19. April 2024
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Sommer Musik Feste von Klassik bis Jazz

„Luustern“ kommt aus dem Plattdeutschen und steht für Lauschen. Unter diesem Motto werden beim Schleswig-Holstein Musik Festival auch Stars präsentiert, die abseits der Klassik stehen. So bietet das große Musikfestival im Norden vom 11. Juli bis zum 30. August nicht nur Liebhabern der „ernsten“ Musik die Möglichkeit, schönen und fetzigen Klängen zu lauschen. Aber im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr der russische Komponist Peter Tschaikowsky und der österreichische Percussionist Martin Grubinger. Ersterer ist 1893 gestorben und 53 Jahre alt geworden, der andere ist gerade Mitte 20 und gilt als einer der besten Schlagzeuger der Welt. Er sprengt Musiktraditionen und verhilft dem in der Klassik eher stiefmütterlich behandelten Schlagzeug zu neuem Ruhm. Darüber hinaus sind Künstlerpersönlichkeiten wie Martha Argerich, Klaus Maria Brandauer, Thomas Hampson, Al Jarreau, Lang Lang, Mischa Maisky, Xavier de Maistre, Midori, Anne-Sophie Mutter, Sergei Nakariakov, Maurizio Pollini, Gregory Porter, Daniil Trifonov und das London Philharmonic Orchestra Gäste.

Tschaikowsky im Fokus
„Unsere Peter Tschaikowsky gewidmete Retrospektive bringt prominente Werke in herausragenden Interpretationen auf die Bühne und rückt weniger Bekanntes ins musikalische Scheinwerferlicht. Dabei ist es uns wichtig, im engen Dialog mit unseren Künstlern das Schwerpunktthema mit Leben zu füllen. Das gilt auch für unseren Porträtkünstler Martin Grubinger, der die Vielfalt seines Könnens in vielen, von ihm eigens konzipierten Programmen präsentieren wird – mit Leib und Seele“, so Festivalintendant Dr. Christian Kuhnt. Für jeden Geschmack die richtigen Töne. 178 Konzerte stehen auf dem Programm. Zusätzlich wird es fünf „Musikfeste“ auf dem Land und zwei Kindermusikfeste geben. In 60 Orten an 104 Spielstätten in Schleswig-Holstein, Hamburg, im Süden Dänemarks und im Norden Niedersachsens wird musiziert. Und fürs Publikum stehen rund 178.000 Eintrittskarten zur Verfügung.
Im Fokus des SHMF-Programms steht Peter Tschaikowsky. Viele Musiker und Schauspieler setzen sich spielerisch mit dem Komponisten auseinander und führen auch Werke auf, die selten zu Gehör kommen. Besondere Beachtung wird seine Kammermusik finden; auf dem Programm stehen aber auch sämtliche Streichquartette, das Klaviertrio und das Streichsextett. In einer „Tschaikowsky-Nacht“ werden romantische Lieder und innige Klaviermusik vorgetragen. Neben seinem sinfonischen Schaffen, dem Violinkonzert und den »Rokoko-Variationen« werden alle drei Klavierkonzerte sowie die beiden Klaviersonaten zu hören sein. Auch dazu haben Sie sonst eher selten die Gelegenheit. Natürlich werden seine Ballettwerke „Schwanensee“, „Nussknacker“ und „Dornröschen“ in Auszügen aufgeführt. In Lübeck wird es außerdem in Zusammenarbeit mit dem Brahms-Institut ein Symposium unter dem Titel „Grenzenlos? Peter Tschaikowsky in Deutschland“ und eine Ausstellung „Kontrapunkte – Tschaikowsky und Brahms“ geben. So lassen sich ein umfassender Eindruck und Einblicke ins Leben des Künstlers gewinnen, der übrigens auch den Norden Deutschlands besuchte. Da lautet eine Tagebucheintragung: „Ist es nicht seltsam, dass ich in Lübeck gelandet bin? Ich weiß nicht, ob ich Ihnen im vorigen Brief schrieb, dass ich die Absicht habe, mich einige Tage irgendwo zu verbergen, um in der Einsamkeit frei zu sein, mich auf mich selbst zu besinnen und für die kommenden Qualen mit Geduld zu wappnen.“ Mit den kommenden Qualen meinte Peter Tschaikowsky in diesen am 11. Januar 1888 an seine Gönnerin Nadeschda von Meck gerichteten Zeilen sein bevorstehendes Gastspiel in Hamburg.

