25. April 2024
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Muscheln & Co. – Wir stellen vor: Haus der Natur in Cismar

Wer sie an unseren Stränden findet, hat viel Glück, denn das passiert eher selten. Die Neptunschnecke, auch Spindelschnecke oder Neptunshorn genannt ist Weichtier des Jahres 2018. „Mit ihr soll auf die Bestandsgefährdung vieler Meeresarten aufmerksam gemacht werden“, sagt Dr. Vollrath Wiese, der Leiter des Hauses der Natur in Cismar.

Die Neptunschnecke ist die größte heimische Meeresschnecke, die Art kann bis zu 20 cm erreichen. Strandwanderer sind über den Fund begeistert, das Gehäuse wird allerdings nur selten angespült und ist dann sicher nicht zu übersehen. Die Färbung ist beige oder hell bräunlich, in der Ostsee oft orangebraun. Interessant ist, wie und wovon sie sich ernähren. Neptunschnecken sind Aasfresser und Räuber. Sie ernähren sich vor allem von toten Fischen und erbeuten Muscheln oder Ringelwürmer. Beim Kriechen suchen sie auch im Boden verborgene Nahrung. Dazu graben sie sich mit dem Kriechfuß etwa einen Zentimeter tief in den Meeresboden und durchpflügen ihn mit dem Siphonalkanal. Mit einem speziellen Sinnesorgan (dem Osphradium) am Grund der Atemröhre nehmen sie den Geruch von Nahrung wahr. Die Schnecke lebt übrigens in der gesamten Nordsee und im westlichen Teil der Ostsee. In der deutschen Ostsee ist noch der Fehmarnbelt ein Verbreitungsschwerpunkt dieser Art. Allerdings ist sie im Bestand hoch gefährdet. Schleppnetzfischerei, Sauerstoffprobleme in der Tiefe durch Überdüngung und vor allem die schleichende Vergiftung sogenannte „Antifouling“-Wirkstoffe, mit denen Schiffsrümpfe von außen angestrichen werden, um Bewuchs durch Meeresorganismen zu verhindern, sind die Gründe.

Möchten Sie mehr erfahren, dann besuchen Sie das Haus der Natur in Cismar. Es ist für Schnecken- und Muschelfans ein wahres Paradies und die Mollusken sind Spezialgebiet des Museums. Die Sammlung von Schnecken- und Muschelschalen ist besonders reich an ungewöhnlichen Stücken und mit mehr als 5000 ausgestellten Arten Deutschlands größte “Muschel”-Ausstellung. Sie bietet einen übersichtlichen Einblick in die fast unermessliche Vielfalt dieses zweitgrößten Tierstammes mit Schalen von Sandkorngröße bis zu einem Meter Länge in allen Farben und Formen. Viele Schnecken und Muscheln im Haus der Natur sind echte Raritäten und zum Teil einzigartig in Europa. Das Magazin Lübecker Bucht fragt den Leiter des Naturkundemuseums, was ihn besonders an den Mollusken fasziniere. “Die unübersehbare Vielfalt der Weichtiere fesselt mich jeden Tag, der Gegensatz zwischen absoluter Ebenmäßigkeit, und bizarrer Form oder skurriler Zeichnung einiger Gehäuse und einfach deren Schönheit. Besonders interessant ist, dass man vor der Haustür schon mit der Forschung beginnen kann und dass es so viele Dinge gibt, die Weichtiere in ihrer Welt können und anders machen als wir.”

Natürlich hat das Naturmuseum mit Zehntausenden von Einzelstücken auf mehr als 500 Quadratmetern noch mehr zu bieten. Mineralien, Versteinerungen, präparierte Vögel und Säugetiere, Insekten und Krebstiere erwarten interessierte Besucher. Tipp: Im Außengelände des Museums hinter dem Gebäude ist ein kleiner Klostergarten nach historischen Vorbildern angelegt, der während der Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden kann. Hier duftet es himmlisch nach Küchenkräutern und alten Kloster-Heilkräutern. Weitere Infos unter www.hausdernatur.de

© Foto: Haus der Natur Cismar

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