25. April 2024
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59. Nordische Filmtage Lubeck

Jedes Jahr im Herbst wird Lübeck fünf Tage lang zum Ziel für Kinofans im Norden. Zum 59. Mal finden ab dem 1. November die Nordischen Filmtage Lübeck statt. Dann dreht sich bis zum 5. November alles um Filme aus Skandinavien und dem Baltikum. Danebenwerden auch aktuelle Produktionen aus Norddeutschland präsentiert. Das reguläre Filmprogramm wird durch zahlreiche Rahmenveranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen ergänzt.

Die Nordischen Filmtage sind nicht nur eines der traditionsreichsten Festivals in Deutschland, sie sind außerdem das größte Filmfestival auf dem europäischen Kontinent außerhalb Skandinaviens mit Schwerpunkt auf nordischem Filmschaffen.
Acht Preise im Gesamtwert von 38.000 Euro werden für Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme vergeben. Verschiedene Jurys beurteilen die Filme im Wettbewerb, darunter auch die größte Jury der Filmtage, das Publikum, das ebenfalls einen Preisträger auswählen darf. Die Besucherinnen und Besucher werden in den Festivalkinos CineStar Filmpalast Stadthalle, dem Kolosseum, dem Kommunalen Kino KoKi und dem Filmhaus empfangen, daneben wird zu Sonderveranstaltungen und Filmreihen in Nebenspielstätten eingeladen. Am Klingenberg wartet eine besondere Erfahrung: In einem mobilen Fulldome Kino werden 360° Kurzfilme gezeigt, die das Publikum rundum mit Ton und Bild umgeben.

Ein weiteres Special der Filmtage ist die Serien-Reihe: Seit vergangenem Jahr zählen qualitativ hochwertige serielle Formate zum Programm. So ermittelt in der isländischen Serie „Stella Blomkvist“ (R: Óskar Thór Axelsson) eine abgebrühte Anwältin in mysteriösen und oft gefährlichen Mordfällen. Die Serie ist die Verfilmung der gleichnamigen Bücherserie. In der 1. Staffel übernimmt Stella die Verteidigung von SÆMI, einem kleinen Gangster und Drogendealer, der beschuldigt wird die junge und schöne Assistentin des Premierministers getötet zu haben. Als ein mysteriöser Fremder Stella in einem dunklen Parkhaus einen Rat gibt, bekommt der Fall eine Wendung. Auch die Serie „Black Lake“ (Originaltitel: Svartsjön, R: David Berron, Jonathan Sjöberg) aus Schweden garantiert Höchstspan-nung. Sie spielt in dem verlassenen Ort eines Skiressorts, in dem sich mysteriöse Vorfälle ereignen.

In der Retrospektive mit dem Titel „Mit fremden Augen“ geht es um die Themen Migration und Integration in Vergangenheit und Gegenwart. Das 20. Jahrhundert, in dem in allen nordischen Ländern Einwanderer ansässig wurden, steht im Mittelpunkt dieser historischen Rückschau: Kriegsflüchtlinge im ersten Weltkrieg, Exilierte aus Nazi-Deutschland, Vertriebene und Heimatlose nach Ende des Zweiten Weltkrieges, politische Flüchtlinge aus diktatorisch regierten Staaten oder sogenannte „Gastarbeiter“ aus südeuropäischen Ländern. Sie alle haben ihre Spuren hinterlassen und besonders die 2. und 3. Einwanderer-Generation hat ihre Erfahrungen auf die Leinwand gebracht. Der schwedische Dokumentarfilm „Citizen Schein“ (R: Maud Nycander, Kersti Grunditz Brennan, Jannike Åhlund) erlebt in Lübeck seine Deutsche Erstaufführung. Das Filmporträt von Harry Schein (1924 -2008) zeigt, wie er im Alter von 14 Jahren als unbegleiteter Flüchtling aus Wien nach Schweden kam, wo er als Gründer und langjähriger Leiter des Schwedischen Filminstituts und schillernde Persönlichkeit die Kultur- und Medienpolitik des Landes entscheidend prägte. Eine Stummfilmvorführung mit Musikbegleitung wird ein weiteres Highlight dieser Reihe werden: „Finlandia“ (R: Erkki Karu, Eero Leväluoma), als zweiter Film der finnischen Filmhistorie im Jahr 1922 entstanden, läuft am 2. November 2017 abends in der Lübecker Kirche St. Katharinen. Musikalisch erarbeitet und aufgeführt von jungen Musikern der Musikhochschule Lübeck.

