3. Mai 2024
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Johann Ludwig Lund und der deutsch-dänische Künstlerkreis

“Nachbarn im Norden” lautet das diesjährige Motto der LÜBECKER MUSEEN; gleichzeitig wird 2020 auch das deutsch-dänische Freundschaftsjahr begangen. Daher lag es für das Museum Behnhaus Drägerhaus nahe, sich einem heute völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratenen deutsch-dänischen Maler zu widmen: Johann Ludwig Lund. Noch bis 10. Januar präsentiert die Sonderausstellung “Das andere Goldene Zeitalter. Johann Ludwig Lund und der deutsch-dänische Künstlerkreis” Lunds Werk erstmals in größerem Umfang. Der Ausstellung liegt ein vom dänischen Kulturministerium gefördertes Forschungsprojekt zugrunde. Sie wurde von der Sammlung Hirschsprung und dem Ribe Kunstmuseum aus deren Bestand konzipiert. Außerdem sind Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen in Dänemark, Norwegen und Deutschland zu sehen.

Johann Ludwig Gebhard Lund (1777 – 1867) war in erster Linie
Historienmaler und zählte zu den wenigen dänischen Künstlern, die öffentliche Aufträge erhielten. So schuf er großformatige Historienbilder für öffentliche Bauten sowie Altarbilder für Kirchen im ganzen Land. Zudem war er auch immer wieder als Porträt- und Landschaftsmaler tätig. Er konnte sich auf ein internationales Netzwerk stützen, zu dem unter anderem Friedrich Overbeck, Peter Cornelius, die Schriftstellerin Friederike Brun, Caroline von Humboldt und Charlotte Schiller zählten. Auch pflegte er Freundschaften zu namhaften Künstlern jener Zeit wie beispielsweise mit Caspar David Friedrich. 1818 wurde er als Professor an die Königliche Kunstakademie in Kopenhagen berufen, wo er lange Jahre lehrte und zusammen mit Christoffer Wilhelm Eckersberg die dänische Malergeneration ausbildete, deren Werke jene Ära prägten, die heute als das dänische “Goldene Zeitalter” bekannt ist. Damit spielte Lund in den europäischen Künstlerkreisen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Zu seinen Schülern zählten Johan Thomas Lundbye, Ditlev Blunck und Christian Gottlieb Kratzenstein Stub.

Die Ausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus beleuchtet Lunds Rolle in der europäischen Kunstszene anhand verschiedener Stationen, die in die bestehende Sammlung des Museums als Interventionen eingeflochten werden. Die Stationen der Werke ergeben sich aus den Orten, die den viel gereisten Künstler inspirierten: Dresden, Italien und insbesondere Rom, Sophienholm nördlich von Kopenhagen sowie die dänische Hauptstadt selbst. An diesen Orten begegnete er Künstlern, die ihn beeinflussten oder die wiederum in seine Fußstapfen getreten sind. Darüber hinaus machen die Vergleiche seiner Werke mit denen seiner Zeitgenossen die zentrale Rolle Lunds in der Kunst der Romantik deutlich.

Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen, sieht in der Ausstellung einen sehr gelungenen letzten Baustein der Leitthematik der Lübecker Museen für 2020: „Nachbarn im Norden“. Zusammen mit der aktuell im St. Annen-Museum gezeigten Völkerkunde-Ausstellung „Nordwärts / Südwärts“ wird hier die ganze Bandbreite der Lübecker Museen exemplarisch deutlich.

Öffentliche und individuelle Führungen begleiten die Sonderausstellung. Wir möchten außerdem auf das Klangbildkonzert am 10. Dezember in den Kammerspielen Lübeck aufmerksam machen. Aufgrund der aktuellen Sicherheits- und Hygienevorschriften ist die Teilnehmerzahl auf 35 Personen beschränkt, weswegen eine verbindliche Anmeldung vorab unbedingt erforderlich ist unter behnhaus@luebeck.de bzw. telefonisch unter 0451-122 4260. Weitere Infos finden Sie auch unter www.die-luebecker-museen.de.

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