Musikfeste im Grünen
Sie haben immer wieder eine ganz eigene Atmosphäre – die Musikfeste auf dem Lande. Mit Kind, Kegel und Bollerwagen strömen ganze Familien zu den Gütern, auf denen die unterschiedlichsten musikalischen Veranstaltungen stattfinden. Vorher und in den Pausen werden die Picknickdecken auf dem Rasen ausgebreitet und in fröhlicher Runde zum Schmaus geladen. Eingebettet in hügeliger Landschaft, oft an Seen gelegen, eignen sich die Gutshöfe in Schleswig-Holstein bestens, um gemeinsam zu feiern und der Musik zu lauschen. An fünf Wochenenden können Sie in traumhafter Umgebung musikalische und kulinarische Leckerbissen genießen. Lustwandeln Sie durch die Parks von Wotersen oder Stocksee und picknicken Sie auf den großzügigen Rasenflächen von Pronstorf, Hasselburg oder Emkendorf. Jeder dieser Gutshöfe ist eine architektonische Perle mit jahrhundertealten Scheunen, Herren- und Torhäusern, die historisch von großer Bedeutung sind. Das  musikalische Programm ist abwechslungsreich und bietet etwas für jeden Musikgeschmack. Aufstrebende junge Talente stellen sich in unterschiedlichsten Formationen vor, aber auch arrivierte Meister oder Künstler aus dem Hauptprogramm sind zu hören. In Hasselburg findet in diesem Jahr der Förderpreis der Sparkassen-Finanzgruppe statt, bei dem junge Bläsertalente um einen Hauptpreis und einen Publikumspreis spielen. Nach dem erfolgreichen Einstand 2014 gibt es auch wieder das Musikfest »op platt«. In diesem Jahr moderiert Yared Dibaba in Stocksee. Die kleinen Musikfestbesucher werden während der Konzertnachmittage in der Kindermusikwerkstatt betreut. Hier wird gesungen, getrommelt, gemalt und am Ende ein kleines Programm für die Großen aufgeführt. Das gesamte Programm finden Sie unter www.shmf.de. In diesem Zusammenhang möchten wir auch noch auf den Festspielsommer in Mecklenburg-Vorpommern vom 20. Juni bis zum 19. September aufmerksam machen. Zum 25-jährigen Jubiläum werden auch hier Weltstars wie Anne-Sophie Mutter, Kent Nagano und Patricia Kopatchinskaja auftreten. Konzerte auf dem Land, Open Airs in den schönsten Spielstätten und ein umfangreiches Musik- und Begleitprogramm erwarten die Liebhaber von Klassik, Jazz und weiteren Stilrichtungen. Im Internet unter  www.festspiele-mv.de finden Sie alle Details.