Das „See(h)-Kino“ bietet an zwei Abenden finnische Filme auf großer Leinwand unter freiem Himmel im Altstadtbad Krähenteich. Zum Jubiläum 100 Jahre Finnland werden „Der Magische See“ (Originaltitel: Järven tarina (2016), R: Marko Röhr, Kim Saarniluoto), ein faszinierender Dokumentarfilm und „Lake Bodom“ (Originaltitel: Bodom (2016), R: Taneli Mustonen), ein spannend-gruseliger Thriller, gezeigt. Beide passen thematisch zur Spielstätte und zu Finnland: „Finnland ist das Land der 1.000 Seen“, so Festivalleiterin Linde Fröhlich, „das möchten wir zum 100. Geburtstag des Landes mit zwei Filmen würdigen, die zwischen Magie und Grusel zwei sehr unterschiedliche Se(e)h-Weisen darauf eröffnen.“ Kinder und Jugendliche werden bei den Filmtagen ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Die jüngeren Festivalbesucher erwarten auserlesene Neuentdeckungen und Kurzfilmprogramme für verschiedene Altersgruppen. Im Schulkino können die Grundschüler unter anderem „Ab in den Himmel” (Originaltitel: Upp i det blå (2016), R: Petter Lennstrand) sehen, darin will die 8-jährige Pottan eigentlich auf den Ponyhof fahren, wird aber von ihren gestressten Eltern versehentlich bei einem Recyclinghof abgesetzt. Mit dem flüchtigen Gauner Dennis, dem schrulligen Bastelgenie Ture, und deren selbstverliebtem Chef Rydberg verbringt sie aufregende Ferien und Pottan übernimmt eine ganz besondere Rolle in einer waghalsigen Mission. Die älteren Schüler können sich auf „Dreams by the Sea“ (Originaltitel: Dreymar við havið (2017), R: Sakaris Stóra) freuen. Hier erlebt die 16-jährige Ester den Alltag auf den Färöer Inseln als viel zu gewöhnlich und langweilig, bis eines Tages die etwa gleichaltrige Ragna mit ihrem 8-jährigen Bruder und ihrer alkoholkranken Mutter in die Nachbarschaft zieht. In dem stark gespielten, einfühlsamen Coming-of-Age-Drama kommen die Figuren trotz ihrer Unterschiedlichkeit zusammen und träumen gemeinsam von ihrer Zukunft. Lehrerinnen und Lehrer können ihre Klassen ab Anfang Oktober für das Schul-kinoprogramm der Filmtage anmelden.

Bei den Jugendprojekten wie den „Young Nordic Filmmakers“ haben Jugendliche die Möglichkeit, selbst einmal hinter der Kamera zu stehen und eigene Kurzfilme mit Gleichgesinnten aus insgesamt vier Ländern zu realisieren. Bei den „Jungen Festivalbloggern“ werden Filme gemeinsam angeschaut und als Filmkritik oder in einem Blog ausgewertet, um so die Grundlagen des Journalismus zu erfahren.

Die Festivalbesucher können sich sowohl auf der Leinwand als auch in der Stadt auf viele Stars freuen. U.a. wird der beliebte Schauspieler Charly Hübner („Polizeiruf 110“) sein Regiedebüt „Wildes Herz“ (R: Charly Hübner, 2017) zeigen.
Der Start des Kartenvorverkaufs für die 59. Nordischen Filmtage Lübeck im CineStar Filmpalast Stadthalle beginnt übrigens am Samstag, 28. Oktober um 15 Uhr. Reservierte Karten müssen bis spätestens 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn am Veranstaltungstag an den Kinokassen im CineStar abgeholt werden. Online sind die Karten ebenfalls ab dem 28. Oktober unter www.filmtage.luebeck.de und www.cinestar.de erhältlich. Weitere Infos erhalten Sie im Internet unter www.filmtage.luebeck.de.

© Foto: uppidetbla3

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