28. März 2024
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Angeknabberte Schuhe Hund allein zu Haus!

zerkratzte Türen oder zerfetzte Kissen. Das finden Hundehalter häufig in ihrer Wohnung vor, wenn Hunde nicht allein sein können.

Es kann auch sein, dass Nachbarn sich über lautes Bellen und Jaulen beschweren, weil sich die Vierbeiner nicht daran gewöhnen können, ohne Frauchen und Herrchen zu sein. Andere, eher Introvertierte, lecken sich die Pfoten wund oder beißen und kratzen sich. Auch das im Kreis drehen bis zur Erschöpfung kann ein Zeichen der Angst sein. In kleinen Schritten und mit ein wenig Ausdauer lernen Welpen und Hunde, die nie erfahren haben, ohne ihren Menschen zu sein, wie das geht. “Trennungsangst ist ein Verhaltensproblem, das vor allem bei Hunden auftritt, die keine korrekte Ablösungsphase durchlebt haben”, erzählt Sonja Schmitt. Sie ist Tierärztin und Mitglied im Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltenstherapeuten (BHV) im hessischen Waldems-Esch. Oft münde diese Angst in Zerstörungswut. “Meistens machen die Tiere Gegenstände kaputt, die den Geruch ihrer Besitzer tragen”, sagt Celina del Amo, Tierärztin und Verhaltenstherapeutin aus Düsseldorf. Es könne aber auch passieren, dass die Hunde ihr Geschäft im Haus verrichten, erbrechen, stark speicheln oder hektisch durch die Räume laufen.
Martin Rütter sagt dazu in seinem Buch „Hundetraining mit Martin Rütter“. „Es versteht sich von selbst, dass Menschen, die täglich mehr als vier bis fünf Stunden den Hund allein lassen müssen, definitiv keinen Hund halten sollten. Häufig herrscht der Irrglaube, ein zweiter Hund mache das Alleinbleiben leichter. Hier wird leider vergessen, dass beide Hunde nun quasi alleine sind. Natürlich alleine ohne ihren Sozialpartner Mensch!“ Der Tierpsychologe erläutert, dass das Alleinbleiben in kleinen Schritten sehr behutsam trainiert werden solle.

Verlassen Sie für eine kurze Zeit den Raum und steigern Sie die Zeiträume. “Der Besitzer verlässt dann zunächst für wenige Minuten oder sogar Sekunden den Raum”, erklärt del Amo. Der Zeitraum könne dann nach und nach gesteigert werden. Damit den Tieren das Alleinbleiben leichter fällt, sollten sie zur Ablenkung körperlich und geistig beschäftigt werden – denn auch aus Langeweile neigen manche Hunde dazu, Gegenstände zu zerstören.
Tatsächlich sei es möglich, Hunde aller Altersklassen daran zu gewöhnen, sich allein sicher und geborgen zu fühlen, sagt del Amo. “Bei Jungtieren sollte das nach wenigen Wochen kein Problem mehr sein, bei älteren Hunden kostet das Training mehr Zeit.” Welpen und ältere Tiere können natürlich ohnehin nicht allzu lange alleingelassen werden, da sie häufiger ihr Geschäft erledigen müssen. Laut del Amo sollten Vierbeiner keinesfalls länger als vier Stunden allein bleiben – und wenn die Besitzer doch länger unterwegs sind, empfiehlt die Tierärztin einen Hundesitter. Sollte Ihr Vierbeiner sich dennoch nicht an das Alleinsein gewöhnen, schildern Sie die Situation am besten Ihrem Tierarzt, der Ihnen Tipps gibt oder Sie an eine Hundeschule mit ausgebildeten Kräften verweist. Nur nicht aufgeben. Mit passendem Training lernt jeder Hund, auch ohne seinen Menschen zu sein.

© Foto: Tatyana Gladskih / Fotolia

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