25. April 2024
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Stadtführung Lübeck – Lübeck mitten im Hansenetz

Ein Sonntag am Vormittag. Nebelschleier liegen noch auf der Stadt. Vor der Tourist-Information Lübeck hat sich eine Traube Menschen im besten Alter gebildet. Auch das Magazin Lübecker Bucht nimmt an der „Rundum-Führung – die klassische Stadtführung“ teil.

Axel Schattschneider, der Mitglied der Lübecker Stadtführer e.V. ist, leitet sie. Vorab gesagt: Das war ein unterhaltsamer und sehr kundiger Spaziergang durch die Altstadt mit viel Wissenswertem. Lebendige Ausführungen, die alle Sinne ansprachen, würzten die Veranstaltung, die unbedingt zu empfehlen ist. Halt machen wir vor, unter, und vom Bahnhof aus gesehen, hinter dem Holstentor. Über dieses weltbekannte Bauwerk mit seinen runden Türmen lässt sich so viel erzählen, dass ganze Magazine mit Geschichte und Geschichten zu füllen sind. Im Museum erfahren Sie viele Details und auch, warum es überhaupt noch steht. Fragende, teils ängstliche Blicke hoch zu den schiefen Türmen beantwortet der Stadtführer so: „Keine Angst, die kippen nicht. Man hat so viel Beton und Stahl ins Fundament geschüttet, dass nichts passieren kann.“ Das beruhigt die Gemüter.

Weiter geht es zur Obertrave mit Blick auf die Salzspeicher. Liubice, die liebliche Stadt, wie Lübeck früher hieß, war schon immer ein beliebter Wohnort. Um mehr Platz zu schaffen wurde bis 1230 die Insel weiter aufgeschüttet. Dazu nahm man Baumstämme und verlegte sie karreeförmig. Das Innere wurde mit Feldsteinen, Sand und Ziegelsteinabfällen aufgefüllt, um das Ganze zu verdichten. Es folgten Feldsteine, auf denen dann die Häuser aus Backstein gebaut wurden. Einige interessante Zahlen veranschaulichen den Erfolg der Hansestadt, die „wie eine Spinne mitten im Hansenetz sitzt“, so Axel Schattschneider. Im Lauf der Zeit wurden immer mehr Handelsschiffe abgefertigt, die senkrecht an den Kaimauern anlegten. 1180 waren es zum Beispiel 300, 1368 schon 1.775 und 1590 gar 2.000. Noch eine Zahl verdeutlicht die Bedeutung Lübecks. 1368 lebten 16.600 Menschen auf der Insel, 1502 knapp unter 25.000. „Wahrscheinlich hatte man die Kinder aufgrund der hohen Sterblichkeit durch Pest und die hygienischen Verhältnisse gar nicht mitgezählt“, erklärt der Stadtführer. Nur zum Vergleich: Heute bewohnen 13.400 Menschen den Inselbereich.

Salz spielte eine entscheidende Rolle im Handel; man denke nur an die Heringe, die mit Salz in Fässern haltbar gemacht wurden. Die Salzspeicher stehen bis heute. An ihnen fand 1922 der Regisseur Murnau ebenfalls Gefallen und drehte dort „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens.“ „Die Sonne scheint, heute brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Doch kommen Sie zur Weihnachtszeit und sind des Nachts nach einem Punsch auf der Suche nach Ihrem Hotel, kann es schon anders aussehen. Nosferatu liebt punschgetränktes Blut“, sagt Schattschneider und wird ganz ernst. An der Obertrave gelangen wir zur Musikhochschule Lübeck, schlendern die Große Petersgrube hoch bis zum Theaterfigurenmuseum und St. Petri, wo wir einiges über den Hüttenmeister Bernd Leinert und seine Mitarbeiter erfahren, die nach mittelalterlichen Bautechniken Kirchen restaurieren. Abschließend wird Station gemacht in einem der ältesten Rathäuser, die heute auch noch so genutzt werden. Infos im Internet unter www.luebeck-tourismus.de.

Foto: Veranstalter

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