23. April 2024
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Leserreise – Ausflug ins Märchenland

„Der weltbeste Gerstensaft, die köstlichsten Knödel“ – das hört sich verlockend an, doch wäre es schade, einen Urlaub in Südböhmen aufs Essen und Trinken zu reduzieren. Berühmt ist diese Region in Tschechien vor allem für ihre Pivnices, jene rustikalen Bierlokale, von denen behauptet wird, dass ihre Zapfhähne nie versiegen. Dabei bietet Südböhmen neben vielen Burgen, die vor allem einen Familienurlaub spannend machen, auch zahlreiche andere Höhepunkte.

Im hinteren Teil des großen Parks von Schloss Frauenberg (Hluboká nad Vltavou) posiert ein frisch vermähltes Paar vor der märchenhaften Kulisse für den Fotografen, der diesen besonderen Moment in Bildern festhält. Wunderschön sieht die Braut in ihrem weißen, wallenden Kleid aus. Umringt wird sie von niedlichen Blumenmädchen. Die Hochzeitsgesellschaft hat für diesen Tag einen kleinen Flügel des Schlosses gemietet. Einen festlicheren Ort als diesen kann man sich für eine Hochzeitsfeier nicht vorstellen. Während die Kleinen auf dem Spielplatz und im Park Ritter, Schlossherr und Burgfräulein spielen, erleben die Größeren bei einer Führung durchs Schloss die Waffenkammer mit den zahlreichen Schwertern und Ritterrüstungen. Spannend sind auch die Geheimtüren die von einem Schlafgemach ins nächste führen. Eine Reise nach Südböhmen ist wie ein Ausflug ins Märchenland.

Die Region hat die geringste Bevölkerungsdichte in Tschechien. Das merkt man beim Autofahren schnell. Die Landstraßen sind kaum befahren, herrlich ruhig ist es in den Dörfern. Nur an den historischen Stätten drängen sich die Touristen. Budweis (Ceské Budejovice), Südböhmens Metropole, ist vor allem für sein Bier weltberühmt. Kein Wunder, dass es viele Besucher in die Brauerei zieht. Die Stadt, die sich ihren historischen Charakter bewahrt hat, hat aber noch mehr zu bieten. Ein Bummel über den Marktplatz, vorbei an den eleganten Bürgerhäusern, lohnt ebenso, wie der etwas mühevolle Aufstieg auf den Schwarzen Turm. Oben angekommen, wird man mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Die Glocke „Bumerin“, das Wahrzeichen der Stadt, das einst Macht und Reichtum der Metropole repräsentieren sollte, ist sagenumwoben. Einer Legende zufolge saß einst auf der Glocke regelmäßig ein spukendes Gerippe, das die Totenglocke läutete – an Stelle des Turmmeisters, der zu faul war, um auf den Turm zu steigen. Es heißt, auch heute noch könne man das Gerippe sehen – allerdings sei diese Fähigkeit nur Kindern vorbehalten.

Ein weiteres Highlight ist das Motorradmuseum. Hier leuchten nicht nur die Augen der Väter. Auf zwei Etagen können unzählige alte Zweiräder bestaunt werden.
Noch mehr zu sehen gibt es in Krumau (Krumlov). Für dieses Städtchen sollte man sich unbedingt einen ganzen Tag Zeit nehmen. Die verwinkelten Gässchen der Altstadt mit den kleinen Geschäften und Handwerksbetrieben haben einen ganz eigenen Charme. Die Burg erhebt sich hoch über dem Fluss. Das imposante Bauwerk wurde 1992 in die UNESCO-Liste als Weltkulturerbe aufgenommen. Die eigentlichen Stars der Burg sind jedoch die Braunbären, die im Burggraben leben. Noch beliebter bei den Kids ist nur noch das Kloster Krumlov, in dem heute ein Museum beheimatet ist. Museum und Kinder passt das zusammen? Ja, in dem interaktiven Museum gibt es vom Keller bis zum Dachboden viel zu entdecken. Hinter den dicken Mauern verbergen sich Themenzimmer, in denen unter fachkundiger Anleitung alte Gewänder anprobiert, duftende Seifen hergestellt oder Bilder mit Feder und Tinte gemalt werden. Kleinere Kinder zieht es ins Marionettentheater, während die Erwachsenen sich den Wanderausstellungen widmen.

Kinder möchten bekanntlich im Urlaub bespaßt werden. Ideal ist es, wenn man sie vor Herausforderungen stellt, die mehr als nur ein Staunen hervorrufen. Dafür bietet sich die familienfreundliche Region Lipno am gleichnamigen See als krönender Abschluss an. Dort können Eltern und Nachwuchs gemeinsam auf der Sommerrodelbahn den Buckel hinunterrutschen oder auf dem Baumwipfelpfad die Natur von oben entdecken. Die 675 Meter lange Konstruktion mit ihrem 40 Meter hohen Aussichtsturm ist komplett barrierefrei. Für einen kurzweiligen Aufstieg sorgen elf spannende Abenteuerstationen entlang des Pfades. Das absolute Highlight ist die 52 Meter lange Trockenrutsche, die sich im Inneren des Turms befindet. Wenn es dann während der Heimfahrt auf der Rückbank des Autos ruhig wird, lassen die selig „erschöpften“ Kinder vielleicht im Traum die aufregenden Tage noch einmal Revue passieren. Und die Eltern? Sie lagen mit der Wahl des Urlaubsziels wohl ganz richtig.

Informationen
Literatur: Infobroschüren zu den Themen: Familienurlaub, Aktivurlaub, Kuren und Entspannen, Denkmäler und Bierrouten, aber auch Angel- und Wandererlebnisse gibt es kostenfrei bei der Südböhmischen Tourismuszentrale.
Noch mehr Infos findet man im Reiseführer “Südböhmen/Böhmerwald” erschienen im Erwin Müller Verlag, ISBN 978-3-95654-427-9, zum Preis von 16,90 Euro erhältlich im Buchhandel.

Weitere Auskünfte:
Südböhmische Tourismuszentrale in Budweis, www.jiznicechy.cz – bei der Tschechische Zentrale
für Tourismus in Berlin, www.czechtourism.com

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