29. März 2024
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Herren der Schöpfung

Sind wir Männer Nutznießer unserer Anatomie oder einfach nur Ferkel? Diese Frage stelle ich mir häufig, wenn ich am Wochenende durch das nächtliche Lübeck wandere.

Ob an Bäumen, Hauswänden oder sogar Kirchen – es gibt wirklich keinen Ort, der Wildpinklern heilig ist. Zugegeben, öffentliche Toiletten sind äußerst rar gesät in der Hansestadt und in die nächste rauchgeschwängerte Kneipe möchte Mann beim ersten Anzeichen seiner Notdurft vielleicht auch nicht immer eilen. Was also tun? Einen unkonventionellen Weg geht unser Nachbarland Frankreich. In Paris ist es den Herren der Schöpfung ab sofort gestattet, ihr bestes Stück in aller Öffentlichkeit herauszuholen. Sogenannte „Uritrottoirs“ – das Wort ist zusammengesetzt aus den französischen Begriffen für Urinal und Bürgersteig – sollen im Kampf gegen wildes Wasserlassen auf besonders umweltfreundliche Weise Abhilfe schaffen.

Das Pipi wird in einem mit Stroh oder Sägespänen gefüllten Behälter gespeichert und kann danach kompostiert werden. Dieses so simple wie geniale Prinzip hat sich in Deutschland bereits auf Festivals bewährt. In der französischen Hauptstadt wirken die öffentlichen Pinkelgelegenheiten dagegen mitunter ein wenig deplatziert. So soll ein „Uritrottoir“ direkt neben der Touristenattraktion Notre-Dame stehen, ein anderes in unmittelbarer Nähe einer Schule. Doch nicht nur die unglückliche Standortwahl stößt auf Kritik bei den Anwohnern, auch die Tatsache, dass bei dieser Lösung nur an die eine Hälfte der Pariser Bevölkerung gedacht wurde, sorgt für ein geteiltes Echo. Um sich derartige Diskussionen in Lübeck zu ersparen, hilft wohl nur ein totales Alkoholverbot ab Einbruch der Nacht oder den klammen Stadtkassen zum Trotz lieber eine gut ausgeschilderte öffentliche Toilette. pa

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