…vertreten Interessen von Menschen mit Beeinträchtigung
Sie setzen sich dafür ein, dass Menschen mit Beeinträchtigung barrierefrei am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Und Barrieren finden sich überall bei uns im Alltag. Für Rollstuhlfahrer sind es Treppen und für Menschen mit schwachen Augen eine zu kleine Schrift. Für Gehörgeschädigte ist es schwierig sich zu orientieren, wenn die Geräusche zu leise oder undeutlich sind und für lernbehinderte Menschen können zu komplizierte Texte ein Problem sein
Die Ostholsteiner sind der Meinung, dass Barrieren auch von den Menschen ohne Beeinträchtigung eingerissen werden müssen. Das gemeinnützige Unternehmen bemüht sich darum, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung miteinander in Kontakt zu bringen. Das Recht auf Selbstbestimmung und die eigene Lebensplanung sind normalerweise Aspekte des Lebens, die einfach dazugehören. Vielen Menschen wird dies erst bewusst, wenn sie sich beispielsweise durch einen Unfall plötzlich „nur“ noch mit dem Rollstuhl fortbewegen können. Dann muss alles neu geübt und organisiert werden. Auch in so einem Fall helfen Organisationen wie „Die Ostholsteiner“ weiter. Sie machen Angebote zur Teilhabe in allen Lebensbereichen vom Arbeiten und Wohnen bis hin zur Bildung und Freizeit. Sie unterstützen bei der Suche nach einem gemeindenahen Arbeitsplatz oder bieten ihn in einer der Werkstätten für angepasste Arbeit an, von denen es je zwei in Eutin und Oldenburg und je eine in Heiligenhafen und Schwentinetal gibt. Mit dem Angebot „Berufliche Integration“ werden die gemeindenahen Arbeitsplätze und Praktika in privatwirtschaftliche Unternehmen vermittelt. Zuvor wird herausgefunden, wo die persönlichen Talente liegen und ob es Möglichkeiten gibt, diese weiterzuentwickeln.
„Neben der Unterstützung in der Berufswelt liegt uns auch die Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags am Herzen. Dafür haben wir vier Wohnstätten, zwei in Eutin und zwei in Oldenburg, die als Häuser mit mehreren Wohngemeinschaften gestaltet sind“, sagte der Geschäftsführer Reinhard E. Sohns. Wichtig sei auch, dass der Privatraum gewahrt bleibe. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner lebe in einem Einzelzimmer. Wenn Menschen relativ eigenständig sind und sich ein Leben in einer eigenen Wohnung vorstellen können, unterstützen „Die Ostholsteiner“ mit SeLmA (Selbstständig leben mit Assistenz), was ähnlich funktioniert wie betreutes Wohnen. Die Wohnstätten und SeLmA organisieren auch Freizeitangebote wie Ausflüge und Urlaubsreisen. Auch Kulturelles und Sportliches wie das Musizieren und das Boxen in Eutin werden angeboten und organisiert.
1973 wurden die gemeinnützigen Werkstätten für Behinderte Ostholstein GmbH gegründet. In den darauf folgenden Jahren eröffneten weitere Werkstätten in anderen Orten und verschiedene Wohneinrichtungen sowie Integrationsunternehmen. Die Ostholsteiner sind rege und setzen viele Projekte um. Sie setzen sich auch für umweltbewusstes Handeln ein und nutzen für kleinere Wege auf dem Gelände Fahrräder. 2009 startete die Initiative „Ostholstein bewegt“ und ein „Talentehaus“ wurde in den Oldenburger Werkstätten in Betrieb genommen. Das derzeit größte Projekt ist die Teilnahme an der Landesgartenschau Eutin. Dort ist das Unternehmen mit einer gestalteten Fläche vertreten, auf der sie sich präsentieren. Weiter gibt es eine Zusammenarbeit beim Küchengarten und Fahrradverleih. Am 5. Mai, wenige Tage nach Eröffnung der Schau, können Sie sich dort über die Aktivitäten informieren. Am offiziellen „Protesttag der Menschen mit Beeinträchtigung“ finden unterschiedliche Veranstaltungen auf dem Gelände in Eutin statt.
