungen Radler fragte außer Atem: „Entschuldigung, haben Sie unseren Freund vorbeifahren sehen? Der hat ein blaues Fahrrad und einen gelben Helm.“ Ich verneinte und erkundigte mich nach dem Problem.
Der Freund namens Thomas sei vorgefahren und nun suche man ihn seit einer geschlagenen Stunde. Sofort zückte ich mein Telefon, ein Nokia 6230i (das Hightech-Modell mit der verbesserten 1,3 Megapixel-Kamera), und fragte die Jungs, ob sie vielleicht ihre Eltern anrufen wollen. Als sie sahen, was ich da in der Hand hielt, schien die Sorge um den Freund wie verflogen. Die Aufregung in der Miene wich einer Mischung aus Belustigung und ungläubigem Staunen. „Was ist das denn, haben Sie kein Smartphone?“, fragte der erste Junge. „Aus welchem Land kommen Sie denn?“, wollte der zweite Junge wissen und der dritte drückte auf seine Uhr und plötzlich war die Stimme seiner Mutter zu vernehmen.
Diese gab Entwarnung. Thomas sei bereits wohlbehalten zu Hause angekommen. Da meine Hilfe offensichtlich nicht länger erforderlich war, schlich ich mich langsam mit meinem Sohnemann von dannen, ohne dass die Jungs Notiz von uns nahmen. Ich hätte nie gedacht, dass es einen bestimmten Tag gibt, an dem man alt wird. Für mich war es dieser
pa