JazzBaltica mit Hafenflair
„Der Erfolg zeigt, dass es für JazzBaltica eine Zukunft gibt“, sagte Nils Landgren, künstlerischer Leiter, nachdem im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Besucher dem Motto „Komm mit ans Meer!“ folgten. Und er zeigt auch, dass die Veranstaltung auf dem Gelände der Niendorfer Evers-Werft und im Niendorfer Hafen nach drei Jahren nicht mehr wegzudenken ist. Auch im Jubiläumsjahr steht die baltische Jazzszene vom 3. bis zum 5. Juli im Mittelpunkt. Der kleine Hafen verwandelt sich in einen pulsierenden Ort, der die Menschen mit Liebe zu Jazzklängen vereint. Wie schon vor 25 Jahren werden neben Nils Landgren auch Günter Baby Sommer und Manfred Schoof dabei sein. Aber auch Stars wie Enrico Rava, Maceo Parker, Nils Petter Molvær, Axel Schlosser, Vladyslav Sendecki, Marcin Wasilewski, Wolfgang Haffner und Michael Wollny – langjährige Freunde und Weggefährten von JazzBaltica – sind auf der Bühne zu erleben. Wie immer wird es neben den Konzerten auf der großen Bühne ein kostenfreies Open Air-Programm geben. Auch der Eintritt zu den Konzerten @ the beach und auf der Night Stage ist frei. Das Programm ist vielseitig und bietet Jazz vom Feinsten in all seinen Facetten. Neben tanzbaren Dance- & Electro-Sounds mit Funk-Großmeister Maceo Parker bietet das multikulturelle Projekt Bugge ‘n‘ Friends eine spannende Mixtur aus Jazz, Dance Beats und atmosphärischen Live Electronics. In der Ladies Time präsentiert JazzBaltica ausgezeichnete Instrumentalistinnen wie beispielsweise Eva Kruse, die mit ihrem Projekt „In Water“ zum ersten Mal im JazzBaltica-Ensemble zu erleben ist. Tini Thomsen, die gebürtige Hamburgerin, lässt es mit ihrem aktuellen Album “MaxSax“ ordentlich krachen und präsentiert mit ihrer Band „High Energy Rockin‘ & Punkin‘“ Jazz. Mit der US-amerikanischen Sängerin China Moses steht eine Frau mit Powerstimme auf der Bühne, die mit ihrem Album „Breaking Point“ die großen Ladies der Blues- und Soul-Geschichte ehrt. Dennoch sind ihre Interpretationen eigenständig und zeitgemäß. Stark präsent sind in diesem Jahr hochkarätige Bläser. Angeführt wird die Riege der Saxophonisten vom Funkateer Maceo Parker, der die Dance Night am Freitagabend mit tanzbaren Grooves gestalten wird. Auch in diesem Jahr wird es wieder ein Familienkonzert und die Kindermusikwerkstatt geben. Die jüngsten Besucher kommen mit dem Programm „Michel, Pippi, Karlsson & Co“ ganz bestimmt auf ihre Kosten. Außerdem öffnet die Kinderwerkstatt wieder ihre Tore. Dort werden Kinder von Musikpädagoginnen und –pädagogen betreut und lernen das Musizieren auf vielen verschiedenen Instrumenten, ohne dafür Vorkenntnisse haben zu müssen. Alles Weitere finden Sie unter www.jazzbaltica.de.

Die Eutiner Festspiele
Die Festspiele kommen in diesem Jahr mit frischen Impulsen an den Eutiner See. Begeisternde Klassik, beste Unterhaltung und neue, lebendige Extras machen die Festspiele 2015 aus. In der 65. Spielzeit stehen zwei Werke des Musiktheaters auf dem Programm, die sehr unterschiedlich sind und gerade deshalb viele Musikliebhaber ansprechen werden. In Guiseppe Verdis Oper „Aida“, die am 10. Juli Premiere feiert, geht es um zwei Völker im Kriegstaumel und eine unerschütterliche Liebe. Heerführer Radames ist unsterblich in die äthiopische Prinzessin Aida verliebt. Am Ende siegt die Liebe –  so viel sei verraten. Aber bis dahin erleben Sie vor historischer Geschichtskulisse große Chorszenen, schmetternde Fanfaren und intime Szenen der tragischen Dreiecksgeschichte.
Einen lauen Sommerabend auf der Seebühne mit einem Picknick während der Pause zu verbringen, ist ein ganz besonderes Erlebnis und nicht nur Musikgenuss. Übrigens werden Picknickkörbchen und Catering während der Spielabende auch angeboten, falls Sie keine Lust haben, sich selbst zu versorgen. Während andere Bühnen und Opernhäuser im Hochsommer geschlossen haben, gibt es hier die Gelegenheit feinste Klassikmusik auf der Freilichtbühne zu erleben. Zweites Glanzstück in diesem Jahr ist Carl Zellers federleichte, humorvolle Operette „Der Vogelhändler“, deren Premiere am 24. Juli sein wird. Bis sich am Ende des Stücks alle verwirrt, aber glücklich, in die richtigen Arme fallen können, vergeht eine herrliche Operettenzeit mit einem Gewirr aus Wilddieberei, Korruption, Techtelmechteln und Eifersüchteleien. Bei der “MovieNight” wird die Seebühne erstmalig zum großen Open Air-Kino. Eine Auswahl berühmter Filmmusiken und einer der bekanntesten Stummfilmklassiker – “Goldrausch” von Charlie Chaplin, unterlegt mit der Originalmusik, live gespielt vom Festspielorchester, schaffen eine ganz besondere Atmosphäre am Eutiner See. “Festspiele & Friends” lässt die Saison mit namhaften Gästen, großen Stimmen und dem Festspielorchester bei einem Feuerwerk ausklingen. Alle Informationen finden Sie im Internet unter www.eutiner-festspiele.de.

© Foto: Axel Nickolaus

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