29. April 2024
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Wie Frauen – Frauen sehen

Die Lübecker Museen haben sich für dieses Jahr allerhand spannende Ausstellungen ausgedacht. Wie Frauen Frauen sehen, steht ab März in der Kunsthalle St. Annen im Mittelpunkt. Um selbstbestimmte Künstlerinnen und Künstler geht es ab 19. März: Die Sonderschau „Female View.
Modefotografinnen von der Moderne bis zum digitalen Zeitalter“ rückt das oft vernachlässigte Werk von Modefotografinnen in den Fokus. In ihrer letzten eigens für Lübeck kuratierten Ausstellung konzentriert sich Museumsleiterin Dr. Antje-Britt Mählmann auf den weiblichen Blick von Fotografinnen auf Frauen und Mode, während sich der Großteil der bisherigen musealen Modefotografie-Ausstellungen nur auf den weiblichen Körper aus männlicher Perspektive konzentriert haben. Dabei gab es seit den 1920er-Jahren zahlreiche talentierte Modefotografinnen, die oft zuvor selbst vor der Kamera gestanden hatten und für einflussreiche Magazine wie Harpers Bazaar und Vogue wegweisend waren. Auch heute prägen einflussreiche Modefotografinnen das internationale Modegeschehen und dessen Bildästhetik.

Die Liste der in der Ausstellung vertretenen Fotografinnen liest sich wie das „Who‘s Who“ internationaler Fotokünstlerinnen und zeigt herausragende Werke von Deborah Turbeville, der jüdisch-deutschen Fotografin Yva (eigentlich Else Ernestine Neuländer-Simon, sie wurde 1942 im Vernichtungslager Sobibor ermordet), Lee Miller, Regina Relang, Louise Dahl-Wolfe, Sibylle Bergemann (eine der erfolgreichsten Fotografinnen der DDR), Lilian Bassman, Madame D´Ora, Gabo, Ingeborg Hoppe, Nadine Ijewere, Liv Liberg, Ute Mahler, Charlotte March, Sarah Moon, Amber Pinkerton, Bettina Rheims, Charlotte Rohrbach, Alice Springs und Ellen von Unwerth. Anhand ihrer Werke sollen Gemeinsamkeiten des „weiblichen Blicks“ herausgearbeitet und der Frage nachgegangen werden, wie die künstlerische Arbeit der Fotografinnen mit ihrem Einsatz bestimmter Technik und Methoden andere Künstler inspiriert hat. Gleichzeitig lässt sich daran der gesellschaftliche und politische Wandel nachzeichnen, der sich anhand der Körperbilder und Mode der verschiedenen Jahrzehnte vollzogen hat.

Selbstverständlich sollen queere und feministische Identitätsentwürfe ebenso Teil der Ausstellung sein wie die heutige Selbstinszenierung junger Frauen unter dem Einfluss der sozialen Medien. Daher wird die Schau auch über die „analoge“ Wahrnehmung in der Kunsthalle hinaus auf digitalen Plattformen präsent sein und die Besucher:innen an Fragen der Modeproduktionen sowie der Welt von Influencern und Sytlisten teilhaben lassen. Filmscreenings mit Hollywood-Spielfilmen und Dokumentarfilmen zu verschiedenen Modeschöpfern und Redakteuren wie Coco Chanel oder Diana Vreeland sowie Dokumentationen zu Themen rund um Mode, Menschenrechte, Produktion und Nachhaltigkeit beleuchten die Hintergründe der Modeindustrie. Der begleitende Ausstellungskatalog wird bei Hatje Cantz erscheinen. Die Schau ist bis zum 3. Juli zu sehen. Weitere Informationen unter www.kunsthalle-st-annen.de.

© Foto: Amber Pinkerton Alice Black Gallery

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