20. April 2024
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News aus der Osterhasenschule

Eine Ostergeschichte in Zeiten von Corona: „Bin ich zu spät dran in diesem Jahr“, fragt sich die Häsin ganz erschrocken und hoppelt durch den Strandhafer. „Aber, nein, das kann nicht sein, denkt sie sich. Irgendwie ist alles ganz anders als sonst“, murmelt sie vor sich hin und runzelt ihre Stirn. „Wo sind die vielen kleinen und großen Menschen geblieben? Und wo sind die bunten Ostereier, die sonst immer an den Sträuchern und Bäumen der Vorgärten hängen. Warum sind so viele Läden zu? Komisch, diese Leute auf einmal. Sie sind so ernst und laufen so allein herum.“ Sie schüttelt so heftig den Kopf, dass ihre Löffel nur so hin und her wackeln.

Dann macht sie sich auf ihre Läufe, um ihre Häschen von der Hasenschule abzuholen. So viel Zeit haben wir alle nicht mehr, um die vielen Eier schön anzumalen und Verstecke für die lütten Menschen zu suchen. Die werden aber auch immer anspruchsvoller und sind gar nicht mehr zufrieden mit Ostereiern, die wir liebevoll ganz unterschiedlich verzieren. Doch zu diesem Osterfest kommt es ganz anders.

©Foto: depositphotos.com/Kzenon
©Foto: depositphotos.com/Kzenon

Vor der Hasenschule herrscht große Aufregung. Häschen laufen hin und her und quatschen alle durcheinander. Die großen Hasen machen ganz ernste Mienen und diskutieren heftig. Dann trifft die Hasenmutter ihre Freundin und erfährt den Grund der Panik. Es fehlt der Nachschub – die Eier sind ausgegangen – und man weiß nicht, woran es liegt. Am nächsten Tag soll eine Krisenkonferenz in der Aula stattfinden, zu der alle Haseneltern eingeladen sind. Nachmittags am nächsten Tag. Der Hasenrektor tritt mit schnellem Lauf vors Rednerpult. „Pssst, die Löffel gespitzt“, mahnt er. „Es ist ein Desaster“, ausgerechnet in diesem Jahr sind so viele Eier nachgefragt wie nie zuvor. Und niemand weiß, warum das so ist“, meint er, wobei sich die ohnehin tiefen Furchen um seine Seher herum noch mehr eingraben und ihm ein finsteres Aussehen geben. „Alle Hasenkommunen im Kreis und sogar landesweit melden Ähnliches. Die Nachfrage nach unseren bunten Ostereiern ist rasant gestiegen und selbst im Oberlausitzer Osterhasenpostamt sind dermaßen viele Briefe mit Wünschen nach Ostereiern eingetroffen, dass wir vor einer bundesweiten Katastrophe stehen und unsere Reputation auf dem Spiel steht“, erklärt der Rektor und scheint im Boden zu versinken. „Was können wir tun?“, fragt er und blickte erwartungsvoll in die Runde. „Wie kommt es denn, dass die Osterhühner kaum noch Eier legen?“, ruft jemand aus der Menge. „Es muss doch einen Grund geben“, sagt er noch und die anderen stimmen ihm zu. „Gestern habe ich mit dem Produktionschef der größten Anlage gesprochen, die sind auch völlig ratlos“, meint der Hasenschulenchef. „So viel Zeit haben wir nicht mehr bis Ostern. Es sind jetzt noch gut vier Wochen.“ Ein aufgeregtes Hasenstimmengewirr breitet sich aus und viele wedeln mit der Blume. Inzwischen kommt ein Hase zum Rednerpult gelaufen und unterhält sich hinter vorgehaltener Hand mit dem Rektor. Es dauert eine ganze Weile. Die Unruhe steigert sich im Saal, bis der Rektor zur Ruhe mahnt. „Wir können zu diesem Zeitpunkt noch keine Einzelheiten sagen“, erklärt er. „Es könnte aber sein, dass die Hühner streiken“, so der Schulchef und fügt noch hinzu: „Sie hören in den nächsten Tagen Genaueres.“ Dann eilt er davon. Die Haseneltern zucken mit den Schultern und laufen irritiert in ihr Zuhause.

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