18. April 2024
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Frisch aufgetischt: Veggie-Allerlei – garantiert glutenfrei

Vegetarische Schnitzel, die sollen bald der Vergangenheit angehören, geht es nach Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU). Auch vegane Currywürstchen und Buletten sollte es seiner Meinung nach demnächst nicht mehr geben. „Diese Begriffe sind komplett irreführend und verunsichern die Verbraucher“. Und „Ich möchte nicht, dass wir bei diesen Pseudo-Fleischgerichten so tun, als ob es Fleisch wäre“, sagte Schmidt der „Bild“-Zeitung. Er sei sich sicher, dass die Hersteller künftig eigene Namen für ihre pflanzlichen Produkte überlegen werden.

Die heile Veggie-Welt gerät angesichts derartiger Horrorszenarien in Unordnung und Marketingstrategen raufen sich jetzt schon die Haare, sollte der Wunsch des Ministers Realität werden. Wie lassen sich fortan ebensolche Massen an Menschen an die Veggie-Regale locken? Denn die Umsätze mit Grünzeug in der Pelle, in Gläsern und Döschen sind traumhaft. Und sie steigen stetig. Ganze Abteilungen der Supermärkte sind inzwischen vegan. Dass sie es zuvor auch waren, darüber stolpern nur ganz Wenige, denn sie kommen in einem ganz neuen Outfit daher. In frischer Leuchtschrift prangt „vegan“ auf Tüten mit den Knabbermix-Nüssen, Rosinen und Datteln. Dafür dass sie gluten-, lupin-, ei-, und laktosefrei sind, zahlen wir gern 30 Prozent mehr bei noch weniger Inhalt. Und wir sind auch sehr dankbar, dass keine Weich- und Krebstiere den Inhalt der Tüten verunreinigen.
Was ist, wenn eine vegetarische Leberwurst plötzlich nicht mehr als solche bezeichnet werden darf? Die Fleischer der Nation jedenfalls könnten sich auf die Schenkel klopfen. „Haben wir es doch gewusst“, werden sie sagen. „In eine Leberwurst gehört nun mal Schweineleber und Muskelfleisch, basta!“ Dann müssen die PR-Leute sich eben auf den smarten Hosenboden setzen und neue Namen ausdenken. „Ein Schnitzel ohne Fleisch darf doch nicht Schnitzel heißen, sollen sie das doch Möritzel nennen oder das ist uns doch egal“, werden sie jubilieren und sich die Hände reiben.
Wir sehen sie schon vor uns, die rauchenden Köpfe kernig bebarteter Texter der Marketingabteilungen fleischloser Produkte. Sie stehen vor der kniffligen Aufgabe nicht nur aufgeklärten Vegetariern und Veganern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn auch die Allesesser unter den Menschen greifen schon mal zum Veggie-Burger, eben weil dieser so heißt und sie sich in ihren kühnen Träumen eine knusprige Bulette mit saftigem Rindfleisch herbeisehnen, aber gleichzeitig auch mal im Trend sein und zu den guten Menschen zählen wollen.

© Fischer Food Design

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