23. April 2024
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Der Lübecker Dom

In unserer lockeren Reihe über jahrhundertealte Kirchen in Lübeck und Ostholstein geht es in dieser Ausgabe um den Dom in Lübeck. Zunächst entstand im Bereich des heutigen Doms eine Holzkirche, die 1163 geweiht wurde. Schon zehn Jahre später begann man mit dem Bau eines steinernen Gotteshauses. In Ermangelung an Natursteinen, nahm man Backstein als Baustoff. Es dauerte 70 Jahre bis er in seiner romanischen Gestalt fertig war. Folglich erlebten viele der Erbauer seine Fertigstellung nicht. Doch man gab sich nicht zufrieden mit dem Ergebnis, sondern baute eifrig weiter. Es entstand die Paradiesvorhalle und kurze Zeit später begann die Erweiterung des Doms nach Osten. Kapellen wurden angefügt und Kunstwerke gestiftet. Heute steht an dem gewaltigen Bau immer irgendwo ein Gerüst, da das Mauerwerk in bestimmten Abständen ausgebessert werden muss.
In der Geschichte des Doms spielt Heinrich der Löwe, der Herzog von Sachsen, eine entscheidende Rolle, da er die Stadt und den Handel großzügig förderte. Sein Lehnsmann, Graf Adolf von Schauenburg, war findig und ihm gelang es, viele Menschen zum Siedeln zu werben. Er gründete auf der günstig gelegenen Halbinsel zwischen Trave und Wakenitz einen Handelsplatz, den man erneut Lübeck nannte. Zuvor zerstörten die Slawen 1138 Altlübeck. Schließlich übernahm Heinrich der Löwe nach einer Feuersbrunst die Stadt von dem Grafen. Ein Jahr nach Neugründung der Hansestadt wurde der Bischofssitz nach Lübeck verlegt und dem Bischof im Süden der Stadt ein Gebiet für den Bau des heutigen Doms zugewiesen. Mit einem großen Kraftaufwand konzentrierte man sich darauf, diese enorme Kirche aus Stein zu bauen. Im Gegensatz dazu wirkten die kleinen Wohnhäuser aus Holz und Lehm eher bescheiden.
Im 2. Weltkrieg brannte die alte Hansestadt. Sprengbomben verwüsteten im März 1942 St. Marien, St. Petri und den Dom. Von ihm brannten alle Dächer, der Chor wurde zerstört, das an den Süderturm anschließende Seitenschiffgewölbe stürzte ebenso ein wie der größte Teil des Chorgewölbes über dem Hochaltar. Die große Orgel, das Gestühl, der Hochaltar und andere Kostbarkeiten wurden Opfer der Flammen. Dennoch blieben auch viele Kunstwerke erhalten wie der kostbare Passionsaltar von Hans Memling von 1491.
Der Wiederaufbau des Doms dauerte viele Jahre. 1960 begann man mit den Arbeiten, 1977 wurde der gotische Chor fertiggestellt und 1982 die Paradiesvorhalle.  Heute weist der Dom immer noch eine Besonderheit auf, die 1970 eingerichtet wurde. Der Innenraum ist so angeordnet, dass sich das Gestühl kreuzförmig in vier Blöcken um den Altar gliedert. Der schlichte Sandsteinaltar ist lediglich um eine Stufe erhöht. Wenn Sie sich unter kundiger Führung den Dom einmal genau ansehen möchten, gibt es als neues Angebot vom Arbeitskreis Kirchenpädagogik jeden ersten Samstag im Monat um 12 Uhr eine einstündige Dom-Innenraumführung. Treffpunkt ist im Dom am Nordeingang beim Löwen. Darüber hinaus finden Dom-Erkundungen zu unterschiedlichen Themen wie Kirchenbau, Heilige und Engel statt. Der Dom kann auch als Ort zum außerschulischen Lernen für Religion, Kunst und Musik genutzt werden. Auch für besondere Wünsche finden Sie Ansprechpartner telefonisch montags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr unter 0451-74704 oder per E-Mail buero@domzuluebeck.de. Viele außergewöhnliche Veranstaltungen wie die literarische Gesprächsreihe, das Domfest und schöne Konzerte, auch im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals, finden in der lebendigen Dom-Gemeinde statt.
Informieren Sie sich auch gern im Internet unter www.domzuluebeck.de.

Bildmaterial: © Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

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